Anhang Im Folgenden gelangt ein vor kurzer Zeit im Hause der Frau Franziska Göllerich®, Hildesheim, aufgefundener Brief Bruckners an August Göllerichs Vater zur Erst veröffentlichung. Ich danke Frau Franziska Göllerich, daß sie mir diesen von ihr aufgefundenen Brief zugänglidi machte und mir die Erlaubnis zur Erstveröffentlichung erteilte. August Göllerich sen. (1819—1883) war Reichsratsabge ordneter, von 1870—1873 Landtagsabgeordneter und ab Oktober 1882 auch Stadtrat von Wels. , Hochwohlgeborner Herr Stadtrath! Hoher Gönner! Empfangen Hochderselbe, als mein stets edler Gönner den gewünschten Chor. Es wird darin, wie gewünscht, aufs deutsche Lied angespielt. Mitten in meinen sinfonischen Arbeiten habe ich mich bemüht, dankschuldigst den Wunsch von Euer Hochwohlgeboren möglichst zu erfüllen, und erlaube ich mir jetzt die innigste Bitte: Herr Stadtrath wollen in bewährter Huld die Dedication dieses Chores gütigst entgegen nehmen, worüber ich große Freude haben würde! Mit innigstem Respekte Euer Hochwohlgeboren dankschuldigst Wien, 17. Febr. 1882 A. Bruckner. Bei dem „gewünschten Chor", wie es in dem Brief Bruckners heißt, handelt es sich um den Männerchor „Sängerbund", den Bruckner offen sichtlich auf Ersuchen August Göllerichs Vater für den Männergesang-Verein Wels, den Gölle rich von 1866 bis 1876 als Vorstand (1861—1866 yWiyiAt/ IWL. Vorstands-Stellvertreter) leitete^, komponierte. Der Chor wurde beim „Oberösterreichisch-Salz burgischen Sänger-Bundesfest in Wels" (lO./ll. Juni 1883) aufgeführt. Er stand an der Spitze der Vortragsfolge der Gesamtchöre. Die Leitung hatte Bundes-Chormeister und Chormeister des Männergesang-Vereins Wels, Eduard Binder. Au gust Göllerichs Vater fungierte damals als Bun desvorstand des „Oberösterreichisch-Salzburgi schen Sängerbundes", war jedoch durch Krank- " Frau Franziska Göllerich, Schwiegertochter von August Göllerich jun. (1859—1923). — Ich darf Herrn Hon.- Prof. Dr. Kurt Holter, Wels, herzlich danken, daß er mir in bemühender Weise zu Unterlagen betr. des un bekannten Briefes verhelfen hat. Sie stammen, wie er mir mitteilte, aus der Bibliothek des Städtischen Museums in Wels, dessen Direktor Dr. W. Rieß diese Unterlagen bereitwilligst zur Verfügung stellte, wo für auch ihm Dank gesagt sei. ' Vgl. hiezu „Chronik des Männergesang-Vereines Wels umfassend den Zeitraum vom 1. Juli 1847 bis 1. Juli 1887. Zusammengestellt von . . . Hermarm Haas d. z. Schriftführer. Wels 1887." S. 63.
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