er beschrieb die Anlage auch eingehend3 . Anschli!eßend machten Karl Stummer und ich mehrere Lichtbildaufnahmen, ,die mit den damals allein zur Verfügung stehenden Kapselblitzen einigermaßen schwierig waren. Ein Meterstab auf den Lichtbildern gibt Hinweise auf die Größe der Gänge und Kammern. Wie eingangs erwähnt, diente die Ratgöbluckn der Perger Jugend a:ls Tummelplatz. Da slich aber auch unliebsame Vorfälle daninnen abspielten, wurde der Eingang vom Grundeigentümer mit einer Mauer abgeschlossen. Diese erwies sich aber mit der Zert als zu schwach. Maruevs<tücke wurden herausgebrochen und so war di·e Anlage wi:eder zugänglich. Gleich nach 1945 Heß d~e damalige Marktgemeinde Perg eline massive Mauer aufrichten, die allen Ve11suchen in d1e Ratgöbluckn emzudringen widerstand. Am 5. September 1973 berichtete eine Linzer Tages2leitung in großer Aufmachung, daß der Erd!s.tall in Sarleinsbach, ein tausend Jahr,e altes Kulturdenkmal, zerstört wurde. Für den Erdstall in Perg bestand vorläufig keine Gefahr. Um aber Überraschungen für die Zukunft aus2Juschlri:eßen, beantragte ich im Einvernehmen mit dem Bürgermeister der Stadt Perg, Landtags,abgeordneten Waidhofer, beim Landeskons•ervaitor für Oberösterreich, daß der Erdstall Ratgöbluckn unter Denkmalschutz gestellt wivd. Der Landeskonservator kam diesem Antrag nach. Er ve11ständigte die Stadtgemeinde Perg, als Besitzerin der betreffenden Parzelle, daß der Erdstall Ratgöbluckn ,,wegen seiner Ausdehnung und seines reichver102 zweigten Gangsysbems mi!t Kammern und Lichtnischen von besonderer kulturhistori!scher Bedeutung ist4 ." Der Heimatvevein Perg nimmt den Erdstall in ' seine Obhut. Im Laufe des Jahres 1975 wird der Eingang freigelegt und mit einrem fes,ten Schmiedeeisengitter abgeschloS1sen werden. Alle, die skh für die Frühgeschi'chte i<nte11es:s,iieren, können zu bestimmten Zeiiten den Erd'stall besichtigen. In älteren heimatkundlichen Schriften wird der Erdstall Ratgöbluckn mit einer Burg der Herren von Perge auf dem Dollberg in Verbindung gebracht5 . Von dieser Burg hätten unterirdische Gänge zu einigen Häusern des Marktes, ja sogar bis zu der drei Kilometer entfernten Burg Mitterberg bestanden. Die Erforschung der Ratgöbluckn im Jahre 1944 brachte keine Beweis•e für das Vorhandensein weiterer unterirdischer Anlagen, ein Ausstieg auf den Dollberg war nicht zu finden. Falls ein solcher mittlerweile verstopft worden wäre, hätte das im glatt gearbeiteten Flins des rückwärtigen Teiles auffallen müsisen. Das Bestehen einer Burg auf dem Dollberg is,t nicht zu beweis,en. Rudolf Zach 3 Karl Stummer, Der Erdstall „Ratgöbluckn" in Perg, Oberösterreichische Heimatblätter, J,ahrgang 16 (1962), 5. 56-59. 4 BundesdenkmaJ.amt, Landeskonservator für Oberösterreich, Zahl 2318/73 vom 19. Dezember 1973. 6 B(aumruck), Der Markt Perg, Unterhaltungsheilage der Linzer Tages-Post, Nr. 35/1905; - iF!orian und Konrad Eibensteiner, .a . .a. 0., 5. 17.
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