OÖ. Heimatblätter 1973, 27. Jahrgang, Heft 3/4

prechtsberg saßen und Gefolgsleute der Grafen von Formbach und Vichtenstein waren®^. Wietraun (Gem. Enzenkirchen, Bez. Schärding) Die „Witerun" saßen 1130-1200 zu Straßwitraun und waren Gefolgsleute der Grafen von Form bach und dann der Grafen von Wasserburg zu Vichtenstein. Sie gaben mehrmals Güter an das Kloster Vornbach®^. Sigharting (Gem. Sigharting, Bez. Schärding) An der Stelle des heutigen Schlosses Sigharting stand der Sitz der Sighartingen, die Gefolgsleute der Grafen von Wasserburg zu Vichtenstein wa ren. Chunrad und Gerbirga von Sighartingen und deren sieben Kinder (1140—1190) stifteten nach Reichersberg und Vornbach®®. Grantberg (Gem. Lambrechten, Bez. Ried) „Grantperge, Grandeberc, Grantberch" nannte sich ein Dienstmannengeschlecht der Grafen von Burghausen und der Grafen von WasserburgVichtenstein 1120—1235 nach der Ortschaft Kromberg (Kat. Gem. Kramberg). Die Grantberger stifteten mehrmals nach Reichersberg und Vornbach. Der Sitz „Khranperg" wird noch ein mal 1567 im Verzeichnis der Edelmarmssitze in der Pflege Braunau genannt®''. Taiskirchen (Gem. Taiskirchen, Bez. Ried) „Udalscalchus de tagedirieschirchen" wird 1120 in einer Stiftung nach St. Nikola genannt und „Megingoz de Taigdingeschirchen" 1140—1150 mehrmals im Gefolge des Grafen Ekbert von Formbach in Traditionen des Klosters Vornbach. 1170 wird noch ein Heinrich und 1180 ein Wernhard „de Teischirchen" erwähnt. Der Sitz dieser Taiskircher wird beim Gut Schloßbauer am Krempl zu Taiskirchen vermutet®®. Tumeltsheim (Gem. Tumeltsham, Bez. Ried) Die Tumeltsheimer erscheinen 1122 mit „Regin ger de Tumoltesheim" im Gefolge der Grafen von Formbach. Der „miles Heinricus de Tumoltsheim" stiftete 1254 für das Seelenheil seiner Frau Diemudis nach Reichersberg. Die Tumoltsheimer, die bis 1263 genannt werden, erbten die Güter der verwandten Herren von Ried. Ein Sitz ist zu Tumeltsham nicht bekannt®®. Wesner Dienstleute Die Herren von Wesen, obwohl selbst Lehens leute des Bistums Passau, konnten ihren Stamm besitz mit den Burgen Wesen und Wesenberg im Schnittpunkt der Länder und der Machtbestre bungen zwischen Bayern, Passau, Schaunberg und Österreich als freies Eigen bewahren. Auf diesem Gebiet an der Donau saß auf den Höfen um die Burg Wesen eine Anzahl Lehensleute, die den Herren von Wesen ihr Gefolge und ihre Burghüter stellte. Aichherg (Gem. Waldkirchen a. W., Bez. Schärding) Die Aichberger waren Dienstleute der Herren von Wesen. Ihre Burg Aichberg besteht heute noch als Schlößchen. Zuerst erscheint 1150 „Chunrat de Aichperg ministerialis Pataviensis", der nach 1180 nach Reichersberg stiftete. Ur sprünglich sollen die Aichperger aus Aichberg im Innviertel (Gem. Ort im Innkreis, Bez. Ried) stammen und mit den Wesnern an die Donau gekommen sein. Auch weiterhin standen die Aichberger in Passauer und Schaunberger Dien sten als Pfleger und Landrichter. Heinrich von Aichperg war um 1260 Burghüter zu Wesen und wird in zahlreichen Urkunden neben den Wes nern angeführt. Die Familie erlosch 1445 und wurde von den versippten Oedt beerbt®^. Oedt (Gem. Waldkirchen a. W., Bez. Schärding) Die Oeder, oder wie sie sich später schrieben „von Oedt", waren anfangs Dienstleute der Her ren von Wesen und seit 1250 deren Burghüter OÖ.UB. I, 674 f.; Strnadi, Innviertel, 909. OÖ.UB. I, 634 f.; Strnadi, Feuerbach, 229; Strnadt, Innviertel, 714 f. OÖ.UB. I, 655, 307 f.; Strnadt, Innviertel, 717. 8^ OÖ.UB. I, 639 f.; Berger, Bez. Ried, 60. 85 OÖ.UB. I, 535; Berger, Bez. Ried, 163. 85 OÖ.UB. I, 633 f.; Berger, Bez. Ried, 101. 8' OÖ.UB. I, 290 f.; Strnadt, Peuerbach, 368; Siebmadier, Oö., 1.

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