Die Landschaftsentwicklung Oberösterreichs Von Vinzenz J a n i k Mit 4 Kartenskizzen, 3 Diagrammen und 3 Abb. Einleitung — Landschaftsgestaltende Faktoren (Der geo- ständnis der wil logische Bau, Die kndschaftsgestaltenden Kräfte, Die landschaftsgeschichthche Zeit) — Der zeitliche Ablauf der , , Landschaftsentwicklung (Geologisch-paläontologische Be- schart nur von weise. Landschaftsmorphologische Folgerungen, Die Wlld, gelten für Landschaftsgenerationen Oberösterreichs) — Literatur- tige Kausalgeset Verzeichnis. schwierig, dieser Die Entwicklung der Landschaft ist ein gestalten- sehen Ablauf zi des Modellieren der Erdoberfläche im zeitlichen Vorgänge auf K< Ablauf; Gesteine, Wasser und Luft schaffen zu- Landschaftliche sammen ein neues Gebilde, indem sie sich an der mehr oder einer dürmen Grenzzone, an der Berührungsfläche schwächer beeir der festen Erdkruste mit ihrer atmosphärischen teilweise erforscl Hülle, gegenseitig durchdringen und beeinflussen stellbar langen 2 In der Landschaft ist die Stetigkeit der Zeit mit den mannigfaltigen Kräften des Raumes ver- geologisc knüpft, woraus sich ein Rhythmus ihrer Entwick- 2. von gestaltenc lung ergibt. Dieser äußert sich im periodischen 3. von der Zeitdj Wechsel von Epochen starker und schwacher Tektonik; lebhafte Gebirgsbildung und langsame l^^bei wird die Erstarrung der Kontinente folgen in den Millio- je st; nen Jahren der Erdgeschichte aufeinander. läng« logische Unterb; Die klimatischen (exogene) Einflüsse ergänzen doch hat jedes dieses innerbürtige (endogene) Wirken und kön- kenden Kräften < nen die Landschaftsformung sowohl verstärken In dieser Übers als auch aufheben. Einerseits gibt es erdgeschicht- Einzelheiten dies liehe Perioden mit extremen tektonischen und auf wird im Zug klimatischen Bedingungen, wenn starke Gebirgs- denen Landschaf hebungen mit Eiszeiten und bedeutenden Abtra- gen soll, noch hi gungsvorgängen verbxmden sind, andererseits biet ist anders g können innerhalb langer Zeiträume nur gering- derer Landschaft fügige Veränderungen eintreten, wenn die Ge- ganz kurz der Ei birgsbildung ruht oder mit der Abtragung im gestaltenden Fak Gleichgewicht ist. Die Erdoberfläche wurde im Laufe der Erdzeital- A) Landscln ter bis zum heutigen Tag geformt und aus ihrer „ i • v, Gestalt wird die Entwicklung erkannt. Aus der ' Gebirgshöhe kann auf das Maß der vollzogenen Zwischen Ober! Hebung, aus den Tiefen und Breiten der Talauen des Baumaterial auf die Erosionsleistung der Flüsse geschlossen hungen, somit is werden. Aus Gipfeln und Verebnungen, aus besonders die H Terrassen und ehemaligen Flußläufen ist das steine und Sedi Schicksal der Landschaft als Interferenzbild alles Wicklung von m: Geschehens ablesbar; die morphologischen For- rem Raum könn men sind die überlieferten Zeugnisse ihrer Ge- sehe Einheiten ur schichte. Den Schlüssel zur Landschaftsentwicklung gibt deTNummem tms die Kenntnis des Baumaterials und das Ver- der Landschaftsei ständnis der wirkenden Energien in ihren zeitli chen und räumlichen Dimensionen. Da die Land schaft nur von mechanischen Kräften geformt wird, gelten für alle ihre Veränderungen eindeu tige Kausalgesetze; aber dennoch ist es ungemein schwierig, diesen kaum wahrnehmbaren dynami schen Ablauf zu erfassen bzw. die vielfältigen Vorgänge auf Karten darzustellen. Landschaftliche Entwicklimg vollzieht sich auf der mehr oder weniger starren, stärker oder schwächer beeinflußbaren Erdkruste unter nur teilweise erforschten Wirkbedingungen in unvor stellbar langen Zeiträumen, denn sie ist abhängig 1. vom geologischen Bau 2. von gestaltenden Kräften und 3. von der Zeitdauer. Dabei wird die Landschaftsformung umso aus geprägter, je stärker die gestaltenden Energien sind und je länger die Zeit wirken kann; der geo logische Unterbau hingegen verhält sich passiv, doch hat jedes Gestein gegenüber den einwir kenden Kräften eine arteigene Wertigkeit. In dieser Übersicht ist es unmöglich, auf alle Einzelheiten dieser Grundlagen einzugehen, dar auf wird im Zuge der Beschreibung der verschie denen Landschaften*, die deren Schönheit aufzei gen soll, noch hingewiesen. Denn fast jedes Ge biet ist anders geformt und tritt uns als beson derer Landschaftstyp gegenüber, daher kann nur ganz kurz der Einfluß der einzelnen kndschafts gestaltenden Faktoren aufgezeigt werden. A) LandschaftsgestaltencJe Faktoren 1. Der geologische Bau Zwischen Oberflächenform und Beschaffenheit des Baumaterials bestehen gesetzmäßige Bezie hungen, somit ist der geologische Bau und insbesonders die Härte und Zerstörbarkeit der Ge steine und Sedimente für die Landschaftsent wicklung von maßgebender Bedeutung. In unse rem Raum können folgende drei große geologi sche Einheiten unterschieden werden: * Vom selben Verfasser erscheinen in den nächsten bei den Nummern der Oö. Heimatblätter Beispiele aus der Landschaftsentwicklung Oberösterreichs.
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