OÖ. Heimatblätter 1973, 27. Jahrgang, Heft 1/2

Maria-Hilf-Kapelle errichtet. Nach Neubau des Wirtsdiaftsgebäudes des Pauligutes in Oberen tern erstellten die Besitzer Otto und Pauline Eddmaier an der neuen Scheunenwand audi eine neue, etwas kleinere Lourdeskapelle. Sie ist nach außen durch ein gutes schmiedeeisernes Gitter geschützt. Die alte, bereits verfallene Kapelle wurde abgetragen. Sickinger-Kapelle Bis nach dem Ersten Weltkrieg wurde vor dieser kleinen Kapelle in Langau unter einer Birke das letzte Gebet beim Feldumgangbeten verrichtet. Vor etwa 200 Jahren sei an dieser Stelle ein alter Sickingerbauer, der oftmals auch am Nachbar grund Mostobst geklaubt haben soll, vom Nach barn verflucht und eines Tages seien an dieser Stelle nur mehr die Holzschuhe und der Hut des Verwunschenen gefunden worden. Im Iimern der ziemlich desolaten Kapelle, die einen schönen Ziergiebel hat, befinden sich ein Kruzifix xmd zwei Öldrucke. Wiesinger-Kapelle Sie wurde „ex voto" nach einer gut vorüber gegangenen Viehseuche 1886 erbaut. Die ge mauerte Kapelle mit einem hölzernen Vorbau war der Dreifaltigkeit geweiht. Die jetzigen Be sitzer des Hötzingergutes, Rudolf und Maria Thalhammer, errichteten an Stelle der bereits verfallenen Kapelle 1967/68 mit Unterstützung der Dorfgemeinschaft Wiesing einen schmucken Neubau in Form eines erweiterten Kapellenbild stockes, in den eine Herz-Jesu-Statue aus der Pfarrkirche gestellt wurde. Stricker-Kapelle Ehemals zum Hofbauemgut in Geboltskirchen gehörig, wechselte sie mehrmals den Besitzer. Zuletzt wurde sie vom Bergmann Franz Sickin ger erworben, dessen Erbe, der „Stricker" zu Aspet, sie restaurieren ließ. Die Kapelle dient als erste Segenstation bei der Fronleichnamsprozes sion. Tieischl-Kapelle Bis zum Ende des Ersten Weltkrieges wurde in ihr die Abschlußlitanei oder das letzte Rosenkranzgesetzchen beim „Kornfeldbeten" gebetet. Sie ist dem Leiden Christi geweiht und besitzt die Kreuzwegstationen. Nach der Überlieferung geht diese Kapelle in Piesing auf einen sehr frommen Auszügler in dieser Ortschaft zurück. Der außen völlig schmucklose Bau, mit steilem, ziegelgedecktem Satteldach, ist wie die meisten Kapellen dieser Gegend vorne offen imd der Anlage nach ein erweiterter Kapellenbildstock. Im Zuge der Grundzusammenlegung wurde sie 1972 abgetragen, soll aber an anderer Stelle neu errichtet werden. Schob erl-Kap eile Nach einem schweren Hagelschlag im Jahre 1840 gelobten die Einwohner von Marschalling den Bau einer Kapelle, die auch noch im selben Jahr begonnen wurde und mit ca. 30 m^ umbauter Fläche zu den größten des Gebietes zählt. Beson ders hervorzuheben ist die Portalumrahmung. Anstelle des ehemaligen kleinen Altares befindet sich nunmehr im Innern eine Nachbdldimg der Lourdesgrotte. Täglich wird im Mai darin eine Andacht gehalten und jeweils für die Toten der Ortschaft gebetet. Langauer-Kapelle Sie ist der größte Kapellenbau in der Pfarre und hat für 26 Personen Sitzplätze. Sie wurde 1861 vom damaligen Pfarrherm, der schwer erkrankt war und hier Messe lesen wollte, errichtet und ist der Gottesmutter geweiht. Sie dient als dritter Altar bei der Fronleichnamsprozession. Da sie bereits in sehr schlechtem Zustand war, wurde sie 1962 vom jetzigen Besitzer, Johann WieSinger, sauber restauriert. Im durch das steile Sat teldach bedingten mächtigen Dreiecksgiebel be findet sich, wie bei den meisten Kapellen in der Umgebung, ein Kreuz (siehe Abb. 4). Öller-Kapelle An der Straßenkreuzung Geboltskirchen—Haag und Langau—Wiesing wurde um 1750 eine kleine Kapelle erbaut, die dem hl. Markus geweiht war. Da es sich um eine Feldkapelle handelt, dürfte der hl. Evangelist hier als Wetterherr (vgl. Bitt prozession am Markustag) fungiert haben. Nach Straßenerwedterungsarbeiten wurde 1970 von den Besitzern und der oö. Landesbaudirektion ein schöner Neubau errichtet (siehe Abb. 5), der im Innern nur ein großes einfaches Holzkreuz birgt.

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