OÖ. Heimatblätter 1973, 27. Jahrgang, Heft 3/4

Gestaltung des Lebensraumes unserer Gemein den und schließlich des ganzen Landes gegeben, die maßgeblich für eine den gesunden Mittelweg von Tradition und Fortschritt berücksichtigende Raumordnung ist. Bei einer ersten Tagung dieser Projektgruppe am 26. Jimi d. J. in Linz referierten Frau Pro fessor Dr. Katharina Dobler, W. Hofrat Diplom ingenieur Erwin Taschek, Rat des Bundesdenkmalamtes Dipl.-Ing. Architekt Gerhard Bedlak, Reg.-Baukommissär Diplomingenieur Hans Peter Jeschke und Wiss. Rat Dr. Dietmar Assmann. Weitere Informationstage fanden bisher in Rei chersberg, Wels, Freistadt, Vöcklabruck, Kirch dorf und Gmunden statt und erbrachten u. a. die freudige Bereitschaft vieler Teilnehmer, an diesem für die Entwicklung unseres Landes so wichtigen Projekt tatkräftig mitzuarbeiten. Vom 3. bis 6. September d. J. fand im Bildungs zentrum Stift Reichersberg ein vom Oö. Volks bildungswerk veranstaltetes Informationssemi nar für die Mitglieder des Arbeitskreises für Dokumentation bäuerlicher und handwerklicher Geräte sowie für oberösterreichische und baye rische Amateurphotographen statt. Mit dieser Gerätedokumentation werden praktisch zum letztmöglichen Zeitpunkt wichtige Zeugnisse der Volkstechnik und im weiteren der Volkskultur der Vergessenheit entrissen, wobei nicht nur das rein Formale, sondern auch die jeweilige Funk tion, die Handhabung und volkskünstlerische Beigaben aufgenommen werden. Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft ist der Rektor der Hochschule für Sozial- und Wirt schaftswissenschaften in Linz, Univ.-Prof. Dok tor Hans Bach, der als Agrarsoziologe aus der Erkenntnis der Notwendigkeit einer solchen Maßnahme diese zusätzliche Aufgabe übernom men hat. Die Leitung dieses Informationssemi nars, das der Bundesstaatliche Volksbildungs referent für Oberösterreich und Leiter des Lan desinstitutes für Volksbildung und Heimatpflege, W. Hofrat Dr. Aldemar Schiffkorn, eröffnete, hatte Prof. Dipl.-Ing. Franz Maresch inne, der selbst eine große Gerätesammlung besitzt, und wie sein Sohn, Dipl.-Ing. Gerhard Maresch, Ku stos am Technologischen Museum in Wien, aus reicher Erfahrung auf diesem Gebiet berichten und beraten konnte. Die zeichnerische und fil mische Aufnahme der Geräte führten Franz Bucar, Vöcklabruck, und Alois Schaffazik, Steyr, vor. Prof. Dr. Gerald Egger zeigte einige seiner Filme über das bäuerliche Arbeitsjahr im Mühl viertel. Dr. Dietmar Assmann sprach über „Ge räte in brauchtümlicher Sicht". In der Reihe der praktischen Übungen waren Exkursionen zum Bauernhof Sulzbauer in St. Georgen b. O. und ins Bauernmuseum Reinthaler in Osternach be sonders lehrreich. D. A. Univ.-Prof. Dr. Hans Kinzl zum 75. Geburtstag Eine bedeutende Forscherpersönlichkeit unserer Heimat feierte am 5. Oktober dieses Jahres in Innsbruck die Vollendung des 75. Lebensjahres: der weit über die Grenzen Österreichs, ja selbst Europas, bekannte Geograph Univ.-Prof. Doktor Hans Kinzl. Professor Kinzl, als Bauernsohn 1898 in St. Flo rian am Inn geboren, blieb zeit seines Lebens seiner engeren Heimat verbunden, auch in sei nen späteren Jahren, als er bereits in verschie denen Universitätsstädten gewirkt und schließ lich in Innsbruck seine Wahlheimat gefunden hatte. Seine wenigen Tage der Erholung im Som mer verbringt er mit seiner Gattin noch heute wenn möglich in Schärding. Auch das wissen schaftliche Werk Kinzls beginnt mit einer Arbeit aus unserer Heimat. Als Dissertation bearbeitete er nämlich „Die Hauptzüge der Landformung im westlichen Oberösterreich und im angrenzenden Bayern", in der er besonders die Quarzitkonglomerate dieser Gegend untersuchte. Auch seine ersten gedruckten Veröffentlichungen behandeln oberösterreichische Themen. Neben seiner Dis sertation (Jb. d. Geol. Bundesanstalt, 1927) ver öffentlichte er 1926 seine Arbeit „Durchbruchs täler am Südrand der böhmischen Masse in Oberösterreich" (Veröff. d. Inst. f. Ostbair. Hei matforschung) und bereits ein Jahr zuvor einen kleinen Aufsatz über „Bad Schallerbachs Land schaft" (Aus dt. Gauen, 5). 1930 folgte seine ausführliche Abhandlung über „Flußgeschicht liche und geomorphologische Untersuchungen

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