OÖ. Heimatblätter 1974, 28. Jahrgang, Heft 1/2

kenburg ein. Karl Obermann schildert „Die österreichi schen Reichstagswahlen 1848" und behandelt in einem eigenen Abschnitt auch Oberösterreich. Ergänzend sei darauf hingewiesen, daß in einem Parlamentsalbum vom Frankfurter Reichstag 1849 unter den faksimilierten Ein tragungen mit Unterschriften auch „Joh. Schmidt, k. k. Stadt- und Landrath in Linz, Abgeordneter für Scheerding in Ober-Oesterreich", Georg Englmayr von Enns, Beda Piringer, Prof. in Kremsmünster, Abgeordneter für Eferding, und (Peter) Kagerbauer aus Linz vorkommen. Der umfangreiche Band MÖStA 26 schließt mit Rezen sionen, die auch kritische Würdigungen heimischer Ge schichtswerke (Festschrift St. Florian, Stadtgeschichte von Vöcklabruck u. a.) bringen. Georg Wacha Wolfgang Sperner: Linz, Porträt einer Stadt. 2., erwei terte Aufl., Linz 1973 (Oö. Landesverlag), 163 Seiten, 103 Schwarzweißabb. und 6 Farbtafeln. S 248.—. Man bemüht sich in letzter Zeit in vielerlei Hinsidit, die Linzer auf die Schönheiten und Reize ihrer Stadt aufmerksam zu machen, weiters darauf, daß Linz auch in vergangenen Zeiten keinem Dornröschenschlaf ver fallen war und in der modernen Zeit mehr als nur die VÖEST und die Chemie Linz hervorgebracht hat, was selbst international von Beachtung ist. Ein besonders gelungenes Unternehmen in dieser Richtung ist die nunmehr stark erweiterte Auflage Spemers Porträts von Linz. Es handelt sich dabei um kein streng wissenschaftliches Geschichtsbuch von Linz, es ist aber auch kein SouvenirBilderbuch mit mehr oder minder platten Erläuterungen, sondern eine lebendig und flott geschriebene Lektüre, die man gerne zur Hand nimmt (und nehmen soll), um sich über die oberösterreichisdie Landeshauptstadt zu informieren. Journalistische Essays wechseln mit ebenso treffend geschriebenen Kurzkapiteln über geschichtliche Ereignisse, Künstler und Kunststätten, Industrie, Wirt schaft und Kultur, und ergeben alles in allem eine gelun gene Dokumentation, in der Sagen und Legenden eben sowenig fehlen wie die Erläuterungen von Straßen namen, Spiel und Sport, und „Zu guter Letzt Namen und Zahlen" sowie ein Literaturverzeichnis. Gut ausgewählte Schwarzweiß- und Farbbilder werden durch Textzeichnungen von Herbert Friedl bestens er gänzt. Manche Bildbeschriftungen, bei denen auf den gegenwärtigen Stand besonders hingewiesen wird, stim men mit dem Dargestellten nicht ganz überein. Die Aufnahme des Luftbildes vom Linzer Hauptplatz „von heute" (Abb. 25) liegt schon ziemlich einige Jahre zurück, ähnlich wie die einer Reihe anderer Bilder, die ,;die gegenwärtige Gestalt" zeigen sollen. Ein Sachund ein Ortsregister erschließen nicht nur ein gut gemachtes Buch, sondern damit auch die „Barockstadt" und das „Industriezentrum" Linz in all seiner besonde ren Eigenheit und geschichtlichen Entwicklung. D. Assmann Kristian Sotriffer: Der Zeichner Peter Kubovsky. Linz 1972 (Oö. Landesverlag), 15 Textseiten, 48 Bildtafeln. S 180.—. In seiner sehr instruktiven Einleitung macht der bekaimte Kunstkritiker Sotriffer mit Wesen und Eigenart der graphischen Arbeiten Peter Kubovskys vertraut, spürt verschiedenen Bezügen nach und zeigt den Wandel in seiner künstlerischen Entfaltung auf. Der in Linz lebende Künstler wurde 1930 in Lundenburg geboren und absolvierte von 1947 bis 1953 sein Studium an der Kunstschule der Stadt Linz. Zahlreiche Preise und vor allem viele Einzel- und Gruppenausstellungen im Inund Ausland machten Kubovsky international bekannt. Mit der vorliegenden Wiedergabe von 48 Graphiken ver sucht der Verlag, den Künstler einem größeren Publikum nahezubringen und bescherte damit eine bibliophile Kostbarkeit. Die meisten Federzeichnungen entstanden auf Studienreisen des Künstlers nach Italien, Spanien, Griechenland, Paris, Rom und Prag, doch begegnet man immer wieder auch Motiven aus seiner Wahlheimat. Es sind allerdings keine Veduten im üblichen Sinne, nicht bloße Wiedergaben, sondern — nach den Worten Sotriffers — „die Überführung eines Wahrgenommenen in jene Zone, aus der heraus sich Realität eigentlich erst erklärt." D. A. Josef Schönecker: Aus den Heimatstuben der Haupt schule Taufkirchen an der Pram (= Innviertler Heimat hefte, Folge 5). Taufkirchen a. d. Pram 1973, 52 Seiten, 62 Abb. S 30.—. Es ist ein großes Verdienst von OSR. Konsulent J. Schönecker, diese „Innviertler Heimathefte" in persön licher Initiative herauszugeben. Schon allein die von ihm begründete und verständnisvoll betreute heimatkund liche Sammlung in der Hauptschule von Taufkirchen an der Pram ist eine großartige Leistung. Er geht aber über die reine Sammeltätigkeit hinaus und macht mit diesen Heften nicht nur seine guten Bestände in brei terer Öffentlichkeit bekannt, sondern trägt auch durch die kurze Erläuterung und Beschreibung in besonderer Weise zum besseren Verständnis dieser Dinge bei. In dieser Folge wird jener Teil der Exponate dargestellt, die in Zusammenhang mit der Heimatgeschichte stehen. Ausgehend von den Fossilfunden werden in den folgen den Abschnitten von der Urgeschichte bis in die Gegen wart an Hand von ausgewählten Sammelstücken die einzelnen Epochen daTgestellt. Zur Illustrierung der Römerzeit dient neben römischen Funden auch eine Holzfigur des hl. Florian; die kurze Lebensbeschreibung ist jedoch so wie beim hl. Johannes Nepomuk, einige Seiten später, unter „Heiligenlegende" bzw. „Legende!" vermerkt. Legende ist dabei aber nur, daß unser Diözesanpatron „Offizier in einer Legion der Römer zu Lorch" (S. 10) war. Im Anschluß an den geschichtlichen Überblick folgt ein Kapitel „Alte Arbeitsgeräte und Gebrauchsgegen stände der Landbevölkerung". Wie schon in früheren Heften bringt der Verfasser nicht nur informative Bilder und die entsprechenden Angaben dazu, sondern er gibt

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