über Lederarbeiten mit Flechtwerk aus Holz und Stroh (z. B. bei den „Zögern") sowie über Schnallen und Pferdegeschirr; er vergißt auch nicht die anderen Gegenstände der Auszier. Einige Bemerkungen sind zu den Literaturhinweisen vonnöten, die zum Teil zu flüchtig und ungenau, einige sogar falsch sind. Ein paar Beispiele: Unter „BrünerFilke" ist wohl das Kostümwerk von W. Bruhn und M. Tilke gemeint, erschienen in Berlin 1941; das Steirische Trachtenbuch -stammt nicht allein von V. v. Gerarnb, sondern wesentlich auch von K. Mautner, es hat zwei Bände und ist nicht 1922, sondern 1932 und 1939 erschienen; es heißt richtig „Handwörterbuch des deutschen Aberglaubens", Haberlandt usw. Einzufügen wäre u. a. das Werk von K. Schädler „Die Lederhose in Bayern und Tirol" (= Schiern-Schriften 219, Innsbruck 1962), in dem Hinweise auf Verbreitung und Herstellung von Ranzen in Tirol zu finden sind; F. Morton schrieb in den „Oö. Heimatblättern" {17. Jg., 1963, Heft 1/2) über ,die Leder.gürte! des Hallstätter Museums. ,D. Assmann Alpenvereins-Jahrbuch 1974. Hrsg. vorn Österreichischen und vorn Deutschen Alpenverein, Schriftleitung: Werner Heißei und Lia Hörmann. Innsbruck - München 1974, 224 Seiten mit vielen Abb. und Kartenskizzen, 1 Farbtafel, 1 Faltk,arte. Ln. S 135.- (f.ür AV-MitgHeder S 90.-). Mit besonderer Freude werden alle jene, die sich in irgendeiner Weise mit dem Toten Gebirge beschäftigen, als Bergsteiger genauso wie als Wissenschaftler, den Band 99 der „AV-Zeitschrift" begrüßen. Wie ,schon das Urnschlagbii.ld zeigt ~das Brunnsteinerkar), ist er im speziellen Teil der Warscheneck-Gruppe gewidmet. Sie ist auch der Inhalt der dritten und letzten Alpenvereinsk,arte :im Maßstab 1 : 25.000, die den Gesamtkomplex des Toten Gebirges in bestens bewährter AV-Kartographie behandeln. Die neue Karte, die sicher mit zum besten zählt, was in der Hochgebirgskartographie herausgebracht wurde, umfaßt den Raum Vorderstoder - Spital am Pyhrn - Liezen - Hinterstoder. Sie ist, wie bereits im Vorjahr, auf wetter.festes, synthetisches Papier gedruckt und in der Farbgebung bei Schummerung und Waldsignatur wesentlich besser als die Vorjahrskarte vorn Rofangebirge - alles in allem eine kartographische und drucktechnische Hochleistung. Die paar folgenden kritischen Bemerkungen beziehen sich nur auf den kleinen Übersichtsplan auf der Rückseite, auf dem die bisher veröffentlichten AV-Karten eingezeichnet sind. Auf diesem überraschen Begriffe wie „Österreichische Kalkalpen" als Fortsetzung der „Salzburger Alpen", stört die falsche Schreibung von Bel!uno und die Inkonsequenz bei ausländischen Ortsnamen: wenn man Trient schreibt, sollte man auch die beiden eingetragenen Orte Sloweniens deutsch schreiben (Laibach und Veldes). Die Beiträge des Jahrbuches beschäftigen sich etwa zur Hälfte mit dem Thema der Karte bzw. mit dem Toten Gebirge als ganzem. Zusammen mit den diesbezüglichen Aufsätzen in den Jahrbüchern 1967 und 1971 besitzen wir somit eine gute Monographie dieser Gebirgsgruppe. Hervorgehoben -seien aus diesem Band etwa die Arbeiten von R. Kusche und L. Krenmayr über die Erschließer des Toten Gebirges, Max Dürnler, Emil Zeller und Sepp Huber, jene von G. Müller über die Seen (zumeist kleine Karstseen) und von R. Benischke, E. Fritsch und E. Bednarik über die Höhlen des Toten Gebirges. Unser Bundesland ist weiters mit einem Beitrag von R. Moser, ,,Der Traunstein - Vorposten einer berühmten Landschaft", vertreten, den wir aber bereits - fast wortwörtlich und unter demselben Titel - aus dem Sommerheft 1971 der Kulturzeitschrift ,;Oberösterreich" kennen! Den Wasserkräften der Alpen, Klimaschwankungen und Gletscherverhalten -in historischer Zeit, dem Bergbauernproblem, medizinischen Untersuchungsreihen im Hochgebirgsklima, Streifzügen durch die Kreuzeck-Gruppe, der Cirnonega-Gruppe in den Feltriner Alpen, den Anfängen des Wintersports im heute so berühmten Val d'lsere, den Felsbildern der Val Camonica, dem Siebenbürgischen Alpenverein und anderen interessanten Themen sind die übrigen Beiträge dieses wiederum reich und gut illustrierten Jahrbuches gewidmet. D. Assrnann Gesdtichte Österreidts in Stichworten, Teil II: Von 1282 bis zum Westfälischen Frieden (= Hirts Stichwörterbücher). Bearbeitet von Erich Scheithauer, Herbert Schmeiszer und Grete Woratschek. Wien 1972, 184 + 24 Seiten mit 8 Karten und 4 Tabellen, 2 Stammtafeln. S 140.- . Die allgemeinen ,Bemerkungen in der Besprechung des ersten Teiles dieses Handbuches [vgl. OÖ. Hmbl., 26. Jg. (1972), S 70 f.] ließen sich auch für die Fortführung wiederholen. Die wie kaum in einem anderen Werk zuwege gebrachte übersichtlichkeit, die Einbeziehung wirtschaftlicher, kultureller und sozialer Gegebenheiten und die Verflechtung der Geschichte des heutigen österreichischen Staatsgebietes mit europäischen, ja sogar weltweiten Geschehnissen geben Einblicke in die jeweilige historische ,Epoche. Besonders hervorgehoben sei etwa der ausgezeichnet bearbeitete Abschnitt „Vorderösterreich", das zusammen mit der Grafschaft Tirol das ehemalige „Oberösterreich" (im Gegensatz zum alten Begriff „Niederösterreich" und zu „Innerösterreich") ausmachte. Die Ausnützung verschiedener drucktechnischer Möglichkeiten, die Beifügung von Karten, Tabellen und Stammtafeln und ein ausführliches Register ergeben geradezu einen optimalen Nachschlage- und Lernbehelf. Prägnante Begriffserläuterungen (z. B. bei „Siedlung - Wirtschaft - Recht" oder ,,Münzen - Maße - Gewichte") ersparen ein zeitraubendes Suchen in anderen Fachbüchern. Nicht ganz einverstanden kann man jedoch mit Passagen sein wie: ,,Die gotische Malerei ist hauptsächlich Glasmalerei" (S. 13); ,,erst in der Gegenwart Plastiken mit allseitiger •Schau" (S. 18); mit der zeitlichen Einschränkung „1624-1626 Bauernkrieg in Oberösterreich" {S. 122) oder „In Österreich eine ,Fülle von Kunstdenkmälern aus der Zeit der Renaissance erhalten" (S. 152) 115
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