links, im Gespräch einartder zugekehrt. Rechts und links vom Stalle grasen Ziegen und Schafe, einzeln und in Gruppen. Ein schreitendes Pferd, 22 cm hoch, steht auf einem 13 cm hohen Sockel. Diese Krippe steht im Volkskundehaus Ried. Im Besitz der Familie KögP befand sich außerdem: Ein Hirte verfolgt einen Wolf, der ein Schaf ge raubt hat (Höhe 30 cm). Das Lamm liegt auf dem Rücken des Wolfes, der es mit rückwärts gewen deter Schnauze trägt. (Ebenfalls im Volkskunde haus Ried.) Das besonders schöne Krippenwerk der Pfarr kirche PrarrP aus ungefaßtem Holz, ohne Stall, besteht aus sechs verschiedenen Gruppen und einem Rokokoschrein. Gruppe 1 stellt die „Anbetung der Hirten" dar. Auf einem Brette (10 X 27,5 cm) vor Maria knien zwei Hirten (23 und 24 cm), hinter ihnen stehen Ochs und Esel, in der Mitte Maria (26 cm) mit dem Kinde und Josef. Rechts von ihnen sehen wir einen Hirten (30 cm), der die Schalmei bläst, links einen (31 cm) mit einem Lamme und dem Hirtenstab unter dem Arm, hinter diesem einen kleineren Hirten (26 cm). Vor den Hirten grasen Schafe und Ziegen. Die zweite Gruppe stellt die „Beschneidung des Herrn" auf einem Brette mit 55 X 25 cm dar. Der Tisch, auf dem das Kind sitzt, ist von drei nach vorne abgerundeten Stufen erhöht. Dahinter sehen wir einen galerieartigen Abschluß mit zwei Leuchtern und, nochmals erhöht, die Gesetzes tafeln. Hinter diesen erhebt sich eine Wolke, von Strahlen umgeben. Rechts vom Tische steht ein Hoherpriester, dahinter ein zweiter Zuschauender und ein alter Mann mit langem Bart (Simeon?), der das Kind hält. Links steht Josef (26 cm) und rechts ein Mann mit einem Knaben. Auf der ersten Stufe ruht ein Tischchen mit einem kelch artigen Gefäß und einem Tuch. Leuchtertragende Chorknaben (14 cm) flankieren die Gruppe. Eine weitere Gruppe stellt die „Anbetung der Könige" dar. Auf einem Brette (95 X 24 cm) stehen Knechte (21—23 cm). Auf einem einfachen Sitze in der Mitte ruht Maria, nach rechts gewen det. Auf ihrem Schöße ruht das Kind, das die Arme nach einem vor ihm knienden König (reines Profil) ausstreckt. Hinter diesem sehen wir den Mohrenkönig mit Zepter und Weihrauchschiff chen. Im Rücken der Madonna sehen wir den dritten König, ebenfalls mit Turban und Krone, Zepter und kelchartigem Myrrhengefäß. Links hinten erblicken wir ein Dromedar mit Federputz auf dem Haupte und Schabracke, vorne ein Pferd und dazwischen zwei Knechte. Rechts von der Mittelgruppe stehen zwei Pferde mit je einem Reitknecht. Der hl. Josef fehlt bei dieser Gruppe. (Er soll von einem Pfleger des Schlosses Erlach entwendet worden sein.) Ein kometartiger Stern (30 cm) erleuchtet die Szene. (Siehe Abb. 1) Die vierte Gruppe, „Der Bethlehemitische Kinder mord", ruht auf einem Brette (92 X 26 cm). Der Rokoko-Thron mit Baldachin ist 45 cm hoch, Herodes (22 cm) trägt Krone und Zepter. Rechts und links erblickt man Gruppen von Frauen mit Kindern und Kriegsknechte. Die Mütter beweinen ihre Kinder. Eine kleine Frau aus dem Volke streckt klagend die Hände aus. Die fünfte Gruppe, „Die Flucht nach Ägypten", steht auf einem Brette (68 X 26 cm). Maria (27 cm) mit dem Kinde reitet auf einem Esel (Damensitz), Josef (25,5 cm) führt das Tier und wendet sich zurück. Über den Schultern trägt Josef an einem Stocke den Werkzeugkorb. Zwi schen Josef und Maria schweben zwei Putten auf einer Palme. Rechts hinter Maria ein eben zusam mengestürztes Faunstandbild (heidnisches Götter bild). Zwei Engel führen den Zug. Die sechste Gruppe, „Die Hochzeit zu Kana", steht auf einem Brette mit 89 X 27 cm, Christus mißt 24 cm, die Diener messen 24/25 cm, die Eckgestalten 27 cm. Die übrigen Figuren sind nur bis zum Schoß ausgearbeitet. Die Bank hinter dem Tische ist 24 cm hoch. Das Brautpaar (die Braut in vornehmer Halskrausentracht, mit Kranz und Halsschmuck) und die Gäste sitzen an der rückwärtigen Tischseite, in der Mitte die Braut, links davon Maria (ohne Heiligenschein), rechts der Bräutigam. Daran schließen sich rechts und links drei Gäste. Links vor der Tafel stehen zwei Diener. Der äußerste trägt eine Gans oder einen Truthahn auf, der andere gießt Wasser in die Krüge, die vor der Tafel stehen. Auf dem Tische, * G. (Wilhelm Gärtner): Die Sdiwanthaler-Ausstellung in Ried; in: Rieder Heimatkunde, Ried 1911. ' Max Bauböck — Josef Mader; Das SchwanthalerKrippenwerk in Pram, Ried 1965. — Kurz vor dem Ausdruck dieses Beitrages erreichte uns die Mit teilung, daß Herr Wiss. Oberrat Dr. Benno Ulm auf der Rückseite des Pramer Krippensdireines die Jah reszahl „1777" entdeckt hat.
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