von Jahren geringen Wachstums gestört wurde, stagnierte die Braunkohlenproduktion Ober österreichs von 1875 bis 1886. Nach einem kur zen Aufschwung trat bis 1895 abermals eine rückläufige Entwicklung ein (Abb. 3). ZIsleHhonfen Oberösterreich Abb. 3: Braunkohlenförderung (1873 = 100) Die Bedeutung der Hausruckkohle ging im Laufe der großen Depression ständig zurück, was sich im sinkenden Produktionsanteil Zisleithaniens widerspiegelt. Die oberösterreichische Braun kohle verlor damit auch regional ihre frühere Dominanz. Anteil des oberösterreichischen Braunkohlenberg baues an dem der österreichischen Reichshälfte (in ®/o) 1873 189S Produktion 5,1 2,1 Wert der Produktion 5,6 2,6 Beschäftigte 4,8 3,3 Die Ursachen dieser Stagnation sind zunächst im Preis der oberösterreichischen Braunkohle zu su chen. Der Wert der Hausruckkohle lag weit über den Preisen der österreichischen Reichshälfte. Als nach 1873 ein starker Preisverfall einsetzte, war der Rückgang in Oberösterreich geringer. Gegen über Zisleithanien kostete die Hausruckkohle 1873 um 10,9 Prozent, 1888 sogar um 44,7 Pro zent und 1895 noch immer um 20,5 Prozent mehr. Infolge dieser Preisunterschiede trat die Hausruckkohle auf den heimischen Märkten mit der böhmischen und steirischen Braunkohle in Wettbewerb, da die Eisenbahn den Landtrans port für diese verbilligte und so neue Absatz gebiete erschließen half. Diese Konkurrenz sicherte sich daher auf dem oberösterreichischen Markt immer mehr Abneh mer und verminderte die Ertragsfähigkeit des Hausruckbergbaues. Im Jahre 1879 wurden be reits 198.570 mq, ein Jahr später bereits 201.780 mq böhmische und steirische Braunkohle abge setzt®^. Die Westbahn hatte beispielsweise ihren Betrieb großteils auf böhmische, mährische und schlesische Kohle umgestellt. Die WolfseggTraunthaler Gesellschaft verlor damit einen Hauptabnehmer und mußte neue Kimden finden. Durch den Ausbau der Verkehrs Verbindungen nach Bayern konnten die bayrischen Staats bahnen als ein wichtiger Abnehmer für die ober österreichische Kohle gewonnen werden. Absatzänderungen der österreichischen Braunkohle (in 1872 1875 Elisabethbahn 47,8 21,8 Bairische Staatsbahnen 9,4 29,0 Saline Ebensee 9,1 6,9 Saline Hallein 1,5 7,2 Sonstige 32,2 35,1 100,0 100,0 Eine weitere Ursache für den geringen Auf schwung lag in der Produktivität. Während die durchschnittliche Jahresförderleistung eines männlichen Arbeiters in Zisleithanien von 1874 bis 1895 von 2534 mq auf 4070 mq anstieg, fiel sie in Oberösterreich von 2831 mq auf 2598 mq. Statistischer Bericht 1876—1880 . . ., Bd. 1, 5.11. Eine detaillierte Aufstellung bezüglich des Braun kohlenabsatzes liegt nur bis 1875 vor. Vgl. Statistischer Bericht 1870—1875 . . ., S. 157 fif.
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