darüber hinaus wertvolle Erklärungen; kurz und bündig sind Name, Verwendung und Handhabung geschildert. Einige Bilder aus Taufkirchen a. d. Pram, eine Übersicht über die Museen, Heimathäuser und Sammlungen im Innviertel und eine weitere Folge von Innviertier Mundartausdrücken ergänzen das wieder hervorragend zu sammengestellte Heft. D. Assmann Eduard Vorbeck und Lothar Beckel: Carnuntum, Rom an der Donau. Salzburg 1973 (Otto Müller). S 280.—. Ein geradezu faszinierendes Buch für breite Kreise geschrieben und für breite Kreise auch verständlich, aber auch für den Fachmann unentbehrlich. Durch Zusammen arbeit von Museumsdirektor Dr. Vorbeck aus Carnun tum, zweifellos dem besten Kenner der topographischen Verhältnisse des Fundplatzes, und des Amateurfliegers Dr. Beckel, ist in einer Serie von hervorragendsten Farbaufnahmen der Carnuntiner Raum aus der Vogel schau photographiert worden. Die Bedeutung der Luftbildphotographie für archäologische Forschungen ist seit Jahrzehnten bekannt. Unter der Ackerscholle verborge nes Mauerwerk wirkt auf die Vegetation wachstums hemmend. Wenn man die Vegetation von Feldern, unter deren Erde altes Mauerwerk verborgen ist, im richtigen Reifestadium und bei günstigem Liditeinfall vom Flug zeug aus photographiert, so ergeben sich Bilder, die den Verlauf des Mauerwerkes gut erkennen lassen. Die in Carnuntum gemachten Luftbilder sind Meisterwerke geworden, die weit und breit ihresgleichen suchen, denn mit solcher Deutlichkeit zeichnen sich die noch auf den Spaten des Archäologen wartenden Mauerreste selten ab. Auf diesen Luftaufnahmen werden ganze Stadt viertel und große Baukomplexe, von deren Existenz man bisher noch kaum eine Ahnung hatte, mit einer solchen Deutlichkeit sichtbar, daß man oft sogar die Eingänge zu den einzelnen Räumen erkennen kann. Die ehemalige Großstadt Carnuntum, von der bislang nur die wenigen ausgegrabenen Baukomplexe bekannt waren, beginnt in dieser Bilddokumentation wieder lebendig zu werden. Dr. Vorbeck hat es verstanden, für diese Luftaufnahmen, ergänzt durch eine Reihe hervorragender Photos von Fundstücken, einen gut fundierten und trotzdem leicht verständlichen Text über die Geschichte der Stadt zu schreiben, der sich nicht zuletzt durch seinen glasklar geschliffenen Stil auszeichnet. Lothar Beckel hat auch einen Beitrag über die Topographie der Stadt bei gesteuert. Das Ganze ist in Wort und Bild ein gut gelungenes und wohl ausgewogenes Carnuntum-Buch geworden, das auch für andere Römerstädte, beispiels weise für Lauriacum, als Vorbild dienen könnte. Viel leicht könnte man den Erfolg der Carnuntiner Luft aufnahmen zum Anlaß nehmen, um einmal zu prüfen, ob sich mit Hilfe dieser Methode nicht auch in der Erforschung des römischen Enns neue Fortschritte erzie len ließen. Josef Reitinger Elfriede Crabner: Die Bilderwand zu Rattersdorf. Zu einem ikonographischen Programm einer burgenländischen Wallfahrt (= Wiss. Arbeiten aus dem Bgld., Heft 50). Hrsg. vom Bgld. Landesmuseum, Eisenstadt 1972, 52 Seiten Text, 35 ganzseitige Abb. Die Wallfahrtskirche zur „Maria lactans" zu Ratters dorf im südlichen Burgenland birgt im Presbyterium 34 Ölbilder aus der Mitte des 18. Jahrhunderts, von denen 14 „Portraits" in der oberen Reihe Thema vor liegender Untersuchung sind. Es handelt sich dabei um Ordensheilige der Augustiner-Eremiten, deren Ver ehrung dadurch entsprechend propagiert werden sollte. Als Vorlage für die Bilder dienten zumeist Kupferstiche, die auch der Verfasserin bei der Identifizierung der dar gestellten Heiligen und Seligen halfen, zumal die Ölbil der in den sechziger Jahren nicht gerade mit ikonographischem Eifer restauriert wurden. Den wesentlichsten Teil des Textes macht die Beschrei bung (Kurzbiographie, Legenden, Verehrung) der dar gestellten Personen aus, nämlich der hll. bzw. sei. Monika, Patritius (Patricius), Juliana v. Lüttich, Nikolaus von Tolentino, Johannes v. San Facundo, Clara von Montefalco (de Cruce), Kardinal Alexander Oliva, Wilhelm von Maleval, Theresia de Jesu, Papst Gelasius, Rita von Cascia und Fulgentius d. Rüspe sowie von P. Her mann Schmauchler, der von 1704 bis 1713 Pfarrer in Rattersdorf war und die Wallfahrt dahin reaktivierte. Da Ordensheilige zumeist nicht leicht zu identifizieren sind, ist diese Untersuchung nicht zuletzt dank der vielen guten Illustrationen für jeden, der sich mit Ikonographie beschäftigt, ein wertvoller Behelf. D. Assmann Kristian Sotriffer: Slowenien. Geschichte, Kultur und Landschaft. Linz 1973 (OO. Landesverlag), 164 Seiten mit 91 Abb., 12 Farbtafeln und 1 Karte. S 248.— Als zweites Werk der neuen ausländischen Landschafts bücherreihe stellt der OO. Landesverlag vom selben Autor den jugoslawischen Gliedstaat Slowenien vor und bleibt damit so wie beim Istrienband* innerhalb der alten Monarchie, diesmal aber in einem Raum, der besonders stark von österreichischer Kultur geprägt wurde, worauf selbst objektiv geschriebene slowenische Bücher hinweisen. So vielseitig «ich die Landschaft dieses erst nach dem Ersten Weltkrieg entstandenen Staatsteilgebildes präsen tiert, so unterschiedlich sind auch je nach Landschaft die kulturellen Erscheinungen. So gut die in groben Zügen gezeichneten „Historischen Abläufe" für die ältere Zeit sind, so ungenau sind sie für die jüngste Geschichte. Man kann auch nicht von einem „historischen Slowenien" (S. 7) sprechen, da es ein Slowenien erst seit 1919 gibt, gebildet aus dem Herzogtum Krain und der Südsteier mark, sowie — was häufig übersehen wird — einem kleinen Teil Kärntens und dem ehemals ungarischen Ubermurgebiet um Murska Sobota (durchwegs unrich tig mit Radkersburg in Klammer; die deutsche Bezeich nung war Olsnitz, die ungarische Mura Szombat!). Nach dem Zweiten Weltkrieg kam schließlich der nordöstliche Teil der ehemaligen Grafschaft Görz und Gradiska * Vgl. „OO. Heimatblätter", 27. Jg. (1973), S. 130 f.
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