OÖ. Heimatblätter 1974, 28. Jahrgang, Heft 1/2

Weihbischof Dr. Fließer spendete am 20. Sep tember 1942 das hl. Sakrament der Firmung^®® und wieder am 17. 9. 1944 an 65 Knaben und 93 Mädchen die hl. Firmung; dabei visitierte er am 18. 9. 1944 die Schloßkapelle in Gratzen, die Fi lialkirche B.M.Virg. Ros. in Naglitz, die Kapelle in Tiergarten, die Kirche zum hl. Anton in Ju lienhain und die Kapelle zum hl. Kreuz in Böhmdorf257. Außer diesen genannten Kapellen und Kirchen gab es in der Pfarre Gratzen noch die Friedhof-Kapelle der hl. Maria, die Marienka pelle in Niederthal und die Kapelle zum hl. Jo hannes d. T. in Weißenbach^®®. Die Ortskapelle in Naglitz (mit Meßlizenz) wurde am 28. 4. 1942 zur Filialkirche erhoben und F. Raimund (Joseph Cal.) Chalupa, Servit, zum Kirchenrektor bestellt (bis 30. 9. 1943)2®®. Am 25. 7. 1942 wurde Kasimir (Johann) Jindra, Servit in Grat zen, in der bischöflichen Hauskapelle in Linz von Weihbischof Dr. Josef Cal. Fließer zum Priester geweiht®®®. 51. Heilbrunn: Alte Pfarre zur hl. Anna. Ferdi nand Thonabauer, vom 1. 1. 1942 bis 30. 4. 1942 Pfarrvikar, ab 1. 5. 1942 Pfarrer, resignierte am 1. 1. 1944 freiwillig auf die Pfarre. P. Placidus Windhager, O.Cist. Hohenfurth, Pfarrprovisor 1.1.1944 bis (31.1.1946). 52. Sonnherg: Alte Pfarre hl. Johannes Ent hauptung. Franz Reichenauer®®', ab 1. 1. 1942 Pfarrvikar, ab 1. 5. 1942 Pfarrer, resignierte 1945 freiwillig auf die Pfarre. Mit 21. 6. 1943 wurde vom Bischöflichen Ordinariat Linz für die Wallfahrts-Kapelle „Maria zum Hasenbruim" eine Meßlizenz erteilt®®®. Außerdem gab es in der Pfarre noch die Kapelle in Trautmanns, in der nur selten Messe gelesen wurde®®®. In das Gebiet der Pfarre kamen die ersten Rus sen am 10. Mai 1945, kurze Zeit war auch der Pfarrhof besetzt. Kurz darauf kamen die ersten tschechischen Gruppen, und damit begann schon die Aussiedlung. Im Auftrage des Bischöflichen Ordinariates Budweis kam der tschechische Dechant Jan Unger, Pfarrer von Sevetin, um die deutschen Pfarren wieder in den Verband der Di özese Budweis zu übernehmen. Den Priestern gegenüber war man zurückhaltend, ansonsten wurde mit einem Federstrich alles enteignet, Kir chen, Siedlungen und Kulturen vernichtet®®®. 53. Strohnitz: Alte Pfarre zum hl. Nikolaus, dem Stift Hohenfurth inkorporiert. Pfarrvikar: P. Hermann Leitgeb, 1.1. 1942 bis (31. 1. 1946). Kooperator: P. Placidus Windhager, 1. 1. 1942 bis 15. 9. 1942. Für die Dauer des Krieges er teilte das Bischöfliche Ordinariat Linz für die Dorfkapellen in Langstrobnitz, Scheiben, Höllnitz und Kropfschlag am 13. 10. 1942 die MeßlizenSchon bald nach dem Kriegsende versuchte das Bischöfliche Konsistorium in Budweis durch Aus sendung von tschechischen Geistlichen die deut schen Pfarreien in den Diözesanverband zurück zuführen. Doch die deutschen Geistlichen wand ten sich bis Ende des Jahres 1945 in allen An gelegenheiten nach wie vor an das Bischöfliche Ordinariat Linz und mit Bitten an Weihbischof Dr. Fließer, der die Lage der Seelsorger und der Bevölkerung sehr gut kaimte. So schreibt er am Feste des hl. Leopold 1945 unter „Priester in Not": „... Uns stehen unter allen besonders die Weltpriester des deutschen Anteiles der Diözese Budweis nahe, der noch immer unter der Administration des Linzer Ordi narius steht. Ich mußte deshalb den deutsdien Welt priestern des von mir verwalteten Generalvikariates Hohenfurth Hilfe zusagen. Ich habe es getan, indem ich ihnen mitteilte, daß ich sie — einstweilen ohne Zusage einer Inkardination — in den Dienst der Diözese über nehme, wenn sie dazu die Erlaubnis des Ordinarius von Budweis mitbringen und sich bereit erklären, den Posten anzunehmen, den ich ihnen zuweisen werde. . .. Immer hin müssen auch diese armen Mitbrüder, wenn sie in ihrer Heimat ausgewiesen oder praktisch unmöglich ge macht werden, irgendwo eine Unterkunft finden. Es handelt sich im Höchstfalle um etwa 25 deutsche Welt priester aus dem Generalvikariat Hohenfurth, denen wir Unterkunft bieten müssen . .. Ich bitte um größtmöglich stes Entgegenkommen für diese Mitbrüder in bitterer Not."286 256 LDiözBl. 1942, Nr. 4, S. 25. 25' LDiözBl. 1944, Nr. 11, S. 71. 258 Catalogus Boh.Budv. 1939, S. 122. 259 Diöz.A., ZI. 2385. 26» LDiözBl. 1942, Nr. 15, S. 142. 261 Schem.Diöz.Linz 1942, S. 319 — LDiözBl. 1942, Nr. 7, S. 68 — LDiözBl. 1944, Beil.Pers., S. 62 — Diöz.A., Sehr. V. 4. 11. 1945 — LDiözBl. 1945, Beil.Nr. 14, S. 3. 262 Diöz.A., ZI. 3283. 263 Diöz.A., ZI. 376. ^ Lt.Mitt. vom 21. 2. 1973. 265 Diöz.A., ZI. 6236. 266 LDiözBl. 1945, Nr. 3, S. 18—19.

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