Enns (zwischen Pyrach-Sarning und Jägerberg) wurden nach ihrem Zusammenfluß zur Zeit des Gletschervorstoßes bzw. Gletscherhaltes im Jungpleistozän zu einer etwa 3 km breiten Aufschüttungsfläche (Stein-Münichholz) ausgeweitet, wobei die Steyr senkrecht in die damals gegen Norden fließende Enns mündete. Nach einem starken Gletscherrückzug, durch den wahrscheinlich das Ennstal westlich Admont zum See wurde, der die Hochwässer der westlichen Enns zum größten Teil auffing, gelang es der Steyr, infolge ihrer damaligen größeren Flußenergie, der Enns ihre Flußrichtung aufzuzwingen und sie gegen Osten abzudrängen. Dadurch wurde die rund 1 km breite Verebnung, auf der die Ortschaft Stein liegt, zur Aufläche (dzt. Hochterrasse mit 330 m jetziger Seehöhe), auf der die Feinsedimente abgelagert wurden. Durch die Eintiefung der beiden Flüsse infolge weiteren Gletscherrückganges und epirogen-tek0 Enlwurf: Dipl.Jng.DDr: V.Janik 14 tonischer Landhebung entstand das jetzige Landschaftsbild, bei dem zwar eine normale Mündung zwischen den beiden Flüssen vorliegt, wo jedoch die Fließrichtung der bedeutend größeren Enns, die nach Rosenauer, 1948, im Mittel eine Abflußmenge von 56 m3/sec. und bei Hochwasser sogar bis 3200 m3/sec. hat, von der wasserschwächeren Steyr, die nur 2,6 m3/sec. und bei Hochwasser bis 310 m3/sec. aufweist, bestimmt wird. Beide Flüsse schütteten gemeinsam die Niederterrassenfläche von Münichholz auf, und erst nacheiszeitlich wurde die Enns durch den Ramingbach gegen Nordwesten gedrängt. Dabei fand sie Widerstand am HochterrassenSteilrand, wodurch sie wieder ihre Fließrichtung gegen Norden erhielt. Der Zusammenfluß Steyr-Enns bzw. Enns-Ramingbach zeigt deutlich sowohl die Wirkung der Flußenergie als auch die Bedeutung der Mündungsstellen für die Landschaftsentwicklung auf. Münichholz ' Zeichnung.: H. Kovatsch
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