Nahrungs- und Genußmittel 1875 1880 1885 1890 1895 Betriebe 832 682 2.409 15 19 Beschäftigte 1.664 1.241* 4.717 2.008 2.323 Wert der Produktion in fl 14,571.590* 20,878.087 Energie in PS 749 11.960 1.096 1.668 davon Dampfkraft in PS 69 328 444 1.020 Ohne Brauereien und Branntweinbrennereien. 1. Bierbrauereien Oberösterreich lag bezüglich seines Bieraussto ßes im Jahre 1871 hinter Böhmen, Mähren, Un garn und Siebenbürgen an fünfter Stelle in der Monarchie. Die gesamte Produktion des Landes wurde von der einheimischen Bevölkerung kon sumiert. Import und Export war relativ unbe deutend. Die mindere Qualität des einheimischen Hopfens beeinträchtigte die Biererzeugung. Der oberösterreichsche Rohstoff besaß einen „fatalen Nachgeschmack" tmd eignete sich nur zur Mi schung mit anderen Sorten^®^. Die oberösterrei chischen Brauereien hatten eine klein- bis mittel betriebliche Struktur. Nur die Brauerei Zipf kaim mit 230 Beschäftigten im Jahre 1880 als Groß betrieb bezeichnet werden. Während in der österreichischen Reichshälfte der Bierausstoß mit den wirtschaftlichen Wechsel lagen konform verlief, kann diese Aussage für Oberösterreich nicht gemacht werden. Hier lö sten rascher Anstieg und krasser Rückschlag ein ander ab (Abb. 5). Im großen und ganzen geZisielfhanlen Oberösterreich sehen blieb die Entwicklung der oberösterreichi schen Brauereien gegenüber Zisleithanien zurück. Die Zahl der Betriebe verminderte sich lang samer, die Produktion wies geringe Zuwachs raten auf. Jährliches Wachstum der Biererzeugung 1873-1895 (in Vo) österr. Oberösterreich Reichshälfte Betriebe Produktion Oberösterreich — 1,5 1,5 — 1,8 1,7 ms im ms Abb. 5: Bierproduktion (1873 = 100) Infolge dieses verlangsamten Konzentrations prozesses stieg der Anteil Oberösterreichs an der Zahl der Betriebe Zisleithaniens zwischen 1873 und 1895 von 11,5 Prozent auf 12,3 Prozent an, während sich die Produktionsquote von 6,4 Pro zent auf 6,2 Prozent verminderte^®^. 2. Branntwein-, Spiritus-, Essig- und Likörerzeugung Die Branntweinbrennerei wurde größtenteils als bäuerlicher Nebenerwerb betrieben. Aber auch die Bierbrauereien erzeugten Branntwein. Bei den gewerblichen Unternehmen überwogen die Kleinbetriebe, deren Entwicklung durch die Be steuerung nach dem Maischraum gehemmt wurde^®®. Eine Produktion in größerem Umfang betrieb lediglich die Spiritus- und Preßhefefabrik der Firma Kirchmayer & Sohn in Urfahr, die 1880 mehr als zehn Beschäftigte hatte. Die genußmittelerzeugenden Betriebe verzeich neten bis 1875 einen guten Geschäftsgang. Die Statistischer Bericht 1876—1880 . . ., Bd. 2, S. 244. Vgl. auch Fein Wilhelm, Die Klein- und Mittel brauereien Oberösterreichs. Diss. Wien 1947, S. 11 ff. Summarischer Bericht 1871 . . ., S. 91.
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