OÖ. Heimatblätter 1973, 27. Jahrgang, Heft 3/4

Mühlberg (Gem. Mörschwang, Bez. Ried) Leuchozus von Mühlberg scheint 1176—1190 mit seinen Söhnen Otto, Herbordus und Rahwinus unter anderen Innviertier Dienstleuten in Reichersberger Traditionen auf. Seinen Namen führte er wahrscheinlich nach der Ortschaft Mühlberg südlich von Reichersberg^®^. Adelolting (Gem. Mörschwang, Bez. Ried) Der heutige Hof Allerding war 1140—1166 Sitz der Adeloltingen. Es ist auffallend, daß bei den Adeloltingen und auch bei den Ministerialen von Mörschwang zu gleicher Zeit ein Etich mit zwei Söhnen Heinrich und Chunrad urkundlich auf scheinen. Da überdies das Gut Allerding noch im 13. Jahrhundert im Besitz der Mörschwanger war, könnte angenommen werden, daß es sich um ein und dieselbe Familie handelt. Als Bruder des Etich von Adelolting wird 1145 Meginhard von Geginperg (Geinberg) genannt^®®. Sankt Georgen (Gem. St. Georgen b. O., Bez. Ried) Nach St. Georgen bei Obernberg narmten sich 1140—1180 mehrmals in Reichersberger Urkun den erwähnte Adelige „de sancto Georgio"^®^. Aich (Gem. St. Georgen b. O., Bez. Ried) In Reichersberger Urkunden scheinen 1150—1225 viele Zeugen unter den Namen „Eichahe, Aeichat, Eicha, Aiche" auf, die auch als „nobilis" bezeichnet werden und nach Reichersberg stif teten. Sie stammten wahrscheinlich aus den Ort schaften Ober- und Unter-Aichet bei Obernberg, derm sie treten so zahlreich auf, daß nicht der Einzelhof Eichet als Herkunftsort angenommen werden kann, wie F. Berger vermutet^®®. Kirchdorf (Gem. Kirchdorf am Inn, Bez. Ried) Nach Kirchdorf nannten sich 1170—1200 einige Zeugen in Reichersberger und Ranshofner Tra ditionen „Chirchdorf" und „Kirichtorf". Kirch dorf am Irm war seit etwa 1500 eine zum Schloß Katzenberg gehörige Hofmark^®®. Geinherg {Gem. Geinberg, Bez. Ried) Die Geinberger, urkundlich 1130 mit „Pernhart de geginberge" auftretend, werden zahlreich in Reichersberger Traditionen genannt und waren mit den Adeloltingen und Mörschwangern ver wandt, mit denen zusammen sie auftreten. Ihr Stammhaus stand vermutlich auf dem Kirchen hügel in Geinberg; ihr Erbe kam an die Aham, die das Schloß Neuhaus erbauten und zu Gein berg noch im 18. Jahrhundert eine Hofmark mit Niedergerichtsbarkeit besaßen^®^. Ranshofner Dienstleute Wie das Kloster Reichersberg besaß auch das Kloster Ranshofen eine Anzahl Lehensleute, die auf Gütern, des Klosters saßen und die bei den Schenkungen zur St. Pankratius-Kirche in Rans hofen als Zeugen aufscheinen. Ranshofen wird urkundlich schon 788 als herzoglicher Hof „Rantesdorf" der Agilolfinger genannt und war dann eine königliche Pfalz der Karolinger. Um 900 soll bereits eine Vereinigung von Weltpriestern bei der Pankrazkapelle in der Pfalz zu Ranshoven bestanden haben. Herzog Heinrich der Schwarze von Bayern gründete 1125 das Augu stiner-Chorherrenstift, das von Erzbischof Kon rad von Salzburg mit Chorherren besiedelt wurde. 1212 verzichtete Bischof Manegold von Passau auf die Gerichtsbarkeit über die Kloster untertanen und 1345 erhielt das Kloster von Kaiser Ludwig dem Bayern die niedere Gerichts barkeit verliehen. Nach dem prächtigen Ausbau des Stiftes in der Barockzeit, folgte der wirt schaftliche Niedergang durch die Franzosen kriege. 1811 wurde das Stift durch die bayerische Regierung aufgelöst^®®. Osternherg (Gem. Braunau, Bez. Braunau) In Ranshofner Traditionen werden 1110—1230 mehrfach nach Osternberg genannte Zeugen an geführt. Ein Sitz ist nicht bekaimt. Das heutige OÖ.UB. I, 366 f.; Berger, Bezirk Ried, 96. 1®' OÖ.UB. I, 291 f.; Berger, Bezirk Ried, 95. OÖ.UB. I, 500 f.; Berger, Bezirk Ried, 36. 1®® OÖ.UB. I, 91 f.; Berger, Bezirk Ried, 73. 1®® OÖ.UB. I, 237 f.; Berger, Bezirk Ried, 52. '®' OÖ.UB. I, 716, 291 f.; Berger, Bezirk Ried, 32. '®® Franz Xaver Fritz, Geschichte des Stiftes Ranshofen, 1857.

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