und allein auf den hohen Arbeiterstand der Waffenfabrik in Steyr zurück. Die Erhebung von 1885 betonte die kleinen Gewerbezweige wie Mühlen, Bierbrauereien, Branntweinbrennereien und Sägewerke zu stark. Die Industrie in Holz, Bein, Kautschuk sowie für Nahrungs- und GeDie Zählung von 1890 wurde an sich günstiger angelegt, jedoch die Produktion nicht erhoben. Nach den Beschäftigten war die Maschinenindu strie (einschließlich der Waffenerzeugung) mit 41,3 Prozent mit Abstand die größte Industrie des Landes. Oberösterreichs Industrie 1890 Betriebe Erde, Stein, Ton 17 Glas 3 Eisen und Stahl 43 Maschinen* 14 Metallwaren 2 Holz, Bein etc. 11 Papier 27 Leder 9 Textil 30 Chemie 25 Nahrungs- und Genußmittel 15 Buchdruckereien 31 Summe 227 * Einsdüießlidi Waffenfabrik. Beschäftigte 2.780 180 1.628 10.107 165 729 1.568 289 3.748 852 24.448 Energie in PS 337 40 2.129 2.182 162 518 5.463 173 3.595 500 16.224 nußmittel nahmen daher 94,5 Prozent aller Be triebe ein, bei 33,5 Prozent der Beschäftigten und 60,2 Prozent des Produktionswertes. Infolge die ser veränderten Erhebungsgrundlagen verdop pelte sich die Erzeugung von 1880 bis 1885. Die augenfällige kleingewerbliche Struktur der oberösterreichischen Industrie unterstreicht die Gegenüberstellung der Anteile an Zisleithanien zwischen 1880 und 1885. Daraus wird ersichtlich, daß Oberösterreichs Industrie bereits 1880 hinter der Entwicklung Österreichs zurückgeblieben war. Anteil an der österreichischen Reichshälfte (in ®/o) 1880 1885 Anzahl der Betriebe 1,7 4,7 Beschäftigte 2,2^ 2,4 Wert der Produktion 1,6^ 2,4® Energie 2,7 5,2 ' Ohne Bierbrauereien und Branntweinbrennereien. ® Ohne Bierbrauereien und Branntweinbrennereien sowie Waffenerzeugung. ' Ohne Waffen- und Uhrenerzeugung. davon in "/o Dampfkraft Dampf in PS Betriebe Beschäftigte kraft 257 7,5 11,4 8,1 20 1.3 0,7 0,6 38 18,9 6,7 1,2 771 6,2 41,3 24,4 67 0,9 0,7 2,1 387 4,8 3,0 12,3 424 11,9 6,4 13,4 140 4,0 1,2 4,5 269 13,2 15,3 8,5 342 11,0 3,5 10,8 444 6,6 8,2 14,1 13,7 1,6 3.159 100,0 100,0 100,0 Oberösterreichs Industrie konnte mit der Ent wicklung der österreichischen Reichshälfte nicht Schritt halten, was aus den aufgezeigten Tenden zen der einzelnen Fabrikationsgruppen hervor geht. Es erhebt sich nur mehr die Frage nach der Meßbarkeit des wirtschaftlichen Wachstums. Hier bieten sich zunächst die beiden Bereiche Braunkohlenförderung und Biererzeugung an. Letztere scheidet für Oberösterreich von vorn herein aus, da diese weniger signifikant er scheint®^®. Infolge der kleingewerblichen Struk tur wäre die Erwerbssteuerleistung ein even tueller Ausweg®^^. Die Einkommensteuer, die vielfach als Gradmesser für den Wohlstand eines Landes angesehen wurde®^®, kann infolge Ver staatlichung der Westbahn zu Vergleichszwecken Malis Herbert, Industrielles Wachstum . . ., S. 204. Vgl. Kropf Rudolf, Probleme einer industriellen Ent wicklung der Donaumonarchie anhand kartographi scher Darstellungen. In: Bericht über den 11. österr. Historikertag . .., S. 184. Statistischer Bericht 1881—1885 . . ., S. 624.
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