großes Holzkreuz, rechts und links oben sind Fensteröffnungen mit modernen Glasscheiben. Architekten Foschum aus Linz, der audi die Entwürfe und Pläne für die Kirche stammen vom Kirche im Fronwald baute^. KLEINREIFLING (Wey, Pf) 1783 beantragte das Kreisamt des Traxmviertels die Errichtung einer Pfarre, da für die Bevölke rung die Entfermmg nach Weyer zu groß war. Obwohl das Hofdekret vom 6. März 1784 die Gründung einer Seelsorgestation vorsah, kam aus aktenmäßig nicht belegbaren Gründen die Errichtung nicht zustande®. Mit 1. Novem ber 1941 wurde Kleinreifling eine KooperatorExpositur. Die „Reiflingbauernkapelle", die 1924 durch einen Holzanbau erweitert wurde, diente als Gotteshaus. Schon damals wurde der heilige Josef als Nährvater Jesu und Schutzherr der Kirche als Patron verehrt. Ein weiterer Grund für die Wahl des Patroziniums war die wald reiche Gegend um Kleinreifling, in der viele Forstarbeiterfamilien waren und heute noch leben. Auch die Bauern nennen Waldbesitz ihr eigen und betätigen sich als Holzarbeiter. Da der hl. Josef der eigentliche Patron der Zimmer leute, Holz- imd Forstarbeiter ist, wurde er nadi dem Kirchenbau von 1955 ohne viel Debatte als Kirchenpatron übernommen. Allerdings wird das Patrozinium auch heute noch am 19. März ge feiert, da es das Fest „Josef, der Mann der Arbeit" am 1. Mai noch nicht gab. Ehe Kirche hat ein überhöhtes Langhaus und wird von einer Holzdecke abgeschlossen. Die niedrigeren Teile tragen Querbalken. Der ur sprüngliche Hochaltar besitzt einen Tabemakelschrank mit Aufsatzkreuz sowie Altarleuchter aus Messing. Eine Josefsdarstellung im Innern und eine an der äußeren Kirchenwand in Kratz putztechnik weisen auf das Patrozinium hin. Ein Marienaltar mit Lourdesstatue und ein später aufgestellter Volksaltar bilden weitere Einrich tungsgegenstände. Die Kirche hat keine Orgel. Da nach 1945 wegen der Demarkationslinie an der Enns in Kleinreifling ein Kooperator Woh nung nahm, löste sich das Gebiet immer mehr von der Mutterpfarre Weyer. Am 1. Jänner 1956 wurde Kleinreifling eine Pfarrexpositur, nach dem 1950 an die Errichttmg eines eigenen Fried hofes geschritten wurde, den Bischof Dr. Franz Zauner am 28. September 1952 einweihte. Von 1953 bis 1955 wurde an der derzeitigen Kirche gebaut, die der gleiche Bischof am 13. xmd 14. August 1955 konsekrierte. Nach der Ur kunde ist sie dem hl. Josef geweiht. Nach Bau eines Pfarrhofes und eines Pfarrheimes in den Jahren 1964 bis 1965 erfolgte mit Rechtswirk samkeit vom 1. Jänner 1966 die Erhebung Kleinreiflings zur Pfarre^. MICHELDORF (Wi, Pf) 1143 urkundlich als „Michilindorf" genannt. Ort und Gegend mußten bis ins 20. Jahrhundert auf Kirche und Pfarre warten; die Ursachen hiefür untersuchte O. Rauscher®. Schuld an den Miß ständen war, daß die Georgenbergkirche unter Kremsmünster stand und die Kirchdorfer Pfarr kirche eifersüchtig die Jurisdiktion wahrte, die auf keinen Fall durch ein fremdes Kloster beein trächtigt werden sollte. 1669 schien der Ansatz zu einem seelsorglichen Ausbau der Georgen bergkirche durch einen Plan Kremsmünsters nahe zu sein. Das Benefizium Altpernstein wurde bis dahin von Schlierbach verliehen und sollte jetzt durch einen Priester von Kremsmünster be setzt werden. Der Georgenberg sollte zu einem Priorat von Kremsmünster ausgebaut werden. Abt Placidus Buechauer (1644 bis 1669) begann mit der Verwirklichung des Planes, sein Tod ver hinderte jedoch die Vollendung. Erst nach 1900 wurde unter P. Josef Stögmüller der Kirchenbau begormen, den dieser vollständig allein führte. Als Ingenieur plante und arbeitete er selbst. Er litt sehr darunter, daß er in der wirt schaftlich schlechten Zeit keine Hilfe erhielt. P. Josef arbeitete trotz seines hohen Alters auch auf dem Gerüst, von dem er bei den letzten Au ßenarbeiten vor der Vollendung zu Tode stürzte. ^ Nach Mitteilungen von H. H. Helmut Fröhlich, derzeit Pfarrer in Sierning. ^ Heinrich Ferihumer: Erläuterungen zum Historischen Atlas der österr. Alpenländer, II. Abt., 7. Teil, Wien 1956, S. 462. * Nach Mitteilungen des H. H. Pfarrers von Kleinreifling Leopold Nöster. ® Othmar Rauscher: Die Pfarrtätigkeit in den Schlier bacher Pfarren zwischen 1620 und 1784. Theol. Diss., 3 Bde., Wien 1948, S. 38 f.
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