Ein Lebensbild Franz Stelzhamers VonMax Bauböck (t) Einleitung von A. Etz — Großpiesenham 1802/16 — Salz burg 1816/21 — Graz 1822/27 — Wien 1827/32 — Linz, Salzburg, München, Passau 1832/36 — Auf Vortrags reisen, in der Heimat und in Wien 1836/45 — Ried, Mündien, Stuttgart 1845/55 — Salzburg, Henndorf 1856/74. Einleitung Seit mehr als hundert Jahren bedauert man das Fehlen einer Gesamtausgabe der Dichtungen Franz Stelzhamers. Den vergeblichen Anstren gungen des Dichters selber noch folgten solche von Peter Rosegger, Anton Matosch und ande ren. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges taten sich in Oberösterreich Max Bauböck, Dok tor Franz Berger, Dr. Hans Commenda, Doktor Herbert Grau und Dr. Franz Pfeffer mit dem selben Ziel zusammen, doch auch ihr Plan schei terte nach mehrjähriger Vorbereitungszeit. Be reits zusammengetragenes Material erweiterte Dr. Hans Commenda zu einem Band „Stelzhamer — Lehen und Werk", der im Oberöster reichischen Landesverlag zu Weihnachten 1952 erschien imd dem zweieinhalb Jahre später als Ergänzung eine „Auswahl aus seinem Lebens werk" folgte. Weithin unbekannt blieb, daß auch Max Bau böck bereits umfangreiche Vorarbeiten zu einer geplanten Gesamtausgabe geleistet hatte. Ins besondere hatte er wertvolle Details zu Stelz hamers Lebenslauf gesammelt und mit einer Interpretation des hochsprachlichen Schaffens — das etwa zehnmal so umfangreich ist wie seine Mundartwerke — begonnen. Mit dem Erschei nen der Bände Commendas sah Max Bauböck jegliche Möglichkeit einer Gesamtausgabe bis auf weiteres vereitelt und legte seine Unterlagen beiseite. Großpiesenham: 1802—1816 Großpiesenham, der Geburtsort Franz Stelz hamers, liegt in einem hügeligen Waldwinkel des nördlichen Hausrucks. Der Menschenschlag ist dort, obwohl durchaus zu demselben Stamm gehörig, schon ein anderer als in dem gegen Inn und Donau offenen übrigen Innviertel. Gegen über fetter Erde dort ist hier ein steiniger, in den Niederungen sumpfiger Boden, der den Ernte segen weitaus schwerer hergibt, dafür aber sehDas Stelzhamerjahr 1974 ist ein geeigneter An laß, wenigstens einen Teil der Stelzhamerforschung Max Bauböcks der Öffentlichkeit zugäng lich zu machen. Durch die Vermittlimg des Krdturamtsleiters der Stadt Ried i. L, Josef Mader, und durch das Entgegenkommen der Witwe, Frau Lucia Bauböck, war es mir möglich, in den Nachlaß Einsicht zu nehmen und einen Teil da von, den von Bauböck hinterlassenen Werde gang des Menschen Stelzhamer, in eine druck reife Form umzugießen. Eine Veröffentlichung hat trotz der bekannten — mehr oder minder zulänglichen — StelzhamerBiographien ihre Berechtigung, weil sie als ein zige in die Psyche Stelzhamers hineinzuschauen und die Motive seines Künstlertums zu ergrün den sucht. Leider blieb Bauböcks Stelzhamer-Biographie insofern unvollendet, als darin für einen Teil der Zitate (vornehmlich aus Briefen oder sonst aus dem Stelzhamer-Nachlaß) keine Quellen angaben gemacht werden. Auch sind die letzten Jahre vor seinem Tod nicht so genau ausgeführt wie die früheren. Ich habe, wo es nötig und mir unter dem Druck der Zeit leicht möglich war. Fehlendes (z. B. Vornamen, Jahreszahlen, Brief daten) ergänzt. An anderen Stellen habe ich den Entwurf Bauböcks leicht gekürzt, noch nicht aus geführte Stellen ergänzt oder des besseren Ver ständnisses wegen umformuliert und offensicht liche Errata richtiggestellt. Möge diese Abhandlung das Verständnis für den genialen Künstler, tiefgründigen Denker und seltsamen Menschen Stelzhamer neu wecken! Möge sie aber auch dem unermüdlichen Stelzhamerforscher Max Bauböck zur Ehre gereichen! Albrecht Etz nige und heitere Menschen schafft. Der ausge dehnte Nadelwald im Hausruck und im Kober naußerwald ließ lange das Holzknecht- und Wil dererelement blühen. Dort haben sich daher Worte und Ausspracheformen erhalten, die sonst im Innviertel nicht mehr gehört werden. In diesem waldnahen Dorf ist das Siebengütl, Stelzhamers Geburtshaus, eine damals schon freieigene Sölde, die mit ihrem geringen Grund besitz freilich ihren Mann nicht ernähren konnte, weshalb zwei Handwerksgerechtsame darauf ge-
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