OÖ. Heimatblätter 1973, 27. Jahrgang, Heft 3/4

Kuchler und dann Landrichter und Pfleger der Herzoge von Bayern waren. Zuletzt war Cordula von Mundenheim 1600—1614 Äbtissin des Stiftes Nonnberg in Salzburg. Von dem nicht mehr be stehenden Edelsitz beim Haus Nr. 1 in Mundenham hat sich die Brauerei bis heute erhalten^^^. Reichersberger Dienstleute Wernher von Reichersberg gründete 1084 in sei ner Burg ein Kloster für Chorherren, das er der Obhut des Erzbischofs von Salzburg übergab. Nach anfänglichen Schwierigkeiten besiedelte Erzbischof Konrad von Salzburg das Kloster 1122 endgültig mit Augustiner-Chorherren und über gab ihm 1144 das Gebiet von Fitten in Nieder österreich zur Seelsorge, wo heute noch sieben Pfarren dem Stift inkorporiert sind. Im Irmviertel besaß das Stift außer den Stiftspfarren großen Crimdbesitz und zahlreiche Untertanen. 1237 er hielt das Stift die Exemtion von der landesfürst lichen Gerichtsbarkeit. In der josephinischen Zeit entging Reichersberg zwar der Aufhebung, stand aber 1810—1816 unter französischer und bayeri scher Administration. Im 12. Jahrhrmdert waren auffallend viele Lehensleute in der Umgebung des Stiftes angesiedelt; sie werden regelmäßig als Zeugen bei Güterschenkungen angeführt^^®. Lau (Gem. Reichersberg, Bez. Ried) Auf dem Hof zu Lau, dem jetzigen Laabmayrhof zu Fraham, waren 1160—1375 Lehensträger des Klosters Reichersberg angesessen, deren Name „Lawe" und „Law" geschrieben wurde^^^. Trachselheim (Gem. Reichersberg, Bez. Ried) Der Stammsitz der Trachselheimer, auch Traxl heim, Draechselhaim und Drechselheimer ge schrieben, war das Mayrgut zu Qber-Traxelham. Sie scheinen 1160—1463 meist in Reichers berger Urkunden auf und waren seit 1383 zu Mühlheim und Ursprung angesessen^^®. Freiheim (Gem. Reichersberg, Bez. Ried) Zuerst werden 1140 „Ainwig de Frihaim et fratres eius Rahewin et Hawart" und 1150 derselbe „Ainwicus et filii eius Wernhardus et alter Ainwicus de frihaim" genannt. Weitere Freüieimer werden mit den Namensformen „Frihem, Vreihaim, Freihaimer" bis 1260 vielfach in Reichers berger Urkunden angeführt. Die Familie hatte ihr Stammhaus wahrscheinlich in der Ortschaft Fraham^^®. Münsteuer (Gem. Reichersberg, Bez. Ried) Nach Münsteuer, das als Ort „Munstuore" schon 1084 urkundlich erscheint, werden 1130—1176 „Munsture" genannte Zeugen in Reichersberger Traditionen angeführt^^^. Antiesen (Gem. Antiesenhofen, Bez. Ried) Die „von Antesen" werden 1140-1160 in Urkun den des Stiftes Reichersberg genannt und waren wahrscheinlich eines Stammes mit den „von Ried". Ihr Sitz lag vermutlich am Ufer der An tiesen, diesseits von Antiesenhofen, flußabwärts. Gegen 1160 schenkte Otto von Antesin sein vä terliches Gut zu Antesin an das Stift Reichersbergi^s. Antiesenhofen (Gem. Antiesenhofen, Bez. Ried) „Berhtoldus de antesenhoven" stiftete 1130 nach Vornbach. Weitere Antiesenhofner werden 1130 bis 1234 als Zeugen in Reichersberger und Vorn bacher Urkunden genannt. Sie waren vermutlich im Dorf Antiesenhofen seßhaft^^®. Antiesenherg (Gem. Antiesenhofen, Bez. Ried) Die Antesenperger erscheinen 1130—1269 häufig in Reichersberger und Vornbacher Urkunden, aber auch unter Passauer Mirüsterialen. „Chunradus de antesenperge" stiftete 1190 nach Rei chersberg und wird dabei „nobilis ministerialis" Siebmacher, Bayern, I, 166; Strnadt, Innviertel, 823, 839. Gerhoch Weiß, Das Chorherrenstift Reichersberg am Inn, 1934. OÖ.UB. I, 357 f.; Siebmacher, Oö., 175. OÖ.UB. I, 327 f.; Berger, Bezirk Ried, 112. "8 OÖ.UB. I, 286 f. OÖ.UB. I, 543 f.; Berger, Bezirk Ried, 103. '88 OÖ.UB. I, 288 f.; Meindl, Gesch. d. Stadt Ried, 61. OÖ.UB. I, 712, 330 f.; Berger, Bezirk Ried, 9.

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