Dieser LiefeJ1Ung sind ausständige Kommentare der beiden vomngegang,enen Liferungen beigegeben, jeweils von ,entsprechenden F,achexperten bearbeitet. Karl Ilg beschäftigt sich mit den Backöfen innerhalb des Wohngebäudes (BI. 37) und unt,ermauert damit seine Stubentheorie, Ernst Burgstaller mit dem Mai-baum (BI. 48-50); Richa11d Wolfram behandelt •die Segenszweige (BI. 51) und das Herber-gsuchen bzw. ,,Frautragen" (BI. 70), Peter Csendes kommentiert Blatt 55, das den Historischen Bergbau (III), und ,2Jwar im besonderen die W,idmungsbeurke, die Straßen, Fahr- und Handelswege um 1500 bis 1600 21um Inhalt hat; der Sachvolkskunde sind die Beiträge von Heinz-Ghnistian Dosedla, nämlich Grundtypen der hölzernen Ackeregge (BI. 56-58) und Streifgeräte zur Wiesenbearbeitung (BI. 59 u. 60), gewidmet, Hermann Steininger beschähigt sich mit ,einem Teilgebiet der Rechtsvolkskunde, Ortsübliche Verbotszeichen (BI. 72), und Dietmar Assmann bringt mit seinem Kommentar zur Karte Fahrzeugweihe (BI. 74) ,einen Beitr,ag zur Volksfrömmigkeit. E:s bleibt zu hoffen, daß noch vor Auslieferung der sechs,ten und damit letzten Kartenlieferung ,die Kommentare zur fünften Lief,emng erscheinen, und zwar mit ger,inger,er Verspätung .als so manche Erläuterungen von Kartenblättern ,der bereits 1968 er,schienenen 3. Lief,erung. Rudolf Al'delt Leopold Schmidt: Volkstümlich geformtes, bemaltes, geschliffenes Glas. Ausstellungskatalog Schloßmuseum Gobelsburg, Wien 1975 (Ö.sterreichisches Museum für Volkskunde), 81 Seiten, 16 Farbb,ilder, 32 Schwarzweißabb. S 35.-. federn Freund guter Volkskunst sei empfohlen, anläßlich einer Fahl't in .die Kremser Gegend das Schloßmuseum Gobelsburg in seinen Reiseplan e,inzubauen. Als Außenstelle des Osterreichoischen Museums für Volkskunde birgt dieses dem Zisterzienserstift Zwettl gehörende Schloß reichhaltige Schätze aus den ,Beständen des Wiener Mus•eums. Da2lU ,erschien bereits •im Vorjahr ein Katalog (= Veröff. •d. Ost. Museums f. Volkskunde, Bd. XIV), der die 446 dauernd gezeigten Exponate gründlich beschreibt, ,jn •Fal'b- und Schwarzweißbildern vorstellt und kurze Einführung,en über das Schloß, über altösterreichische Volksmajolika, .Waldviertier Volkskunst und Bauernmöbel gibt. Darüber hinaus werden jährlich Wechselausstellungen veranstaltet; die diesjährige ist dem Problem „Volkstümliches Glas" ·gewidmet. Auch ,dazu wur,de vom Direktor des Volkskundemuseums oin Wien ein ansprechender Katalog erstellt, in dem die zweihundert Exponate - sämtliche aus dem Wiener Stammhaus - in bewährter Gründlichkeit darges,tellt ,sind. In seiner kurzen Einleitung ,dazu hebt L. Schmidt besonders die Tatsache hervor, daß es s~ch dabei - ähnlich wie bei vielen anderen Gegenständen der Volkskunst - nicht um „Bauerngläser" handelt, •sie sdnd nur vielfach für ländliche Besitzer geschaffen worden, und zwar von Handw,erkern, die in bestimmten Traditionen gearbeitet haben. Diese Problematik wmde ,auch bei der Be114 sprechung des groß·ar.tigen Buches „Bemalte Gläser"* von F. C. Lipp hervorgehoben. Die Ausstellung ist in folgende Themen gegliedert: Volkstümlich geformtes Glas; farbiges und reliefiertes Glas; Honigweinflaschen; bemalte Flaschen und Becher; bemalte Gläser, Krüge! und Flaschen des 19. Jahrhunderts; geschliffene Gläser und Flaschen; Milchglasgefäße; Rubin- und überfanggläser; umhüllte Gläser (zumeist mit Wachszughüllen); gläserne Leuchter und Lampen; verschiedene Geräte und Gefäße aus Glas; Hintel'glasbilder. Damit ist auch bereibs die breite St11euung dieses oft nur als enges Spezialthema abgestempelten Teilgebietes der „Volkskunst" •angedeutet. Soweit datiert, was bei Glasgegenständen äußerst selten der Fall ist, stammen die ausgestellten Objekte aus der Zeit von 1730-1950. Die Bedeutung oberösterreichischer Glashütten kommt nicht zuletzt iin der häufig•en Nennung Oberösterreichs als Herkunftsland 2lllm Ausdruck, wobei a;u.f eine nähere Lokalisierung jedoch fast durchwegs verzichtet wird. Der Katalog verspricht eine ausgezeichnete Ausstellung, d,ie •sdcher einen Besuch wert is,t. D. A. * 00. Heimatblätter, 28. Jg. (1974), S. 170. Otfried Kastner: Ranzen, Gürtel, Federkiel - Alte volkstümliche Lederkunst. Linz 1974 (00. Landesverlag), 47 Seiten Text sowie 48 Schwarzweiß- und 8 Farbtafeln. S 248.-. Sein wohl schönstes Geburtstagsgeschenk am 21. Mai 1974 vollendete Professor Kastner sein 75. Lebensjahr - bescherte sich der Autor mit dieser Monographie über ein bisher etwas vernachlässigtes Gebiet der Volkskunst selbst. 0. Kastner, bestens geschult an seinen bekannten Eisen-Arbeiten, hat auch hier ein besonders feines Gespür für die ver.schiedenen Techniken und Ornamente entwickelt, die er in knappen Zügen darstellt und erläutert. Die zum Großteil wirklich guten Bildbeispiele ergänzen bestens den Text, wobei die Farbbilder gerade bei den mit Lederriemchen bestickten Ranzen besonders gut zur Geltung kommen. Insbesondere im Bildteil beschränken sich jedoch die Darstellungen auf Oberösterreich und die in nächster Nachbarschaft liegenden Sammlungen in Bad Aussee und Waydhofen a. d. Ybbs - mit einer Ausnahme, einem Hosenträger aus dem Vorarlberger (und nicht „Bregenzer") Landesmuseum. Die überaus reichen Bestände etwa im Tiroler Volkskunstmuseum in Innsbruck hätten unbedingt zumindest im Text berücksichtigt werden müssen. Besonderen dokumentarischen Wert besitzen die beiden Bilder, die den großen Meister der Gürtelerzeugung und Federkielstickerei, Ludwig Furthmoser, bei der Arbeit in seiner Freistädter Werkstatt zeigen; die Aufnahmen sind vor 1936 gemacht worden, da, wie Kastner schreibt, in diesem Jahr Furthmoser seine Arbeit niederlegte. Neben den verschiedenen Gürteln (Zinnstiftranzen, ,,Sengstschmiedgürtel", gereifelte und generbte Ranzen, Gürtel und Kummete, Lederriemchen-Gürtel, Federkielstickerei) gibt der Autor auch einen kurzen überblick
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