OÖ. Heimatblätter 1975, 29. Jahrgang, Heft 1/2

rung der Liegendschotter des Hausrucks und Kobernaußerwaldes (]anik 1974) bei etwa 560 m jetziger Seehöhe senkrecht in einen Donauarm, der zwischen Reith (563 m) und Hundsdorf (609 m) bzw. Mayrhofberg (654 m) in der herzynischen Richtung von Nordwesten gegen Südosten floß. (Die Donau verwendet für ihren Lauf eine tektonische Bruchlinie der Böhmischen Masse, die von Passau bis Eferding zieht. Der oben beschriebene Arm benützte noch diese als Donaustörung bezeichnete Richtung, die nordwestlich von Eferding als Schaumbergleithen in der Landschaft deutlich hervortritt.) Diese normale Mündung ist am Verlauf der 560 m Isohypse beim Aschach-Knie erkennbar und gegenüber ist im Norden noch die Kuppe mit 563 m dzt. Seehöhe vorhanden. Die Höhenlinien in der Ortschaft Dunzing zeigen von 560 m- 520 m ein deutliches Umschwenken gegen Südosten und die dadurch entstandene Riedelfläche ist vermutlich durch eine Verschleppung der ehemaligen Mündung infolge Akkumulation der Aschach zur Zeit der Ablagerung der Hangendschotter des Hausrucks und Kobernaußerwaldes entstanden, wodurch auch die Donau aus ihrem ehemaligen Arm von der Aschach verdrängt wurde. Infolge epirogenetischer, besonders im Pleistozän rasch wirksamen Landhebung mußte sich die Aschach, entsprechend ihrer Erosionsbasis, die von der Donau bestimmt wird, einschneiden, wodurch die beiderseitigen Steilhänge des Aschachtales entstanden. Das rechtwinkelige Aschachknie kennzeichnet aber noch in der Gegenwart die ehemalige Mündungsstelle (siehe Pesenbach bei Mühldorf), so daß im Landschaftsbild die flußabwärts verlegte Mündung ersichtlich wird. Nach der Mäanderbildung bei Schlögen (die in einem weiteren Beitrag beschrieben wird) hat die Donau diesen zwischen Haibach und Dunzing fließenden Arm endgültig aufgegeben. Der nordwestliche Teil dieses Armes wurde zu einem Graben umgebildet, der die Donau zur Erosionsbasis hatte, so daß er sich immer tiefer einschneiden mußte. Der gegen Südosten verlaufende Teil wurde noch im Oberpliozän vom Fuchsbach und anderen kleinen Gerinnen verwendet, bis diese 18 infolge Akkumulation die geringfügige örtliche Wasserscheide überschritten, so daß auch sie gegen Nordwesten zur Donau fließen. Aus dem südöstlich gerichteten Donauarm entwickelte sich der Kehrbach, durch dessen Graben die Nibelungenstraße führt und der zur Entwicklung der langgezogenen, steil abfallenden Riedelfläche, auf der die Ruine Stauff steht, beitrug. Bild 7: Verschleppte Mündung: Alm-Traun (Entwicklung ab Würmkaltzeit). Infolge der großen Geschiebefracht sowohl der Traun als auch der Alm wird das normale Zusammenfließen dieser Gerinne behindert und ihre Mündungsstelle verschleppt. Dadurch bildete sich schon bei der Entstehung der Niederterrasse der schmale Sporn bei der Ortschaft Traun, dessen Schotter abgebaut wird. Nach Rückzug des Gletschers aus dem Traunsee, wo die Hochwässer der Traun gespeichert und ihre Schotter bei Ebensee abgelagert wurden, hat sich deren kinetische Energie sehr stark verringert, so daß die Traun durch die Alm gegen Nordosten abgedrängt wurde. (Ein ähnlicher Vorgang hat sich auch bei der Aufschotterung der Höheren Niederterrasse vollzogen, als die bei Aichham beginnende, gegen Nordosten ziehende Schotterfläche entstand. Von dieser bis zur jetzigen Austufe wurden durch das Zusammenspielen zwischen Traun und Alm sieben Erosionsstufen, wobei auf einer die Ortschaft Graben liegt, angelegt, deren Bodenbildung bereits in den Beiträgen zur Pleistozänforschung [24] beschrieben wurde.) Die große Geschiebefracht der Alm bedingte außer der Verdrängung der Traun auch eine Verschleppung der Mündungsstelle um rund 0,8 km und die Stetigkeit dieses Vorganges ist im flachen Abfallen von der tieferen Niederterrassenstufe (Seehöhe 351 m) zur rezenten Austufe (Seehöhe 330 m) erkennbar. Die Alm mündet mit einem sehr spitzen Winkel in die Traun, und aus der schmalen Landzunge wird sich bei ungestörter Weiterentwicklung infolge stetigen Eintiefens beider Flüsse, bedingt durch die epirogen-tektonische Landhebung, eine langgestreckte Riedelfläche entwickeln.

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