und Quintbaß S^/s als Register mit zum Teil altem Material auf. 1923 erhielt die Orgel von der Firma Josef Panhuber, Ottensheim, ein neues Schleudergebläse®'. Der alte Schöpfbalg wurde aber nicht abmontiert, sodaß er nötigenfalls verwendet werden kann. Wenn heute der Wunsch nach einer neuen Orgel in der Stiftskirche auftritt, so ist wohl die Frage, was mit diesem Instrument geschehen soll, nicht unbedeutend. Obwohl der mächtige Klang der romantischen Orgel nicht gut in die farbenfrohe Rokokokirche paßt, zudem die technischen Män gel und die musikalischen Unzulänglichkeiten immer spürbarer zutage treten, muß dieses Werk als ein Instrument seiner Zeit und für diese Kirche geschaffen verstanden werden. An keiner anderen Stelle dieser Kirche xmd in keiner ande ren Kirche könnte der Klang dieser Orgel in sei ner Originalität erhalten bleiben. Gerade die Originalität dieses Instrumentes macht es erhaltenswürdig; es hat seit seinem Bestehen keinerlei musikalische Veränderungen erfahren und — es ist ein Meisterwerk des jungen Leopold Breinbauer. Die Orgel in der alten Studentenkapelle An der Nordseite der Stiftskirche wurden nach dem Neubau der Kirche die alten sechs Nord kapellen durch Entfernung der Zwischenmauern umgestaltet®®. Die erste Nordkapelle (beim Ein gang der Kirche) und die letzte (am Querschiff) blieben erhalten; die zweite, dritte, vierte und fünfte wurden zu einer einzigen vereinigt, die 1915 zu einer Studentenkapelle adaptiert wurde. 1920 wurde in dieser Kapelle auch eine Orgel aufgestellt. Zuerst legte Leopold Breinbauer am 6. 8. 1919 ein Anbot vor, das ein Instrument mit zehn Re gistern auf einem Manual und Pedal umfaßte®®. Dieser Plan kam aber nicht zur Ausführung. Schließlich wurde von Josef Strauch, Wien, eine Orgel aus der Werkstätte Franz Stromers, Wien, angekauft, die Rudolf Breinbauer um ein Register vergrößerte und aufstellte'®". Sie hatte folgende Disposition: Manual: Salicional 8' (von Breinbauer, pneumatisch) Goppel 8' Flöte 4' Prinzipal 4' Octave 2' Pedal: Octav — Baß 8' Traktur: mechanisdi, außer Salicional. Nach 1945 wurde diese Kapelle nicht mehr be nützt, und die Orgel, die bereits sehr schadhaft war, verfiel. Die Orgel in der neuen Studentenkapelle Beim Neubau des Internates in den Jahren 1950 bis 1955 wurde über dem Turnsaal eine neue Studentenkapelle errichtet. 1967 erhielt diese Ka pelle eine Orgel aus der Orgelbauwerkstätte Gregor Hradetzky, Krems. Sie hat folgende Disposition: Hauptwerk: Rohrgedackt 8' Prinzipal 4' Mixtur 1', 3-fach Brustwerk (mit Schwelltüren): Gedacht 8' Rohrflöte 4' Oktave 2' Pedal: Subbaß 16' Koppel: HW — Ped (als Tritt) BW — Ped (als Tritt) BW - HW (als Zug) Die Orgel ist mit dem bewährten Schleifladen system ausgestattet und hat umgekehrte Tasten färbung. " StAW, 31. Dez. 1923, Josef Panhuber, Rechnung über ein neues Gebläse. Rath, Baugeschichte (Kirchenkunst 6/2,1934), 40. " StAW, 6. Aug. 1919, Leop. Breinbauer, Kostenvor anschlag über neue Orgel in der Studentenkapelle. StAW, 12. Mai 1920, Josef Strauch, Kaufvertrag einer Orgel von Franz Strommer, Wien. — StAW, 7. Jän. 1921, Rud. Breinbauer, Rechnung für Aufstellen der Orgel in der Studentenkapelle. — Nachdem Leopold Breinbauer jim. im Jänner 1920 und Leopold sen. im Mai 1920 verstorben waren, führte Rudolf Brein bauer, der Sohn von Leopold sen., ein gelernter Bild hauer, den Orgelbetrieb noch kurze Zeit weiter, bis ihn Josef Panhuber übernahm.
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