menschliche Kontakt — nicht selten bilden sich Freundschaften zwischen Kursleitern und Teil nehmern und zwischen den Teilnehmern, ja, es werden Fortsetzungskurse gewünscht und auch erreicht, wo vom Technischen her gar keine Not wendigkeit vorhanden ist — die Menschen wol len einfach wieder zusammenkommen, sich das Geschaffene zeigen und wieder ein paar Tage herausgehoben sein aus dem Alltag. Das ist viel leicht das wichtigste Kriterium dieser Kurse, daß sie nicht an Abenden stattfinden, sondern in einem Bildungszentrum mit Verpflegung und Quartier. Das Stift Reichersberg liegt an der Grenze am Inn, daher nehmen oft auch bayeri sche Gäste an den Kursen teil, österreichischerseits korrunen die Besucher nicht nur aus dem Innviertel, sondern aus ganz Oberösterreich und auch aus den anderen Bundesländern. Heute freilich ist Reichersberg mit seinem Kultursom mer und den Freizeitkursen schon weit über die sen Rahmen hinausgewachsen und über das Land hinaus bekannt, aber dennoch bedarf es der stän digen Werbung. Nur so konnte es zu der schö nen Leistung kommen, daß heuer 40 den ur sprünglich vier Kursen im Jahre gegenüberste hen. Und dennoch hat das Oö. Volksbildungs werk im Frühjahr eine ganz große und neuartige Werbeaktion gestartet: Ausstellungen von Werkstücken der Kursteilnehmer, verbunden mit offenen Kursen — Kerbschnitzen, Goldhaubensticken, Bauernmöbelmalen, Flechten und We ben —, die bei den Besuchern ganz ausgezeichnet ankamen (siehe Abb. 2 und 3). Im Rahmen der „Reichersberger Kontakt gespräche" zwischen bayerischen und oberöster reichischen Erwachsenenbildnern wurde diese Ausstellung je eine Woche in den Volkshoch schulen Plattling, Straubing und Passau gezeigt, um auch den Bayern die Möglichkeiten sinnvol ler Freizeitgestaltung vorzuführen. Die Ausstel lungen fanden lebhaftes Interesse, überall wur den bei 2000 Besucher gezählt. Der Volkshoch schule Plattling brachte sie sogar die höchste Be sucherzahl seit ihrem Bestehen. Jeder sah den Kursleitern bei ihrer Arbeit zu, wer konnte, ar beitete mit und meldete sich für einen volks hochschuleigenen Kurs im Herbst an. So kommt es, daß nun in Passau und Plattling eine Reihe von Kursen — Bauernmöbelmalen, Flechten, We ben, Hinterglasmalen, Kerbschnitzen — mit österreichischen Kursleitern und in Straubing mit bayerischen laufen. Durch diese Ausstellung und ihre Kurse wurde im bayerischen Volksbildungs programm eine Lücke ausgefüllt, wie der 1. Vor sitzende der Bezirksarbeitsgemeinschaft Nieder bayern, Regierungspräsident Doktor Gottfried Schmid, in seinem Antrittsreferat feststellte. Aber auch in Oberösterreich wurde die Aus stellung, die über 400 Exponate umfaßte, in Zu sammenhang mit offenen Kursen gezeigt: im Haus der Begegnung, Schloß Gneisenau bei Kleinzell, und im Kulturring Eggeisberg. In Gneisenau wurde damit das „Bildungszen trum" begründet, die Kurse laufen bereits an, und in Eggeisberg wird eine neue Attraktion daraus entstehen. Im künftigen Heimathaus Rauhberg in Gundertshausen will man die eben erdigen Räume zu Werk- und Gemeinschafts räumen für Sommergäste einrichten, in denen an Regentagen ähnliche Werkkurse für die Gäste veranstaltet werden. Katharina D o b 1 e r Zwei neue Aufgabenkreise des Oö. Volksbildungswerkes Eine großangelegte Aktion zur Erfassung des heimatlichen Kulturgutes, wie es sich in Einzel objekten, Ensembles und in Kleindenkmalen manifestiert, führt die „Projektgruppe Raum ordnung" im Oö. Volksbildungswerk in Zu sammenarbeit mit der Landesbaudirektion, Ab teilung Raumordnung und Landesplanung, und dem Landeskonservator für Oberösterreich durch. Ziel dieser Aktion ist eine das ganze Land umfassende einheitliche Aufnahme des von Ver fall bedrohten eigenständigen Kulturgutes, zu dem unsere verschiedenen Bauemhofformen, Denkmale des Gewerbes und der frühen Indu strie und kulturell bedeutende Objektgruppen genauso gehören, wie z. B. Kapellen, Bildstöcke, Brunnen und andere Kleindenkmale. Damit ist nach Abschluß dieser umfangreichen Erhebungen eine entsprechende Unterlage für die künftige
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