an an iadn Eck an bratnan Fisch, in da Mitt a Glasl PVez kinnan da Herr und d'Frau recht lusti sei. Af z'lötzt a nu an goldnan Wagn kinna ma allsant in Himmi fahrn." Am Abend vor dem Dreikönigstag wurde im Haus und im Stall geräuchert. Auf eine Kohl schaufel legte man Holzgut, streute auf sie Weih rauchkörner und ging damit räuchernd durch die Wohnräume und die Stallungen, wobei man mit Kreide auf alle Türen die Buchstaben C + M + B und die jeweilige Jahreszahl schrieb. Das Vieh erhielt wiederum etwas „Geweichtes". Zu Dreikönig, aber auch an anderen Tagen des Weihnachtskreises, spielte man verschiedene Orakelspiele, wie beispielsweise das „Haferlauf heben". Auf den Tisch wurden drei umgestürzte Haferl aufgestellt; unter einem lag dn Binkerl unter dem zweiten ein Ring und unter dem drit ten ein „Sutzl". Letzterer bestand aus einem Leinenfleckerl, in das man Brot und Zucker gab, es dann zusammenfaltete und zuband. Wenn ein Kind allzusehr schrie, so steckte man ihm, um es zu beruhigen, einen solchen Sutzl in den Mund. Je nachdem, welches Häferl man aufhob, bekam man im neuen Jahr entweder ein Kind, feierte Hochzeit oder mußte sein Binkerl packen, um die bisherige „Stelle" zu verlassen. Der 6. Dezember, der Dreikönigstag, war eine „foaste" Rauhnacht mit all ihrer Mystik und Magie. Am Tag allerdings zogen die Heiligen Drei Könige durch das Dorf und zu den Bauern der Umgebung imd hielten dort mit ihrem recht weltlichen Spruch um Gebackenes und Most an: „Die heiling Dreikönig, die hakan an Bam, oana is dabei, der hat d'Haka valorn, oana is dabei, der hat's wiadagfundn, die heiling Dreikönig san große Lumpn." Wenn der frühe Abend zu dämmern begann, zogen die Rauhnachtier schrillend, kreischend und lärmend von Hof zu Hof. Mit Mundharmo nikas, blechernen Häfen, Pfannendeckeln und anderen Lärminstrumenten vollbrachten sie eine mißtönend-unheimliche Musik, in die sich das Jodeln und Schreien der gespenstig Maskierten mischte. In den seltsamsten, oft geradezu un heimlichen Verkleidungen lärmten sie durch die Dunkelheit und drangen in die Bauernhöfe ein. Da war der Kasperl, der „Wurstl", die lustige Gestalt unter den „Vergwandten", der in Lum pen und Fetzen gekleidete „Vagabund", der von dem „Gendarmen" gesucht wurde, der „Schnei der" mit einer großen Holzschere und das „Bettlweib" mit dem weiten Buckelkorb. Den lärmen den Zug begleitete oft auch ein „Bader"', der mit einem riesigen hölzernen Rasiermesser einen Bauernsohn oder Knecht zu rasieren versuchte. Von erschreckender Häßlichkeit waren die Hexe und der Teufel. Alle diese grotesk „Verlarvten" vollführten mit ihren kreischenden, scheppern den und schrillenden „Instrumenten" eine wahr lich teuflische „Musik". Von den Bauern, die sie besuchten, erhielten sie die üblichen Ge schenke, wie Most, Schnaps, Fleisch und Gebakkenes, die in dem Buckelkorb des Bettelweibes verschwanden. Abends trafen sich die „Maschkerer" bei einem großen Bauern, wo sie das, was sie an Eßbarem erhalten hatten, gemeinsam verspeisten. Oft aber war ihre letzte Station das Wirtshaus, wo dann bis in den Morgen hinein getrunken und „gelandlerf'wurde. Mit dem Tag des heiligen Vinzenz (7. Jänner) schloß die Festtagsreihe der engeren Weihnachts zeit. Für Knecht und Dim war Maria Lichtmeß (2. Fe bruar) als Tag des Dienstbotenwechsels sehr bedeutungsvoll. In Mörschwang galt nachstehen der Spruch: „Leonhardi, wer fragt di? Martini, wo bin i? Leopoldi, wer holt di?" Am Leonhartstag (6. November) fragte der Bauer den Knecht oder die Dirn, ob sie noch in seinem Dienst bleiben wollten. Wer nicht gefragt wurde, wußte, daß er sich einen neuen Arbeits platz suchen mußte. Er ging zur „Zubringerin", die die freien Stellen vermittelte. Der neu Ein gestellte erhielt eine Eierspeise und außerdem ein „Drangeid", das er allerdings zurückzahlen mußte, wenn er den Posten nicht antrat. In den Tagen des DienstbotenWechsels, den sogenann ten „Schlankeltagen" sah man oft das „Kasten fahren", bei dem auf einem Leiterwagen der Kasten eines Knechtes oder einer Dim zum neuen Dienstplatz geführt wurde. Wenn ein Bub
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