auch das Kloster Lambach eine Orgel erhalten^". 1478 folgte ein Werk des Hannes Laus aus Beg gendorf in Bayern in der Stadtpfarrkirche Steyr^L Der Orgelbau im Kloster Baumgartenberg, der imter Abt Eberhard II (1469—1484) geschehen ist, wurde bereits erwähnt. 1497 sind Orgelbau ten in der Wallfahrtskirche St. Wolfgang durch Michael Khall aus Budweis^^ imd in der Stadt pfarrkirche Gmunden belegbar^'^. 1485 ist in Linz auch ein Orgelbauer, nämlich Hans Lar (auch Larer), nachweisbar^^. Wie die erste Orgel in Wilhering ausgesehen hat und welchen Anforderungen sie entsprechen konnte, läßt sich nur vermuten. Höchstwahr scheinlich war es ein einmanualiges Instrument, ein Blockwerk, wie es die Klosterkirche in Schey ern um 1250 besaß. Auch dem zweimanualigen Werk des Freisinger Domes aus dem Jahre 1364 von Lorenz von Polling mag die Wilheringer Orgel ähnlich gewesen sein: ein Blockwerk war durch das erste Manual spielbar, das zweite wies nur das Register Prinzipal 8' auf. Dieses Instru ment hatte möglicherweise auch ein Pedal zur Darstellung von einigen Tenores gehabt^'. Der Standort der Orgel ist ebenso unbekannt. In der Regel standen die Orgeln damals im Presbyterium-®. Der Einbau einer Empore über der Eingangshalle ist in Wilhering erst 1619 bei der Umgestaltung der Klosterkirche vorgenom men worden^'. Wie lange diese Orgel bestanden hat, läßt sich nicht mehr nachweisen; Reparaturen sind uns keine überliefert. Sicherlich hat sie nach und nach verschiedene Änderungen und Verbesserungen, bedingt durch die fortschreitende Entwicklung im Orgelbau, erfahren. Schon die Orgelkompositio nen unseres Landsmannes Paul Hofhaimer (1459 bis 1537) lassen erkennen, daß sich die Ansprü che an dieses Instrument bedeutend vergrößert hatten. Die Orgel Paul Peuerls von 1619 Über den zweiten Orgelbau in der Wilheringer Klosterkirche sind wir etwas besser unterrichtet. Abt Georg II Grill (1614—1638), der das Kloster nach der Reformationszeit zu neuer Blüte führte, ließ die Klosterkirche und die gesamten Kloster gebäude großzügig umgestalten^®. 1619 schloß er mit dem in Steyr ansässigen Orgelbauer und Komponisten Paul Peuerl einen Vertrag über einen Orgelbau, der uns mitsamt den Zahlungs quittungen noch erhalten ist^®. Peuerl hatte vor her bereits in der Pfarrkirche St. Georg in Horn (1609; heute in der St.-Stephans-Kirche, Horn) xmd in der evangelischen Schulkirche in Steyr (1614; heute Jesuitenkirche) Orgeln gebaut". Unter welchen Bedingungen und wie Paul Peuerl die Orgel für die Stiftskirche Wilhering bauen mußte, berichtet xms bis ins Detail genau der Bauvertrag. Peuerl sollte die Orgel „auf seine Aignen Unko sten dahaimb Zu Steyr ... Inner Jahr und Tag machen und gentzlich verfertigen, nach VerverWalter Luger, Beiträge zur Musikgeschichte des Stif tes Lambach (Oö. Heimatblätter 15/1, 2, 3, 1961), 5. — Moser, Paul Hofhaimer (1929), 98. — Othmar Wessely, Die Musik in Oberösterreich (1951), 14. Josef Ofner, O Musica, du edle Kunst (Festschrift zum 125jährigen Bestehen der Musikfreunde Steyr, 1963), 16. Wessely, Musik in Oö., 14. — Quoika, Die altösterr. Orgel, 11, 17, 26. Ferdinand Krakowizer, Geschichte der Stadt Gmun den (1899) II, 84. Eberstaller, a. a. O., 12. — Josef Kenner, Bruchstücke über die Linzer Jahrmärkte (5. Bericht über das Museum Franc.-Carolinum. 1841) 121 Anm. — Linnin ger, St. Florian, 177. — Quoika, Die altösterr. Orgel, 16. — O. Wessely, Linz und die Musik (Jahrbuch der Stadt Linz 1950, 1951), 107. - Wessely, Musik in Oö., 15. ^ R. Quoika, Über die Orgel in Altbayern (1968) 14 f. " Eberstaller, a. a. O., 5. — Quoika, Die altösterr. Orgel, 62. — Spies, a. a. O., 8. — Fischer — Wohn haas, Kaisheimer Orgelchronik, 255 f., 259—261. Rath, Baugeschichte (Kirchenkunst 6,1934), 41. ^ Leopold Schiller, Abt Georg II. Grill (10. Jahresbericht des Stiftsgymnasiums Wilhering 1913). — Jodok Stüh, Geschichte des Zisterzienserstiftes Wilhering 1840), 211—213. — Söllinger, Wilhering, 510—512. Stiftsarchiv Wilhering (abgek.: StAW), 31. Juli 1619. Vertrag von Abt Georg Grill mit Paul Peuerl über Errichtung einer Orgel in der Stiftskirche Wilhering. — O. Wessely, Neues zur Lebensgeschichte Paul Peuerls (Jahrbuch des Oö. Musealvereins, 95. Bd. 1950), 299. — Es handelt sich um die Veröffentlichung einer Abschrift des Vertrages aus dem Anfang des 19. Jh. Nach Vergleichen mit dem Original weist sie nur unbedeutende Abweichungen auf. — Ilse Neu mann, Paul Peuerl, Organist und Orgelbauer in Steyr (Festschrift zum 125jährigen Bestehen der Musik freunde Steyr, 1963), 37. — I. Neumann, detto (73. Jahresbericht d. BRG Steyr, 1956). O. Wessely, Paul Peuerl (MGG 10, 1962), Sp. 1151 bis 1154.
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