OÖ. Heimatblätter 1975, 29. Jahrgang, Heft 1/2

Gedankentiefe etwas schuf, was in diesem Land erstmalig, einmalig und von bleibendem Wert war. Wenn der Rezensent noch eine kritische Anmerkung machen darf, dann diese, daß bei einer Neuauflage des Werkes ein Register zugefügt wird, wodurch der Wert und die Benützbarkeit des Buches noch wesentlich gesteigert würden. Günther Kleinhanns Der Oberösterreicher 1975, Oberös,terreichli!scher Amtskalender, 95. Jg. Linz 1975 (R.-T-rauner-Verlag), 832 Seiten. S 265.-. Erst nach Redaktionsschluß erreichte uns der 95. Jahrgang des für viele zu einem unentbehrlichen Nachschlagewerk gewordenen „Oberösterreichers", weshalb hier nur mehr ein kurzer Hinweis möglich ist. Wie üblich sind die Daten auf den neuesten Stand gebracht (selbst die erst im April d. J. erfolgte übersiedlung unserer Redaktion in den „Ursulinenhof" ist bereits berücksichtigt). Das ausführliche Kalendarium, die Gedenktage für 1975, die Oberösterreich-Chronik 1974 sind genauso sorgfältig behandelt wie die Fülle der Angaben über alle Ämter und Behörden sowie die verschiedensten Institutionen aus allen möglichen Bereichen. Solcherart ist der „Oberösterreicher" ein nicht mehr wegzudenkender Behelf für alle Bereiche des politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Lebens in Oberösterreich. D. A. Rudolf Zinnhobler: Die Kirchen von Uttendorf-Helpfau. Selbstverlag des Pfarramtes Uttendorf-Helpfau, 1974, 30 Seiten mit 20 Abb. Jeder interessierte Laie oder fachlich Vorgebildete freut sich, in den einzelnen Kirchen Kunstführer vorzufinden. Auch Uttendorf-Helpfau hat nun für seine vier Kirchen eine derartige Broschüre aufgelegt. Es ist ein wissenschaftlich gut fundiertes Büchlein, dies sei gleich vorweggenommen - der Name des Autors bürgt dafür. Unmittelbarer Anstoß für die Herausgabe war die Fertigstellung der Innenrenovierung der Wallfahrtskirche St. Florian, die ein wahres Schmuckstück im Pfarrbereich darstellt. ·Bemerkenswert und vielleicht einer näheren Untersuchung noch wert ist die Lage dieser Kirche auf einem kleinen Hügel. Ausführlich gewürdigt wie die Wallfahrtskirche wird auch die Pfarrkirche selbst, ungefähr gleich alt wie jene und auf schon prähistorisch erschlossenem Kulturboden liegend. Weitere Kirchen der Pfarre sind die Marktkirche von Uttendorf aus dem letzten Viertel des 14. Jahrhunderts und die Schloßkirche von Uttendorf, die ehemalige äußere Burgkapelle, um 1300 erstanden. Hier über die einzelnen Kirchen mehr zu sagen, hieße nur den Text wiederholen. Es sei aber hervorgehoben, daß dieses Büchlein seinen Zweck, eine übersichtliche Information zu geben, gut erfüllt; jeder Kirche ist eine Grundrißzeichnung beigegeben und die Illustrationen von -E. Widder und H. Zelenka sind im allgemeinen gut ausgewählt. Es fragt sich nur, weshalb man sich für das ziemlich unhandliche Format (15 X 21) entschied, anstatt sich dem der sonst üblichen Kirchenführer an110 zupassen. Die Bildwiedergaben hätten nicht darunter gelitten, da diese dem üblichen Format entsprechen, und die Herstellung wäre bestimmt preiswerter gewesen. Hertha Schober Franz Unterkircher: Die Glossen des Psalters von Mondsee (= Spicilegtium ,Friburgense, 20). Freiburg/Schweiz 1974 (Univer.s-itätsverJ.ag), 692 Seiten, 12 Bildtafeln. sfr. 96.- . Das Spicilegium Friburgense hat den Zweck, unveröffentlichte bzw. schwer zugängliche Texte zur Geschichte des kirchlichen Lebens einem breiteren Kreis vor allem von Theologen zu erschließen. In diesem Zusammenhang wird aber Wert darauf gelegt, das kirchliche Leben nicht nur an Hand von fachtheologischen Schriften kundzutun, sondern auch in den Institutionen, in der Liturgie und in anderen Zeugnis-sen der christlichen Frömmigkeit. Dieser Codex von Montpellier, auf Grund seiner Entstehungszeit (vor 788) als karolingischer Psalter bezeichnet, hat gerade in den letzten Jahr.zehnten verhältnismäßig große Beachtung gefunden. Von den verschiedensten Gesichtspunkten aus wurde er in den letzten 50 Jahren bearbeitet, sein Glossar aber noch keiner genaueren Prüfung unterzogen. Hinsichtlich seiner Herkunft glaubte man früher immer, ihn zur Gänze in Nordfrankreich ansiedeln zu müssen; die paläologische Durchforschung erbrachte jedoch das besonders für uns sehr interessante Ergebnis, daß der größte Teil des Psalters, nämlich die fol. 1-330, in Mondsee entstanden ist. Kurt Holter hat ihn auf dem kunsthistorischen Sektor bis in die kleinsten Detailformen durchforscht und praktisch alle diesbezüglichen Fragen gelöst. Ungelöst blieb bis heute noch, wann und wo der Hauptteil ergänzt wurde; auch die Frage nach dem Besteller hat noch keine endgültige Antwort gefunden, doch liegt die Annahme nahe, daß der Psalter für Herzog Tassilo noch vor 788 angefertigt wurde. Franz Unterkircher unterzog sich nun der Aufgabe, die Glossen mitzubearbeiten und zu veröffentlichen, denn gerade aus diesen erwartet man sich nähere Hinweise auf Entstehung und Bestimmung bzw. Besitz des Psalters. Die Publikation selbst ist in äußerst übersichtlicher, alle neuen •Erkenntnisse anwendenden Art geschehen und dürfte somit den Fachleuten neue Vergleichsmöglichkeiten und eine wertvolle Hilfe für weitere Forschungen an die Hand geben. Interessante Proben der Vergleichsmöglichkeiten an Hand der Schrift bieten die Reproduktionen von zwölf Psalterseiten. Hertha Schober Kulturzeitschrift Oberösterreidt. Eigentümer, Herausgeber und Verleger: Oö. Landesvedag, Linz. R,edakteur: Dr. Otto Wutze!. Einzelpreis S 45.-; Jahresabonnement (4 Hefte) S 148.-. Ab dem Jahre 1974 erscheint die bewährte Kulturzeitschilift „Oberösterneich" vierteljährlich; sie ist nlicht mehr jeweils einem Spezialthema gewidmet, .sondern bringt neben einem Schwerpunktthema in jeder Nummer auch

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