Schrifttum Eine Besprechung des Werkes von Rudolf Walter Litsdiel, 1934 — Das Jahr der Irrungen, Linz 1974 (Oö. Landes verlag), ist im Beitrag von Harry Slapnicka, „Der 12. Fe bruar 1934 und Oberösterreich", S. 164, enthalten. Melchior Trommel; Margret Bilger. Die Holzrisse. Mit einem vollständigen Werkkatalog (= österr. Graphiker der Gegenwart, Bd. IX). Wien o. J. [1973] (Edition Tusch), 173 Seiten mit 466 Abb. S 480.—. Es freut uns, daß in dieser von Kristian Sotriffer heraus gegebenen Reihe, in der bereits namhafte Künstler vor gestellt wurden (z. B. Alfred Hrdlicka, Adolf Frohner, Rudolf Hoflehner, Kurt Moldovan), nunmehr auch das bedeutende graphische Schaffen von Margret Bilger, die die letzten 33 Jahre ihres Lebens in Oberösterreich ver bracht hat (1939—71 in Taufkdrchen an der Pram), in würdiger und entsprechender Weise ediert wurde. Die Künstlerin, 1904 in Graz geboren, erhielt ihre Aus bildung 1923 in Stuttgart und 1925—29 an der Kunst gewerbeschule in Wien, Fachklasse für Graphik und Glasmalerei. Diese beiden Sparten waren auch zeitlebens ihr Metier. Anläßlich ihrer längeren Arbeitsaufenthalte im Stift Schlierbach lernte der Rezensent die Künstlerin vor allem als großartige Meisterin der Glasmalerei ken nen; diese Begegnungen sind unauslöschliche Erinnerun gen an eine seltsame, aber großartige und verinnerlichte Frau. Ihr einfaches und dabei doch so hochgeistiges und manchmal auch zwiespältiges Wesen drückt sich am besten in ihren vielen Holzrissen, jener von ihr entwikkelten Technik, aus: auch hier neben einfachen und immer gekonnten Linien immer wieder ein Aufflackern geradezu übersteigerter Geistigkeit, die sich mit gegen ständlicher Undifferenziertheit und symbolischer Andeu tung begnügen kann, und damit jene faszinierende Tiefe und Weite ihrer flächigen Darstellungsweise erreicht. Mythos und Märchen sind nicht von ungefähr neben rein religiösen Motiven ihre bevorzugte Thematik. Der Autor des vorliegenden Bandes versteht es ausge zeichnet, dieser Künstlerpersönlichkeit gerecht zu werden, die Stimmungen und Hintergründe darzulegen, ohne die das Schaffen Bilgers im letzten unverständlich, zumindest nicht in all ihren Tiefen erfaßbar ist. Man merkt bei aller versuchten objektiven Zurückhaltung die begeisterte und liebevolle Betreuung des künstlerischen Nachlasses. In den 52 ganzseitigen (Format 24 X 22 cm) und den hunderten kleinen — manchmal doch etwas zu klein ge ratenen — Wiedergaben kann sich der Betrachter ein gutes Bild vom Schaffen der begnadeten Künstlerin ma chen. Der Werkkatalog ist gegliedert in Holz- und Linol schnitte der frühen Zeit, die Holzrisse der schweren Jahre von 1930—45 und die späten Holzrisse. Eine Kurzbiogra phie, ein Verzeichnis ihrer Einzel- und Gemeinschafts ausstellungen, ihrer Glasarbeiten sowie ausführliche Lite raturangaben ergänzen den bestens bearbeiteten Band. Jeder, der sich mit dem Werk Margret Bilgers vertraut machen will — und damit mit einem nicht unbedeutenden Stück oberösterreichischer Kunstgeschichte —, sollte zu diesem Buch greifen. Es dient gleichermaßen als beste Einführung zum Besuch der für 1975 geplanten Groß ausstellung der Werke Margret Bilgers im Stift Schlier bach, die im Juni nächsten Jahres eröffnet werden soll. Dietmar Assmann Harald Uhl: Handwerk und Zünfte in Eferding. Mate rialien zum grundherrschaftlichen Zunfttypus (= Fontes Rerum Austriacarum, 3. Abt., III. Bd.), Wien — Graz 1973 (Hermann Böhlaus Nachf.), 159 Seiten, S 332.—. Aufbauend auf den II. Band dieser von der Phil.-historischen Klasse der österreichischen Akademie der Wis senschaften herausgegebenen Reihe „Die Rechtsquellen der Stadt Eferding" (Otto Wutzel, 1954), behandelt H. Uhl das Zunftwesen dieser Stadt. Das reiche wirt schaftsrechtliche und wirtschaftsgeschichtliche Quellen material dieser Stadt bot genügend Unterlagen für eine Untersuchung. Der Verfasser versucht damit erfolgreich zu beweisen, daß das häufig als starr und unbeweglich dargestellte Erscheinungsbild der Zünfte keineswegs so war und die vielfachen Interessensgegensätze häufig zu Kompromissen führten. Manches mag, wie der Verfasser aufzeigt, in den selbständigeren Möglichkeiten dieser „grundherrlichen" Stadt liegen, weshalb auch manche Abweichungen vom allgemeinen österreichischen Zunft typus auftraten. Diese Einordnung der Eferdinger Zunftordnungen in die österreichische Zunftstruktur wird denn auch vielleicht etwas übergewichtig behandelt, so daß die mit großer Genauigkeit verfaßte Abhandlung dem Heimatforscher weniger bietet als es der Haupttitel verspricht. (Max Bauböcks leider unveröffentlichte Hausarbeit über das Rieder Zunftwesen, die übrigens im Literaturverzeichnis fehlt, hätte mit als Vorbild dienen können.) Eine „Ge schichte" der Eferdinger Zünfte wird man vergeblich suchen, man müßte sie sich aus verschiedenen Kapiteln, allerdings unvollständig, heraussuchen; ein Register würde diese Arbeit wesentlich erleichtern. Wohl aber werden Wirtschafts-, Sozial- und Reehtshistoriker voll auf ihre Rechnung kommen und wertvolle Materialien, aber auch interessante Folgerungen daraus erhalten. Besonders hervorgehoben für Historiker und Heimat forscher sei das erste Kapitel, „Die Stadt Eferding", in dem „Entwicklung und Geschichte", „Wirtschaft und Recht" und „Kulturelles und soziales Leben" behandelt werden. Seit der Stadtgeschichte von Wenzl Kopal (1876) liegt keine nennenswerte gedruckte Abhandlung dazu vor, wohl aber beschäftigten sich nach dem Zweiten Welt krieg mehrere Dissertationen (z. B. Otto Wutzel, 1947) mit diesem Thema. Uhl hat deren Ergebnisse entspre chend verwertet. D. Assmann Susanne Gipp: Dr. Alfred Ebenhocfa (1855—1912). Philo sophische Dissertation, maschingeschr. Wien 1974. Nachdem sich schon vor 25 Jahren der inzwischen verstor bene Norbert Miko mit der Vereinigung von Konserva tiven und Christlichsozialen im Jahre 1907 befaßte' und ' Mifco Norbert, „Die Vereinigung der Christlichsozialen Reichspartei und des Katholisch-Konservativen Zen trums im Juli 1907". Phil. Diss. Wien 1949.
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