chenbauplatz gesichert werden. Dechant Josef Bamberger befürwortete den Plan, forderte aber eine genaue Untersuchung der Frage bezüglich des Kirchenbauplatzes. Das Ennsleitenproblem, das ihm und der Stadtpfarre solche Sorgen berei tete, scheint ihn zu dieser Vorsichtsäußerung be wegen zu haben. Besitzer der in Frage kommen den Gründe war die Wohnungs-AG der Reichs werke Hermann Göring. P. Josef Meindl, SJ., übte in diesem Gebiete während der Kriegsjahre nicht nur die Seelsorge aus, sondern führte auch alle Bestrebungen bezüglich des Kirchenbaues. Die umfangreiche Pfarrchronik weist einen wah ren Leidensweg des Priesters auf, der seine gan zen Kräfte an diesem Werk aufrieb. Jedenfalls brachte er es bereits nach zwei Jahren soweit, daß mit 1. Jänner 1942 die Errichtung der „Kooperator-Expositur Steyr-Münichholz" erfol gen konnte. Die Katholiken dieser Gebiete blie ben aber pfarrlich mit der Mutterpfarre Haiders hofen bzw. Behamberg verbunden. Als Gottes dienststätte diente die Kantine der Brauerei Zipf, die aber nur bis 8 Uhr für die Meßfeier zur Ver fügung stand. Vorstadtpfarrer Leopold Brand stätter stellte daher die St.-Michaelskirche für den Pfarrgottesdienst zur Verfügung. P. Meindl hatte es mit einer richtigen Werkssied lung und Arbeiterbevölkerung zu tun. Deshalb wollte er für die Expositur und deren Kirche den Titel „Christus, der Arbeiter" haben, was ihm aber vom Ordinariat in St. Pölten nicht gestattet wurde. So änderte er den Titel auf „Christus, der König" um. Der Grund für diese Wahl liegt in einer tiefen Christusfrömmigkeit des Priesters, die in vielen Stellen der Chronik ersichtlich ist. Als Jesuit dem Papst zu besonderem Gehorsam verpflichtet, verwirklichte er den seit 1925 von Pius XL empfohlenen Christkönigsgedanken. Nach einer Mitteilung von P. Gregor Peter, dem ersten Pfarrer von Münichholz, sollte das Christkönigspatrozirüum als Protest gegen die Gewalt herrschaft des Nationalsozialismus auf diesem Gebiete gegeben worden sein. Auf den Gründen des Bereiches Hinterberg standen nämlich Baracken der Filiale des KZ Mauthausen, in den Werkshallen der Steyr-Werke arbeiteten eine große Anzahl von Zwangsarbeitern aus verschie denen Ländern, und bei den umliegenden Bauern waren Kriegsgefangene im landwirtschaftlichen Einsatz zu finden. Geregelte Gottesdienstmöglichkeiten fanden sich erst ab Juni 1945 in der „Glaserbaracke"' in der heutigen Punzerstraße. Bereits im Herbst war Kirchenbaubeginn. Am 7. September 1946 war die Gleichenfeier, eine Woche später wurde die Pfarrexpositur zu Christus, dem König, mit Rechtswirksamkeit vom 1. Oktober 1946 zu einer selbständigen Pfarre erhoben. Die staat liche Anerkennung erfolgte am 4. Oktober 1946. Die Konsekration der Kirche vollzog Bischof Memelauer von St. Pölten am 15. Oktober 1946. Mit 1. Jänner 1947 wurde die Pfarre von Sankt Pölten getrennt und der Diözese Linz einverleibt. P. Meindl wurde nach Lenzing versetzt, seine Stelle nahm P. Gregor Peter von den Oblaten der Unbefleckten Jungfrau Maria ein. In der Folge wurde eine 125 kg schwere Glocke angeschafft und am Allerseelentag 1947 geweiht. Ein gutes Jahr später, am 30. Mai 1948, fand die Weihe eines neuen Jugendheimes statt. In den folgen den Jahren erwies sich die Kirche als zu klein, so daß 1964 der erste Spatenstich zur derzeitigen Kirche erfolgte. Am 30. Oktober 1965, dem Christkönigsfest, weihte Diözesanbischof DDr. Franz Zauner die neue Kirche. Sie ist ein Betonbau mit einem großen Versammlungsraum und einer Wochentagskapelle. Ein Glockenturm steht weit von der Kirche getrennt an der Straße. Der schmucklose Innenraum konzentriert die Aufmerksamkeit auf den Volksaltar und damit auf die liturgischen Handlungen^^. (Siehe Abb. 9) STEYRERMÜHL (Gm, Fil) Steyrermühl ging aus Laakirchen hervor. Am 19. Mai 1953 erfolgte der erste Spatenstich zu Kirchen- und Pfarrhofbau. Nach dreieinhalb jäh riger Bauzeit wurde die erste Messe auf einem Notaltar gefeiert. Zum Osterfest 1957 (21. und 22. April) erfolgte die Weihe durch Diözesan bischof Dr. Franz Zauner. Als Kirchenpatron wurde der hl. Josef, der Mann der Arbeit, gewählt. Da die Kirche für eine vorwiegend aus Arbeitern bestehende Gemeinde errichtet wurde, erklärt sich das Patrozinium von selbst. Mit Wir- ^ Aus der Pfarrdironik, der Erhebungsurkunde sowie mündlichen Berichten der Pfarrseelsorger.
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