Arbeit, geweiht. Seit 1479 wurde das Fest des hl. Josef von der Gesamtkirche am 19. März ge halten. Pius XII. verlegte 1955 das Fest auf den 1. Mai. Dieser Tag wurde seit dem Beschluß der Zweiten Internationale 1889 von den sozialisti schen Arbeitern als der „Tag der Arbeit" ge feiert. Pius XII. wollte, daß dieser Tag „sozu sagen die christliche Weihe empfange und nicht mehr Ursache von Zwietracht, Haß und Gewalt tätigkeit sei, sondern zu einer stets wiederkeh renden Einladung an die moderne Gesellschaft werde, das zu vollbringen, was am sozialen Frie den noch fehlt"^®. Mit der Verlegung des Festes wurde es auch geistliche Mode, neue Kirchen die ser Idee zu weihen, was bei der Kirche in der Reindlmühle auch der Fall ist. Da aber die Nach barpfarre Neukirchen Maria als Kirchenpatronin hat, so ist auch hier ein Grund zu guter Nach barschaft zu ersehen. Die einfache Kirche hat an der Altarraumwand eine Darstellung „Josef, der Arbeiter, in Gesellschaft Jesu". SAUTERN (Wi, Fil) Die „Capeila St. Ubaldi" wurde 1443 geweiht und war in früherer Zeit ein Zentrum volkstüm licher Wallfahrtsfrömmigkeit, das auch in der sogenannten „Reformationszeit" seine seelsorg liche Stellung nicht verlor^^. Die Kirche wurde 1656 und 1659 renoviert. Mit dem Neubau wurde 1717 begonnen, der 1720 vollendet war. Am 9. September 1720 wurde sie von Abt Chri stian von Schlierbach geweiht und am 28. Sep tember 1726 von Fürstbischof Joseph Dominik Graf von Lamberg konsekriert^^. Am 25. Okto ber 1924 brannte die Kirche ab. 1962 wurde sie völlig neu tmd der Zeit entsprechend gebaut. 1726 wurde, um die Verehrung des hl. Ubald zu heben, ein Ubaldgebetbüchlein an die Wall fahrer verteilt. An den drei goldenen Sonntagen (nach St. Ägidi) und mit drei Arten von Rosen kränzen sowie mit einer Andachtsübung zum hl. Ubald in Form der kleinen Tagzeiten und einem eigenen Ubaldslied wurde der Heilige be sonders verehrt^®. Über den Grund der Patroziniumswahl konnte nichts in Erfahrung gebracht werden. Sautern ist eine Filiale von Schlierbach. Die Deckenfresken wurden abgetragen und ein Teil davon bei der neuen Kirche als Altarwand verwendet. Die Darstellung zeigt den hl. Ubald als Blindenheiler und stammt von Carl von Reslfeld (ca. 1719; siehe Abb. 5). SCHARNSTEIN (Pet, Fil) Frühere Kultstätte war die dem hl. Georg ge weihte Schloßkapelle Schamstein. 1783 sollte eine Seelsorgestation eingerichtet werden, was aber behördlicherseits abgelehnt wurde^®. Mit zunehmender Expansion der Siedler erstellte die Gemeinde Viechtwang 1950 einen Verbauungsplan für die Anlage eines regelmäßigen Orts bildes auf der Almterrasse, in welchem auch eine Kirche vorgesehen war. Initiator und geistiger Schöpfer der neuen Kirche war P. Fidelis Löscher, OSB. 1951 und 1952 vergingen mit Vorplanun gen, und im Jänner 1953 erfolgte die endgültige Planung der Kirche durch Architekt Diplominge nieur Foschum (Linz). Am 29. Juni 1953 weihte Abt. Ignaz Schachermair von Kremsmünster den Bauplatz und am 4. Mai 1954 den Grundstein. Am 12. Dezember 1954 erfolgte nach Weihe der Unterkirche die Aufnahme des regelmäßigen Gottesdienstes. Die Kirchweihe nahm Diözesanbischof Dr. Franz Zauner am 7. Oktober 1956 vor. Seit 1. November 1941 war Schamstein eine Kaplanei, die am 1. Jänner 1958 von einer Kooperator-Expositur abgelöst wurde^''. Die Kirche ist dem hl. Abt Berthold von Garsten geweiht. Kremsmünster stellte damit das ganze Werk unter den Schutz des heimatlichen Bene diktinerheiligen, und Lenzenweger sieht aus die ser Äußerung, „wie der Garstner Abt noch in unserer Zeit fortlebt, wie er mit seinem Beispiel noch durch sie hindurchgeht"^®. Die Kirche besitzt ein Hauptschiff und zwei schmale Seitenschiffe. Der Innenraum ist 32 Me ter lang, 16 Meter breit und 10 Meter hoch. Links vom Eingang ist eine Beichtkapelle, an die sich außen der Turm anschließt. Redits befindet Gefolge des Lammes, hrsg. von der Caritaszentrale Österreichs, Bd. II, S. 176 ff. Rauscher, llieol. Diss., S. 31. Rauscher, Theol. Diss., S. 52. Othmar Rauscher: Das religiös-kirchliche Volksleben, in: 34. Jahresbericht des Gymnasiums der Abtei Schlierbadi 1970/71, S. 31 ff. " Ferihumer, a. a. O., S. 442. " Zinnhohler — Lengauer, a. a. O., S. 76. Josef Lenzenweger: Berthold, Abt von Garsten (= Forsch, z. Geschichte Oö., 5), Linz 1958, S. 136.
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