des Werkes vor. Höfer ließ sich auch die „Be schaffenheit, Natur und Bauart der Pfeifen in diesem Orgelwerk" angelegen sein. Er teilte die Pfeifen der einzelnen Register nach Bauart ein und beschrieb den Klang der Register. Die Pfeifen des Prinzipalchores (Principal 8', Octav 4', Quint 3' et Super Octav 2', Mixtur 1', Octav Baß 8') sind großteils aus Zinn. Den Hauptteil der Prospektpfeifen stellt das Register Principal 8'; es sind aber auch solche von Octav 4', Quint 3' et Super Octav 2' und Octav-Baß 8' darunter zu finden. Die beiden Flötenstimmen sind gänzlich als gedeckte Pfeifen aus Eichenholz gebaut. Pordun-Baß 16' besteht aus Weichholz pfeifen. Den Klang der Register charakterisiert Höfer folgend: „Principal 8' ... spricht einen sehr guten Principal Ton an. Alba 8' von Holz ... mit enger Mensur, spricht einen zarten Flötenton an. Flauta 8' ... gibt ein angenehmes Piano an. Flauta 4' ... gibt einen weichen Flötenton an. Octav 4' . . . spricht eine Octav zum Principal 8' an; ... Quint 3' et Super Octav 2' ... spricht eine scharfe Rauschquint zum Octav 4' an, ... Mixtur 1' und 4 fach ... spricht scharf und schneidend an. Pordun — Baß 16' et Alba 8' gibt einen tiefen und sanften Baßton an. Das Alba klingt nur mit dem Manual. Octav-Baß 8' ... geben einen scharfen Baßton an." Das Manual hat 45 Töne, das Pedal, das an das Manual angekoppelt ist, verfügt über 12 Töne bei 18 Tasten. Die Chororgel hat insgesamt 511 Pfeifen. Auch die Reparaturen von 1863''' und 1866''^ ausgeführt von Josef Breinbauer, beschränkten sich auf Instandsetzungsarbeiten. Eine weitere Reparatur führte 1882 der Orgel bauer Leopold Breinbauer aus Ottensheim durch, worüber die Rechnung vom 17. Dezember 1882 genauen Aufschluß gibt". Großteils waren es technische Mängel, die Breinbauer zu beheben hatte; hier ist auch die Erneuerung von sechs Mixturpfeifen angeführt. 1912 wurde die alte Windversorgung — sie ge schah nodi durch Ziehstricke — aufgegeben und ein elektrisches Gebläse eingebaut. Auch diese Arbeit hat Leopold Breinbauer ausgeführt". Im Jahre 1928 wäre dieses Instrument beinahe einem Neubau zum Opfer gefallen. Der Orgel bauer Josef Panhuber, der die Orgelbauwerk stätte Leopold Breinbauers weiterführte, legte dazu einen Kostenvoranschlag vor". Ob die In itiative zu einem Neubau von Seiten des Stiftes ausging, oder ob Panhuber die treibende Kraft war, ist nicht erwiesen. Angeblich strebte Pan huber auch einen Umbau der Hauptorgel an, worauf ihn der damalige Abt Gabriel Fazeny auf spätere Zeiten vertröstete'®. Laut Kostenanschlag war ein Werk mit zehn Registern auf einem Manual und Pedal geplant. Ein Teil des Pfeifenwerkes hätte wieder, aller dings mit veränderter Mensuration und Intona tion, Verwendung gefunden. Diese Orgel hätte auch zwei Harmoniumzungenstimmen (Diaposon 8' und Clairon 4') als Begleitstimmen des Chores erhalten. Die Windladen wären mit Kegelladen system ausgestattet worden, die Traktur hätte der Zeit entsprechend pneumatisch gebaut wer den sollen. Eine bedeutende Restaurierung erfuhr dieses In strument im Jahre 1953 durch den Orgelbauer Wilhelm Zika jun. aus St. Florian. Die Fachgut achten erstellte der Orgelreferent des Bundesdenkmalamtes, Ing. Egon Krauss'®. Bei dieser Restaurierung wurde festgestellt, daß das Register Alba 8' nicht zum originalen Bestand der Orgel gehörte. Allein die Bauweise der Pfei fen war auffallend: es waren Weichholzpfeifen mit Eichendecken zum Unterschied der originalen Holzpfeifen, die gänzlich aus Eichenholz sind. Die Windführung und der Umstand, daß die große Oktave fehlte und daß dieses Manual register mit einem Pedalregister gezogen wurde, deuteten klar auf einen späteren Zubau. Da die ses Register nicht original und vom Holzwurm stark angegriffen war — im Gegensatz der ande ren Holzpfeifen —, entschloß man sich, es nicht mehr einzubauen. Auch räumlich wäre es nicht " StAW, 30. Aug. 1863, Jos. Breinbauer, Rechnung. StAW, 7. Dez. 1866, Jos. Breinbauer, Rechnung. " StAW, 17. Dez. 1882, Rechnung von Leopold Brein bauer über Reparatur der Chororgel. StAW, April 1844, Meldebogen. — StAW, 10. Sept. 1912, Leop. Breinbauer, Rechnung für elektr. Gebläse der Chororgel der Stiftskirche Wilhering. " StAW, 31. Dez. 1928, Josef Panhuber, Kostenvor anschlag über eine neue Chororgel. " Freundliche Mitteilung von Frau Emilie Breinbauer, Ottensheim. " StAW, 1951—1953, Restaurierung der Chororgel. Gut achten von Ing. Egon Krauss.
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