Valdcenborchs Federzeichnung von 1594 und die Stiche von Holzwurm (1629), Merian (1649) und Vischer (1674) fehlen darin ebensowenig wie Aquarelle z. B. von Ender sowie von Rudolf und Jakob Alt und Werke zeitgenös sischer Künstler bis zu einer erst 1969 entstandenen Federzeichnung von P. Kubovsky. Dabei wurden nicht nur in Linz vorhandene Bestände berücksichtigt. In die sem Zusammenhang sei auf eine nicht uninteressante Linzer Stadtansicht (Kopie aus dem 19. Jht.) am Flottianialtar in der Stadtpfarrkirche Linz hingewiesen. Mit interessanten Profilplänen illustriert ist der Beitrag von Josef Aichhorn über die „Technisch-geschichtliche Entwicklung des Donaubrückenbaues im Räume Linz". Otto Schimetta stellt schließlich „Die neue Linzer Donau brücke" vor, wobei in Detailplänen die Technik und in Graphiken die verkehrsgeographische Bedeutung der neuen Brücke als Teil der geplanten Mühlkreisautobahn veranschaulidit wird. Im Abschnitt „Die Donau als Ver kehrsstraße" bringt Franz Fisecky nicht nur wirtschaftli che Aspekte der Vergangenheit und vor allem der Ge genwart, sondern auch historisch-landeskundlich inter essante Einblicke. Durch ihre ausgezeichnete Gestaltung in Wort und Bild wird diese „Festschrift" der Bedeutung der neuen Linzer Donaubrücke vollauf gerecht. Das äußerst preiswerte Buch wird den Kunstfreund und den Landeskundler vielleicht noch mehr erfreuen als den Techniker, der aber dabei ebenfalls nicht zu kurz kommt. D. Assmann Hermann Kohl: Erdgeschichtliche Wanderungen rund um Linz. Der Linzer Raum aus geologisch-geographischer Sicht. Linz 1973 (Oö. Landesverlag), 95 Seiten, 6 Abb., 18 Zeichnungen und 1 geologische Übersichtskarte. S 75.—. Einer dankenswerten Anregung des Pädagogischen Insti tutes des Bundes für Oberösterreich folgend, hat der bekannte Linzer Geologe und Geograph Hermann Kohl, z.T. auch unter Verwendung von Arbeiten Josef Schadlers und Josef Rohrhofers, ein geologisch-geographisches Exkursionsbuch für den Linzer Raum vorgelegt, das in seiner Verbindung von wissenschaftlich präziser Sach information mit einer pädagogisch gut durchdachten Darstellung dem Fachmann wie dem Laien ein wertvol les Vademecum bietet. Dabei hat es der Geograph Her mann Kohl nicht verabsäumt, auch die mannigfaltigen Probleme der Linzer Stadtlandschaft ins Spiel zu brin gen und so in origineller Weise Verständnis für die Erdgeschichte und zugleich für die Gegenwartsprobleme eines der dynamischesten Ballungszentren Österreichs zu wecken. Geologisch bietet ja der Linzer Raum durch die Rand berge des Granit- und Gneishochlandes der Böhmischen Masse, den Donaudurchbruch, die quartäre Terrassen landschaft des Unteren Trauntales und der Linzer Bucht und die tertiären Strandterrassen und Meeresablagerun gen (Linzer Sande) am Massivsüdrand eine Illustration weiter Teile der Erdgeschichte, wenn man von den meso zoischen Bildungen absieht. Die Wanderungen selbst umkreisen die Linzer Bucht im umgekehrten Uhrzeiger sinn vom Westen (Freinberg, Kürnberg, Donaudurchbruch) über den Norden (Urfahrwänd, Pöstlingberg, Koglerau) zum Osten (Pfenningberg, Plesching, Katz bachtal, Gruberstein) und Südosten (Schiitenberg, Pich linger Donaufeld). Die beigegebenen Skizzen sind sehr instruktiv, die Fotos leider etwas arm an Konturen. Schrägluftbilder wären eindrucksvoller gewesen, doch bestand wohl die Absicht, Bilder vom Standort des Beschauers zu zeigen. Die beige legte geologische Übersichtskarte 1:50.000 ist ein Mu ster dafür, wie man mit geringem Druckaufwand eine geologische Übersicht durch rationellen Gebrauch von Rastern bieten kann. Wie häufig bei geologischen Kar ten hätte man sich aber mehr topographische Anhalts punkte gewünscht (Bäche, Orte und Höhenkoten). Herbert Maurer Gustav Wasmayr: Ulrichsberg. Geschichte des Marktes und seiner Dörfer. Ulrichsberg 1971 (Selbstverlag der Marktgemeinde), 540 Seiten mit 22 Färb- und 10 Schwarz-Weiß-Bildern sowie 4 Farbkarten. In der bewährten Manier Mühlviertler Heimatbücher, für die vor allem Friedrich und Hertha Schober als Ver fasser zeichnen, hat G. Wasmayr seiner Wahlheimat Ulrichsberg am Fuße des Böhmerwaldes ein ausgezeich netes Geschenk bereitet. Die Leistung, die auch bei die sem Werk erbracht wurde, kann nicht hoch genug ein geschätzt werden, steckt doch derart viel Fleiß in der Materialbeschaffung dahinter, um eine derart detaillierte Lokalgeschichte erstellen zu können. Neben der Heranziehung der vielen Archivalien wurde vor allem in Zusammenhang mit der Geschichte des Prämonstratenserstiftes Schlägl und seinem Vorläufer, der Zisterzienserniederlassung in Odenkirchen-Frauen schlag auch die bereits vorhandene, oft ziemlich ver streute Literatur herangezogen. Die Zitationsweise ist allerdings nicht immer gleich sorgfältig gehandhabt. Als Standort des ersten Klösterchens nimmt der Verfasser einen „Frauenschlag" genannten Tal Winkel bei Odenkir chen an und stützt die Behauptung auf die Tatsache, daß die Zisterzienser ihre ersten Klöster bei uns nur in Talauen (vgl. Wilhering, Heiligenkreuz u.a.) errich teten und ihre Kirchen durchwegs der Muttergottes weih ten. Einige Wiederholungen, wie sie sich aus der Anlage des Buches ergeben, hätte man durch eine straffere Behand lung der einzelnen Themen vermeiden können, so inter essant auch für einzelne Leser manche Detailschilde rungen sein mögen. Für ein Heimatbuch, und das soll das vorliegende Werk ja sein, ist im Gegensatz zu den oft bis ins kleinste Detail reichenden historischen Aus führungen der landes- und vor allem der volkskundliche Teil etwas zu kurz geraten. Die Marktgemeinde Ulrichsberg hat mit der Heraus gabe dieser fleißigen und mit viel Einfühlungsvermögen geschriebenen Arbeit einen wichtigen kulturellen Bei-
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