OÖ. Heimatblätter 1973, 27. Jahrgang, Heft 1/2

stock in Rödleithen wurden schon vor langem abgetragen®®. Sepplkreuz in Innerleithen 1901 wurde aus Dankbarkeit nach Genesung aus schwerer Krankheit diese 2,2 m hohe Kreuzsäule aufgestellt; am Schnittpunkt der Balken ist ein schlichter Druck, Christus im Grabe, angebracht. Burgstallerkreuz in Vorderschlagen Das ca. 3 m hohe Holzkreuz mit einer Christus figur in Blechschnittarbeit wurde als Dank dafür, daß im Jahre 1805 der Ort von der französischen Besatzung verschont blieb, aufgestellt®®. Kramerkreuz in Scheihlwies Anstelle einer Kapelle, die bereits vor 1700 er richtet worden sein soll, steht dieses einfache Holzkreuz mit einem kleinen Schutzdach, unter dem ein Herz-Marien-Bild hängt. Baumbild in Hinterpoint Unweit des Schusteranwesens in der Ortschaft Aigen hängt dieses auf Blech gemalte Marterl: Christus in den Wolken, darunter eine Ansicht von Aigen und der Stiftungsgrund — 1917 erlag hier Maria Kühberger einem Herzanfall. Jagerhild Am Weg von Hinterschlagen nach Hobelschlag steht dieses überdachte Holzkreuz mit einem „Hubertusbild": vor einem weißen Hirsch mit einem strahlenden Kreuz im Geweih kniet ein Jäger. R. Fina und H. Stockinger zeichneten eine in Zusammenhang mit dieser Kreuzsäule ste hende Sage auf, deren geschichtlicher Kern eine Eintragung im Sterbebuch von Ampflwang um 1670 ist, nach der ein herrschaftlicher Jäger in Hinterschlagen tot aufgefunden wurde. Während bei diesen Autoren®^ der Jäger seinen Übermut durch eine Begegnung mit dem Teufel bezahlte, nach anderer Version durch maskierte Burschen, die den Jäger zu Tode erschreckten, bezieht sich die Aufzeichnung bei A. Depiny®® mehr auf die Darstellung des Bildes, also die Begegnung des Jägers mit einem weißen Hirschen. Bergmannsdenkmal Beim Eingang zum Friedhof von Ampflwang wurde 1968®® „Den verunglückten und verstor benen Bergleuten" durch die Initiative des Berg knappenklubs Ampflwang im Verein mit der Bergdirekbion der WIK, der Marktgemeinde und der Pfarre ein Ehrenmal errichtet. Das Denkmal hat die Form eines Stolleneingangs: eine schwarze Marmorplatte mit der obgenannten In schrift wird von mächtigen Granitblöcken ein gefaßt. * Eine kurze Übersicht über den Gesamtbestand an religiösen Flurdenkmälern — um die es sich fast durchwegs handelt — im östlichen Hausruck zeigt als erstes, daß auch heute noch eine Fülle an sa kralen Kleinbauten und Kreuzsäulen vorhanden ist. Trotz vieler Gemeinsamkeiten lassen sich aber auch einige lokale Besonderheiten erkennen. So ist die Dichte der Kapellen keineswegs im gesamten Untersuchungsgebiet einigermaßen gleich; die meisten Kapellen stehen in den Pfar ren Gaspoltshofen, Geboltskirchen, Haag und Eberschwang. Die meisten Wegkreuze, Kreuz säulen etc. wiederum sind in den Pfarren am Südostabhang des Hausruck zu finden. Einen besonderen Akzent in der Landschaft setzen so manche Kapellen, Kreuze usw. durch ihre Lage. Die Elisabetha-Kapelle bei Eber schwang, das „Mausoleum" zu Köppach u. a. sind schon von weitem durch ihre exponierte Lage auf einem Hügel sichtbar; andere wiederum stehen einsam in der Landschaft und markieren Wegkreuzungen. Die Verbindung mit der Natur wird bei vielen der religiösen Kleindenkmäler, auch wenn sie bei Höfen oder im Zentrum eines Weilers stehen, durch die Anpflanzung von Bäu men — zumeist sind es Linden, Birken oder Ka stanien — betont; bei „Bildbäumen" ist diese Be ziehung von vornherein gegeben und beweist die numinose Bedeutung des Archetypus Baum. In der Bauform der Kapellen lassen sich wieder gewisse Unterschiede feststellen, so etwa die aus dem Kapellenbildstock hervorgegangenen, vorne und seitlich offenen Kapellen, die vor allem für Gaspoltshofen typisch sind (siehe Abb. 7 und 8, Grundrißskizze 1), jedoch auch anderswo vor- " Stockinger, S. 68. — Vina, S. 138. Stockinger, S. 70. — Fina, S. 139. " Stockinger, S. 69 f. — Fina, S. 140. A. Depiny, S. 363 f., Nr. 298. Josef Weißl: Bergknappenklub Ampflwang; Festschrift Ampflwang, S. 128, mit Abb. des Denkmals.

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