plötzlicher Heimgang geworden ist, dürfen wir doch auch mit Genugtuung sagen, daß hier ein wahrhaft erfülltes Leben zu Ende gegangen ist und seine ständigen Bemühungen um die Er haltung und Pflege der Volkskultur, besonders der bäuerlichen Bevölkerung, die seine „Werk hefte" und Aufsätze zur Feiergestaltung, zu Brauchtum xmd gesunder Lebensführung stets ebenso aufgeschlossen aufgenommen hat, wie sie seine Kurse und Vorträge auch in den kleinsten und abgelegensten Orten besuchte, allgemein auf fruchtbaren Boden gefallen sind, so daß das Andenken dieses vortrefflichen Mannes auch dann noch in der Lebenshaltung vieler Menschen weiterwirken wird, wenn einmal vergessen wer den sollte, daß es Professor Franz Vogl war, der vielerorts die Freude und Ehrfurcht von den Volksüberlieferungen und deren Pflege nach den düsteren Jahren des Krieges und der Nachkriegs zeit wieder erweckt hat. Emst Burgstaller Oberschulrat Wiss. Konsulent Dr. Josef Ofner t Am 29. November 1973 starb völlig unerwartet unser langjähriger Mitarbeiter Dr. Josef Ofner. Mit ihm verliert Oberösterreich, und im beson deren die Stadt Steyr, nicht nur einen profilier ten Heimatforscher, sondern auch einen hervor ragenden Historiker und Archivar, und die Ar beitsgemeinschaft für Heimatpflege im Oö. Volksbildungswerk einen besonders eifrigen Mit arbeiter. Josef Ofner wurde am 22. August 1903 in Molin geboren. Nach Ablegung der Lehrbefähigimgsprüfung für Volksschulen 1928, vier Jahre spä ter auch für Haupt- imd 1930 für Berufsschulen, war Ofner in vielen Schulen des Landes tätig, so in Weitersfelden, Freistadt, Ried i. L, Mehmbach, Andorf, Bad Ischl, Frankenmarkt, Vöcklabruck und Eferding, bis er 1934 an die Haupt schule nach Steyr kam. Nach Rückkehr aus dem Zweiten Weltkrieg, der ihn an die Fronten in Frankreich, Polen und Ungarn geworfen hatte, wirkte er verdienstvoll als Hauptschuldirektor in Steyr. Neben seinem Berufe widmete er sich immer wieder auch anderen Aufgaben, so war Ofner 1947 — 1952 Leiter der Lehrerarbeitsge meinschaft für Heimatkunde in Steyr und dar über hinaus in vielen Kommissionen und Ver einen ein eifriger Mitarbeiter. Seine Verdienste als Schulmann wurden 1956 durch die Verlei hung des Berufstitels Oberschulrat ausgezeich net, seine kulturellen Leistungen fanden im Ehrentitel „Wissenschaftlicher Konsulent der oö. Landesregierung" 1959 entsprechende Wür digimg. Im Jahre 1955 begann Direktor Ofner sein Phi losophiestudium an der Universität Graz, imd zwar im besonderen das Studium der Allgemei nen Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit und der Geschichte Österreichs. 1961 promo vierte er mit seiner Dissertation über „Das Handwerk der Stadt Steyr in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts. Ein Beitrag zur Wirtschafts- und Sozialgeschichte des Landes ob der Erms". Seither war Dr. Ofner ehrenamtlicher Archiv-Sachbearbeiter des Stadtarchivs Steyr. Sein verdienstvolles Wirken würdigte die Stadt Steyr mit der Verleihung der Ehrenmedaille der Stadtgemeinde (2. Juli 1973). Ofners wissenschaftliche Tätigkeit umfaßte ge radezu alle nur möglichen Sparten der Lokal geschichte der Eisenstadt Steyr^. Als umfang reichste Publikation sei sein Werk „Die Eisen stadt Steyr. Geschichtlicher und kultureller Über blick" (1956) hervorgehoben. Von ihm stammt als Berufenstem der Stichwortartikel Steyr im Handbuch der historischen Stätten Österreichs (1961). Das Amtsblatt der Stadt Steyr, die Ver öffentlichungen des Kulturamtes der Stadt Steyr und die Steyrer Zeitung sind voll von seinen historischen Arbeiten. ' Vgl. Biographisches Lexikon v. Oberösterreidi, 7. Liefg., Linz 1961; Nachtrag in der 11. — 14. Liefg., Linz 1968.
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