gemäß can 1168 § 1 erforderliche Apostolische Indult einzuholen sein." Am 7. Oktober 1946 übersiedelte Expositus Jo hann Friedwagner vom Pfarrhof Sierning in eine Privatwohnung nach Neuzeug, und damit besaß der Ort den seit Jahrzehnten erwünschten stän digen Seelsorger. Da sich die Notkirche im Laufe der Zeit als zu klein erwies, wurde an eine Ver größerung gedacht und bei der 1. Pfarrkirchen ratssitzung am 29. Februar 1948 der Neubau er örtert. Die Vorbereitungen zogen sich zwei Jahre hin, und am 20. März 1950 konnte der Bau begonnen werden. Mit 1. September 1950 waren die Arbeiten beendet, und am 17. September 1950 vollzog Diözesanbischof Dr. Franz Zauner die Weihe. EHe Kooperator-Expositur Sieminghofen wurde mit 1. Jänner 1959 aus dem Pfarrverband Sierning ausgeschieden und zur selbständigen Pfarrexpositur „St. Berthold Sierninghofen-Neuzeug" erklärt. Am 15. September 1962 wurde die Expositur mit Wirkung vom 1. Jänner 1962 für den kirchlichen Bereich mit eigener Rechts persönlichkeit ausgestattet, und diese mit Wir kung vom 31. Oktober 1962 auch für den staat lichen Bereich anerkannt. Die Bitte um Pfarr erhebung wurde mit 1. Jäimer 1963 gewährt und die Titeländerung auf „Pfarre St. Berthold Sierninghofen-Neuzeug" vorgenommen. Die seit 1941 vorgesehene Kirche sollte jetzt gebaut wer den. Der Vorentwurf der DFK wurde am 19. August 1968 vom Kunstrat der Diözese an genommen. Am 17. August 1969 erfolgte der erste Spatenstich und am 24. Oktober 1971 nahm Bischof Dr. Franz Zauner die Weihe vor^®. Die Inneneinrichtung hat einfache Formen und ist in Blau-Rot gehalten. Auffallend sind ein moderner Christuskörper und ein Wandteppich. Die Anlage wurde von Lydia Roppolt geschaffen. (Siehe Abb. 7). Wie bei allen modernen Neubauten sind auch hier ein Pfarrheim und ein Pfarrhaus mitgebaut worden. STEYR-ENNSLEITE (Sty, Pf) Diese Pfarre wurde aus der Stadtpfarre Steyr gebrochen und weist einen stürmischen Werde gang auf. Ihre Wiege stand an der ehemaligen „Neustifter Kapelle", die sich an der Raming straße in der „Gmain" befand. 1913 wurde sie von der Katastralgemeinde abgetrennt und dem Stadtgebiete Steyr einverleibt. Am 15. April 1915 wurde die Kapelle abgebrochen, da die Steyrer Waffenfabrik die Gründe zum Neubau benötigte. Stadtpfarrer Josef Strobl von Steyr richtete am 18. Mai 1913 nach Bekanntgabe des Abbruchs vorhabens die Bitte an die Direktion der öster reichischen Waffenfabrik, daß die Kapelle an einem anderen Orte wieder errichtet werden möchte. Weil aber nichts geschah, wiederholte der Stadtpfarrer am 23. Oktober 1919 seine Bitte, ebenfalls ohne Erfolg. 1928 wurde das Bischöfliche Ordinariat über die Sachlage in Kenntnis gesetzt. Dieses gab am 25. Juli 1928 den Rat, auf den Wiederaufbau der Neustifter Kapelle zu verzichten und dafür den Bau einer bescheidenen Kapelle auf der Ennsleite ins Auge zu fassen. Die Verhandlungen mit der Fabrik wurden aber erst 1932 aufgenommen, die sich lange hinzogen. Schließlich erklärten sich die Steyr-Werke bereit, ein Grundstück zur Errich tung eines Kinderheimes und einer Notkirche bereitzustellen. Damit wären aber die Verpflich tungen zum Neubau der Neustifter Kapelle erlo schen. Im August 1933 erhielt die Stadtpfarre das Grundstück und am 25. Oktober 1933 wurde der Magistrat um Baubewilligrmg angegangen. Dieser setzte für 26. März 1934 die baukommissionelle Verhandlimg an, die aber später wieder abgesagt wurde. Auf Grund der Februarrevolte 1934 wurde das gesamte Vermögen der Kinder freunde (Verein „Freie Schule — Kinderfreunde") nach Vereinsauflösung beschlagnahmt. Als Treu händer wurde der Stadtrat Stefan Ramoult be stellt, der das Kinderheim auf der Ennsleite dem Stadtpfarramte zur Verfügung stellte. Am 10. Juni 1934 wurde der Festsaal des Heimes als Notkirche eingerichtet. Darauf folgte eine äußerst heftige Reaktion der Arbeiterschaft auf diesen Schritt der Kirche. Viele Eltern ließen ihre Kinder nicht in das Heim zur Messe gehen und schickten sie in die Stadtpfarrkirche. Das Bischöf liche Ordinariat erklärte dem Stadtpfarramte, daß das Heim rechtlich erworben sei und empfahl die weitere Benützung mit dem Hinweis, daß es ^ Aus der Pfarrchronik, mündlichen und schriftlichen Mitteilungen der Herren DDr. Lenzenweger, Pf. Fried wagner und Pf. Kreuzeder (Sieriüng).
RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2