Aufträge kamen aus allen Teilen der Monarchie Versuche, den Anbau von Zichorienwurzeln in sowie aus der Schweiz und Italien. Eine beson- Oberösterreich einzuführen^®®, dere Konjunktur erlebte die Essigherstellung. Da Bereits 1885 beschäftigte die Firma Franck 15,2 die Betriebe nur beschränkt leistungsfähig wa- Prozent der in der Kaffeesurrogateerzeugung anBranntwein-, Spiritus-, Essig- und Likörfabriken 1875 1880 1885 1890 1895 Betriebe 8 11 19 3 2 Beschäftigte 105 85 54 30 11 Produktion in hl 51.883 35.000 31.000 17.134 7.000 Wert in fl 1,012.700 840.500 Dampfkraft in PS 20 6 50 62 10 ren, konnten nicht alle Order angenommen wer den. Nach 1878 gingen infolge amerikanischer und deutscher Konkurrenz die Alkoholexporte in die Schweiz und nach Italien rasch zurück. Die oberösterreichischen Unternehmer konnten sich preismäßig nicht den ausländischen Firmen an passen und verloren nach und nach ihre Märkte^®^. Von den ehemals acht Betrieben be standen 1895 nur mehr zwei, die Beschäftigten zahl sank von 105 auf elf, die Produktion ging von 51.883 hl auf 7000 hl zurück. 3. Kafifeesurrogate Die Erzeugung von Kaffeeersatzprodukten war in Oberösterreich bis zur Gründung der Firma Frandc im Jahre 1879 bedeutungslos. Das Lud wigsburger Unternehmen erwarb die Gebäude gestellten Arbeiter und produzierte zehn Prozent der Ersatzfabrikate Zisleithaniens. Die Feigenkaffeeherstellung der Firma Adolf J. Titze in Rottenegg nahm erst nach dem Fabriks bau in Linz (1895) größeren Umfang an^®''. 4. Mühlen Von den vielen kleinstrukturierten Mühlen kön nen nur die Kunstmühlen den Industriebetrie ben zugeordnet werden. Insgesamt bestanden 1885 in Oberösterreich 2145 Mühlen mit 1986 Beschäftigten, die 1,042.137 mq Mahlprodukte zu einem Wert von 9,697.121 Gulden herstell ten. Oberösterreichs Kimstmühlen hatten infolge guter Exportmöglichkeiten in die Schweiz und nach Süddeutschland während der Gründerzeit eine Aufwärtsentwicklung genommen^®®. Durch Kaffeesurrogate Betriebe Beschäftigte Produktion in mq Wert in fl 550 30.000 900 40.000 1 181 7.000 175.000 1 360 24.000 608.000 der „Linzer Maschinenfabrik und Eisengießerei Ignaz Mayer & Co" sowie der Knochenmehlund Spodiumfabrik in Linz-Lustenau und errich tete ein Filialwerk des deutschen Stammhauses zur Zichorienkaffeeherstellung^®®. Mangels an geeigneten Rohstoffen blieb zunächst der von den Gründern erwartete Erfolg aus. Die Zicho rien mußten daher aus dem Ausland eingeführt werden. Die Firmeninhaber unternahmen aber schlechte Ernten blieb 1873 die Produktion ge genüber 1872 um 25 Prozent zurück. Das GeStatistischer Bericht 1876—1880 ..., Bd. 2, S. 254. Die Großindustrie Österreichs. Bd. 5, Wien 1898, S. 179 f. Statistischer Bericht 1876—^1880 . .., Bd. 2, S. 240. Die Großindustrie Österreichs 1848—1908, Bd. 3, Wien 1908, S. 270. Hoffmann Alfred, a. a. O., S. 18.
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