Er war ein eifriger Verehrer seines Namenspatrones, des hl. Josef, dem er sich und sein Werk an vertraute, und mit dessen Hilfe er es auch zu einem guten Ende brachte. Der hl. Josef war von Anfang an als Kirchenpatron von ihm bestimmt worden®. Micheldorf war nach Ferihumer'' seit 1. Jänner 1926, nach Rauscher aber bereits seit 1924 eine Pfarrexpositur, seit 6. September 1953 ist es eine dem Stift Schlierbach inkorporierte Pfarre. Als Altar ist ein Rokokoaltar aus der Stiftskirche Schlierbach in Verwendung, der ein mit 1756 bezeichnetes Gemälde der hl. Familie trägt. PFÄNDE (BI, Pf) Zwischen 1863 und 1866 entstand hier eine Chri stenlehrkapelle, zu der 1923 noch ein Turm ge baut wurde. Pfandl war eine Filiale von Bad Ischl, die mit 1. November 1941 in eine Kaplanei umgewandelt wurde®. Gottesdienst war nun je den Sonntag in der Kapelle, die dem hl. Leon hard geweiht war. Die Gegend hatte damals nur landwirtschaftliche Betriebe, und so wurde dieses Patrozinium gewählt. Nach Kriegsende konstitu ierte sich ein Kirchenbauverein, der 1956 mit dem Kirchenbau begann. Am 9. November 1958 weihte Diözesanbischof Dr. Franz Zauner die Kirche auf den Titel „Maria an der Straße". Der Gnmd für diese Wahl liegt in der Tatsache, daß die Btmdesstraße Salzburg—St. Wolfgang durch den Fremdenverkehr in der Ferienzeit enorm stark frequentiert ist, und die Verkehrsunfälle in der Umgebung von Bad Ischl sehr hoch sind. 1957 weist eine Statistik 105 Verkehrstmfälle aus, wovon 98 durch Zusammenstöße von Kraft fahrzeugen zustande kamen. Es gab fünf Tote und 88 Verletzte. Aus diesem Grunde wählte Karl Haringer, damals Seelsorger in Pfandl, die sen Titel. Am 1. Jänner 1961 wurde das Gebiet aus dem Pfarrsprengel Bad Ischl gelöst und eine eigene Pfarrexpositur Pfandl gegründet. Am 1. Jänner 1965 fand die Pfarrerhebung statt®. Das Patroziniumsfest ist am 24. Mai und die Kirche hat dazu ein eigenes Meßformular mit dem Titel: „Maria an der Straße"^®. Die erste Kraftfahrerkirche Österreichs ist 33 Meter lang, 16 Meter breit und 12 Meter hoch. In ihr haben 600 bis 700 Personen Platz, davon sind 300 Sitzplätze. Über dem Eingang ist ein 12 Quadratmeter großes Mosaikbild der Schutzmantelmadonna mit der Straße zu ihren Füßen und der Aufschrift: „Maria an der Straße beschütze unsere Wege." Die Kirche ist einschif fig mit seitlichen Durchgängen. Links vom Ein gang befindet sich die Taufkapelle, rechts die Beichtkapelle. Der Hauptaltar ist der Gottes mutter, der linke Seitenaltar dem Herzen Jesu, der rechte Seitenaltar dem hl. Christophorus ge weiht. Eine spätgotische Muttergottesplastik steht in einer Mandorla, umgeben von einem Strahlenkranz. Der Presbyteriumboden ist mit italienischem Marmor, der Raum der Gläubigen mit Platten aus Gosauer Konglomerat belegt. Haupt- und Seitenaltäre, Kommrmionbank, Weihwasserbecken und Portalverkleidung sind aus Schwarzenseer Marmor. Die Glasfenster stel len das Leben der Gottesmutter dar. An den Wänden ist ein Kreuzweg nach moderner Auf fassung als Holzintarsienarbeit angebracht. Die Kirche wurde vom Architekten Franz Windhager, Salzburg-Bad Ischl, geplant und von Dipl.-Ing. Hans und Otto Brandl, Bad Ischl, gebaut. Das Mosaik über dem Hauptportal schuf der akade mische Maler Johann Kienesberger aus Ebensee. Ehe ispätgoitäsche Holzplastik eänes unbekanniten Meisters (1508) stand früher in der Kirche Sankt Leonhard bei Freistadt. Sie wurde nach Restau rierung als Dauerleihgabe des Oö. Landesmu seums der neuen Kirche in Pfandl zur Verfügung gestellt. Die Fenster stammen von der akademi schen Malerin Lydia Roppolt und wurden in der Glaswerkstätte Schlierbach hergestellt^^. REINDLMÜHLE (Gm, Fil) Die Kirche ist eine Filiale von Altmünster, wurde in den Jahren 1955 bis 1956 gebaut und am 5. August 1956 dem hl. Josef, dem Mann der ® Mitteilung von Frl. Julie Strasser. ' Ferihumer, a. a. O., S. 450. ® Ferihumer, a. a. O., S. 364. ' Rudolf Zinnhobler — Margit Lengauer: Beiträge zur Geschichte der kirchlichen Organisation in Oberöster reich (= Veröff. z. Atlas von Oö., 8), Linz 1970, S. 75. Nach Mitteilungen von H. H. Pfarrer Franz Schlosser, Pfandl. Nach den Kirchenführern von Pfandl. — Johannes Landlinger: Der Kirdienbau „Maria an der Straße"; in: Bad Ischl — Ein Heimatbudi, Bad Ischl 1966, S. 336 f.
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