OÖ. Heimatblätter 1973, 27. Jahrgang, Heft 1/2

rung an eine „Begebenheit" im Jahre 1931 auf gestellt; damals hatte ein Bauer den Amtmann für ein Reh gehalten und ihn tödlich getroffen. Bergmannskreuz Gegenüber dem Pfarrsaal in Brudcmühl wurde 1964 nach Plänen von P. Bruno Rupprechter die ses Ehrenmal mit der Inschrift „Unser Dank den gefallenen, verunglückten und verstorbenen Bergarbeitern" von der Pfarre errichtet. In einem angedeuteten Stollen steht eine Statue der heili gen Barbara, der Schutzpatronin der Bergleute. Die trieben Kreuze" In den Ortschaften Rackering, Bruckmühl, Redl, Bergem, Englfing, Unter- und Obermühlau der Pfarre Bruckmühl steht jeweils ein großes Kreuz. Der Oberlieferung nach wäre einst das Pfarr gebiet häufig von schweren Unwettern heimge sucht worden; ein fahrender Handwerksbursch habe den arg heimgesuchten Leuten geraten, an sieben Stellen große Kreuze aufzustellen. Der Rat vmrde befolgt und seither hätten die Unwet ter aufgehört. ZELL a. P. Maierkapelle In Einwalding liegt dieser auch als „Pestkapelle" bezeichnete Steinbau (6 m^) mit etwas vorkra gendem Vollwalmdach, geweiht dem hl. Johan nes Nepomuk. Im Innern befinden sich einige Bilder von Pest- und Bauernheiligen. „Klein-Mariazell" in Wegleithen Diese Kapelle zählt zu den größten und schön sten des Hausruck. Sie wurde 1830 von den Bauern Wegleithens gestiftet, da die alten Leute nicht mehr zum Gottesdienst in die zuständige Pfarrkirche Ungenach gehen konnten, und gehört heute zum Tommerlanwesen. Auf Grund einer Stiftung wird darin noch jetzt jährlich zweimal das hl. Meßopfer gefeiert. In den Marienmona ten Mai und Oktober wird darin jeden zweiten Tag der Rosenkranz gebetet. Vor dem Ersten Weltkrieg war sie auch das Ziel von Wallfahrern, und zwar die Nachbildung des Kultgegenstandes von Mariazell; einige Votivbilder und -tafeln erinnern noch daran. Der Bau ist 7,5X4,5 m groß (siehe Grundrißskizze). Im barock ge schwungenen Giebelfeld sind die Krönung Mariä und die hll. Florian imd Leonhard dargestellt, nach älterem Vorbild um 1950 von Karl Pelz übermalt. Im geräumigen Innern fallen sofort die Bilder am flachen Kuppelgewölbe auf, Arbeiten von Mar tin Hartwagner, Tafelmalerei auf Blech um 1840. Um das zentrale Bild Gott Vaters sind ziemlich wahllos gruppiert: Taufe Jesu, Verkündigung, Christi Himmelfahrt, Geburt Christi, „Allerhei ligen", Tod und Himmelfahrt Mariä, Letztes Abendmahl, Verklärung Christi, Pfingstwunder. Vom selben Maler sind die Votivbilder ausge führt, die nach Errettung bei einem Unfall beim Holzziehen (1840), bei einem Wagenumsturz (1842, gemalt 1844; siehe Abb. 15), und einem Sturz eines Kindes geopfert wurden, desgleichen zwei Bilder (Jakobus d. Ä. und Maria). Im apsidialen Altarraum befinden sich neben der Ma rienfigur vom Typ Mariazell sechs kleine Reliquiare, 2 Gemälde (analog zum Giebelfeld eine Krönung Mariä sowie die hll. Florian und Leon hard), als Mensabild die Armen Seelen. Einiges Inventar der Kapelle befindet sich aus Sicher heitsgründen im Anwesen des Besitzers, so zwei gute Skulpturen der Apostelfürsten (siehe Ab bildung 16). Die Kapelle wurde zwar 1950 re stauriert, doch erfordern sowohl der Bau selbst wie vor allem die Bilder Hartwagners dringend eine neuerliche fachgerechte Behandlung.

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2