zu Wesen, gelangten aber bald in Diensten der Schaunberger und dann der Landesfürsten zu Besitz und Ansehen. 1463 erwarben sie Götzen dorf und 1483 Lichtenau im oberen Mühl viertel und später noch eine Anzahl weiterer oberöster reichischer Herrschaften. 1608 wurden sie Frei herren, 1714 Grafen von Oedt; sie starben 1768 aus. Der Burgstall ihres Stammsitzes war vor hundert Jahren noch zu Edt bei Aichberg vor handen®®. Ort (Gem. Waldkirchen a. W., Bez. Schärding) Auch die „von Ort" traten 1264 als Burghüter zu Wesen auf und bis 1303 als Gefolgsleute der Herren von Wesen. Ihr Sitz befand sich im Wei ler Ort bei Aichberg®®. Hub (Gem. Waldkirchen a. W., Bez. Schärding) „Liupolt und Chunrad de Hube", 1250 und 1264 als Dienstmannen der Herren von Wesen ge nannt, waren vermutlich reisige Knechte und Burghüter zu Wesen, die vom Gehöft „auf der Hub" in der Ortschaft Erledt stammten®". (Gem. Waldkirchen a. W., Bez. Schärding) Die Steiner waren Dienstleute der Wesner, tra ten 1299-1350 auf und saßen auf dem Steinin gergut, heute Mühlberg Nr. 7. Später gehörte der Steiningerhof zur Herrschaft Aichberg®i. Fasching (Gem. Waldkirchen a. W., Bez. Schärding) „Fridericus de Fasching" tritt 1227—1245 mehr mals unter Passauer Dienstmannen mit den Her ren von Wesen in Passauer Urkunden auf. Ein zweiter Friedrich von Fasching ist 1300 Zeuge der Wesner. Beide Männer waren in der Ort schaft Fasching bei Wesen angesessen®®. Lauterhrunn (Gem. Andorf, Bez. Schärding) Die Lauterbrunner treten 1236—1366 im Innvier tel auf, stifteten an die Klöster St. Nikola, Rei chersberg und Engelszell und waren Gefolgsleute der Herren von Wesen. Wahrscheinlich stamm ten sie aus dem heutigen Weiler Lauterbrxmn®®. Raab (Gem. Raab, Bez. Schärding) Das heutige Schloß Raab, in dem das Bezirks gericht untergebracht ist, war ursprünglich der Sitz der Freien „de Rurippe", die 1130—1250 zahlreich aufscheinen und mehrmals nach Rei chersberg und Vornbach stifteten. Ihre Besitz nachfolger zu Raab waren die Herren von We sen. Der Name Rurippe wandelte sich später über „Raeripp" und „Rarpp" in Raab®^. Bayerische Dienstleute Durch die Änderung der Staatszugehörigkeit des Innviertels nach dem Frieden von Teschen 1779 sind geschichtliche Forschungen über diesen Landstrich sehr erschwert. Das Innviertel wird von bayerischen Historikern seither nicht mehr bearbeitet und die einschlägigen Archive lagern in Landshut und München. Auf welche Art die Herzoge von Bayern gräflidien und bischöflichen Besitz erwarben und so ihre Landeshoheit aus bildeten, wurde bereits oben bei den bayerischen Ministerialen angedeutet. Den Rittergutsbesit zern in Bayern war vielfach die Niedergerichts barkeit zugestanden, während die Blutgerichts barkeit in der Hand des Herzogs blieb, der die Landgerichte von seinen Beamten verwalten ließ. Die alten Gerichtsschrannen befanden sich zu Braunau und Schärding. Später entstanden die Gerichte Ried, Uttendorf, Friedburg, Wildshut, Mauerkirchen und Mattighofen. In den Traditionsbüdiern der Innklöster sind eine unge heure Menge von Güterspendern und Urkundenzeugen vermerkt, die als Zunamen Innviertier Ortsnamen führ ten. Nachstehend können von diesen nur solche gebracht werden, deren namengebender Ort und soziale Stellung bestimmbar ist, und die längere Zeit hindurch als Fa milie nachweisbar sind. Sie erscheinen anfangs als Ge folgsleute und Lehensträger der Grafen von Burg hausen, Ortenburg, Formbach und Andechs, trugen viel fach auch geistliche Lehen und gelangten schließlich unter bayerische Landeshoheit. OÖ.UB. I, 403 f.; Strnadt, Peuerbach, 366; Siebmacher, Oö., 225. 89 OÖ.UB. IV, 343 f.; Strnadt, Peuerbach, 372. 9° OÖ.UB. I, 506; III, 163; Strnadt, Peuerbach, 372. 9' Strnadt, Peuerbach, 372; Strnadt, Hausruds, 333. 99 OÖ.UB. II, 668 f. 99 OÖ.UB. III, 37 f. 9''OÖ.UB. I, 639 f.; Strnadt, Peuerbach, 230; Strnadt, Innviertel 748.
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