OÖ. Heimatblätter 1974, 28. Jahrgang, Heft 1/2

tigung dersölben albero auf Wilhering ohne entgeldtt des Closters verfertigter liefern, ... in der Kirche aufrichten ... mit guetten beständigen färben, vornhero aber im Gesichte mit Oehlfarben zierlich mahlen, daß gesprenge und an dere Zierathen Alß Schnierkelln, Rollen, Roßen, Carnießen, stäbe und was im Gesichte ist, vergulden und versilbern ...". Die Orgel soll ,,... gerecht und bständig sein und auf Zway Jahr die prob halten ..." „Die Stimbwerk aber, so in dem angefrumbten Werk mueßen gemacht Werden und alle Zinckenthön sein sollen, sein dieße, Alß. Erstlich in dem oberen Corpore 1. Ein Vollkommenes principall [8'] 2. Groß Coppelln [8'] 3. klain Coppelln [4'] 4. Große quintatonen [16'] 5. Spitz pfeiffen [8'] 6. Cimbelln 7. Groß octav [4'] 8. Dreyfache Mixturn 9. Quinten [2Vs'] 10. Flöttenn [4'] Ins Rückpositiv 1. Groß octav [4'] 2. klain octav [2'] 3. Super octav [1'] 4. Regall [8'] 5. Cimbelln 6. Coppelln [8'] Im Pedall 1. Fortunen von holtz [16'] 2. Posaunen, die oberen Corpora von holtz [16'?, 8'] Neben Register 1. Tremulant 2. Vogellgesang Dem Orgelbauer war auch die Anfertigung eines Gehäuses für die Orgel übertragen worden. Über Schmuck und Farben ist im Vertrag genauer Er wähnung getan. Erst nach der vertragsgemäßen Errichtung der Orgel — sie hatte innerhalb eines Jahres zu erfolgen — sollte Peuerl den Restbetrag von 1000 fl. erhalten. Ein Teil des vereinbarten Betrages würde in Teilzahlungen an ihn ergehen, die restlichen 300 fl. sollten erst nach zweijähri gem Bestehen und einwandfreiem Funktionieren der Orgel ausbezahlt werden. Daß die Orgel bauer während der Errichtung der Orgel neben der Kost auch Quartier vom Kloster beigestellt erhielten, galt als selbstverständlich. Die Form des Gehäuses ist nicht beschrieben. Gewiß bestand es aus einem einteiligen Haupt gehäuse, wobei auf ein Westfenster keine Rück sicht genommen wurde, und einem Rückpositiv. Zu dieser Zeit hatten die Orgeln meist beidseitig bemalte Flügeltüren und bildeten somit einen Gegenpol zum Altar. In diesem Fall sind solche nicht erwähnt. Über Reparaturen dieses Instrumentes sind wir nicht unterrichtet, da aus dieser Zeit keine Rech nungen mehr vorhanden sind. Der große Stifts brand am 6. März 1733 bedeutete auch für dieses Instrument das Ende. Ob es beim Brand total zerstört worden ist, oder ob man im Zuge der Neugestaltung der Kirche die vom Brand sicher lich nicht verschont gebliebene Orgel entfernte, ist nicht nachweisbar. Der Neubau der Rokokokirche und ihre erste Orgel War es im 17. Jh. die Baufälligkeit der Stifts bauten, die große Erneuerungen notwendig wer den ließ, so war dieses Mal der Brand ein mar kanter Wendepunkt in der Baugeschichte Wilherings. „An Stelle des alten, aus den verschiedenen Stil- und Bauperioden stammenden Klosters mit seiner mehr als fünfhimdertjährigen romanisch gotischen Kirche in cisterciensdscher Einfachheit sollte ein imposanter Prachtbau genialster Kom position treten. Zur Verwirklichung all dieser großartigen Pläne kam es aber nur bei der Kirche, wohl eine der edelsten Perlen barocken Schaf fens"." Mit dem Neubau der Rokokokirche begann noch Abt Bonus Pömerl, der aber schon 1734 starb. In Abt Johann Bapt. IV. Hinterhölzl erhielt das Kloster nicht nur einen kunstsirmigen und groß zügigen Bauherrn, sondern auch einen geschick ten Ökonomen und Politiker. Ohne Rücksicht auf " Rath, Baugeschichte (Kirchenkunst 5/4,1933), 167.

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