Regensburger Dienstleute Das Gebiet zwischen der Aist und der Naam war bereits 853 durch Schenkung des bayerischen Grenzgrafen Wilhelm an das Kloster Sankt Emmeram in Regensburg und später an das Bistum Regensburg gelangt. Das Bistum ließ in diesem Gebiet roden und Siedlungen anlegen. Im 12. Jahrhundert entstanden die Märkte Schwertberg, Tragwein und Zell bei Zellhof, sowie die Burgen Windegg und Prandegg. Die Burg Schwertberg am anderen Ufer der Aist erscheint erst 1327 als Kuenringer und dann landesfürstliches Lehen. Im Laufe der Zeit wurden die vom Sitz des Bistums weit ent legenen Besitzungen veräußert: der Markt Zell wurde 1439 an Veit Tanpeck zu Windhag ver pfändet und 1536 an die Jörger zu Prandegg verkauft, die gleichzeitig die Herrschaft Prandegg von der Regensburger Lehenschaft freikauften. Burg und Herrschaft Windegg löste Georg Erasmus von Tschernembl 1605 aus der Lehen schaft des Bistums. Die letzten regensburgischen Güter in den Pfarren Zell und Schönau wurden erst 1803 landesfürstlich^^®. Windeck (Gem. Schwertberg, Bez. Perg) Als Erbauer der Burg Windegg wird der Regensburger Domvogt Otto von Lengenbach angenommen. Erstmals wird die Burg 1208 mit „Dietricus de Windeke" erwähnt. Dieser wird noch mehrmals bis 1213 genannt und war wohl regensburgischer Burggraf zu Windeck. Vermut lich gehörte er der Familie der Pranter an^®®. Prandt — Prandegg (Gem. Naarn, Bez. Perg) Die Pranter erscheinen 1234 mit „Dietricus de Prant", stammten aus dem Weiler Brand bei Naarn und erbauten um 1200 die Burg Prandegg (Gem. Schönau, Bez. Freistadt) auf Regensburger Gebiet. Auch der Sitz Brandhof (Gem. Gutau, Bez. Freistadt) führte nach den Prantern den Namen. Aus dieser Familie stammte Wolfgang Prantner, der 1534—1541 Hochmeister des Sankt Georg-Ritterordens war. Vom Beginn an waren die Prandter auch in Niederösterreich begütert; dort starben sie 1567 aus®®^. Zell (Gem. Zell b. Z., Bez. Freistadt) Die Zeller stammen offenbar aus dem regens burgischen Markte Zell und saßen auf dem Zellhof. 1208 wird „Heinricus de Celle" erwähnt. Seit 1318 scheinen die Zeller in landesfürstlichen Diensten auf und waren zu Auhof bei Perg und später zu Engelstein bei Weitra in Niederöster reich angesessen, wo sie 1530 ausstarben®®®. Zellhof (Gem. Zell b. Z., Bez. Freistadt) Erstmals mit „Herrn Wolfhart in dem Zellhof" treten 1333 die Zellhofer auf, die anscheinend mit den Steinreutern eines Stammes waren. Sie übten das Richteramt im Regensburger Markt Zell aus und trugen bis um 1400 auch Capeller und landesfürstliche Lehen. Aus ihrem Sitz ent stand das spätere Schloß Zellhof®®®. Riegler (Gem. Zell b. Z., Bez. Freistadt) Die Riegler saßen 1280—1389 auf dem Hof Rlegl westlich von Zell und hatten Regensburger und St. Florianer Lehen inne. Der Sitz Rlegl erhielt nach den späteren Inhabern, den Habichlem, auch den Namen Habichriegl®®®. Wadisenberger Dienstleute Nördlich der Donau im Bereich der Großen und Kleinen Rodl lag die große Rodungsherrschaft der Herren von Wilhering. Dort erbauten sie die Burg Wachsenberg und seit 1146 führte das Geschlecht den Namen der Burg. Durch eine Erbtochter kam Burg und Herrschaft Wach senberg an die Herren von Griesbach, die 1194 bis 1220 ebenfalls den Namen der Burg führten. Wiederum durch eine Erbtochter gelangte 1258 Wachsenberg an die Schaimberger, die aber 1291 225 Strnadt, Norden, 142. 228 oö. UB. II, 513, 556, 565, 573. 22' Oö. UB. III, 23 f.; Strnadt, Riedmark, 269; Sieb macher, Oö., 265. 228 Strnadt, Riedmark, 293 f.; Siebmacher, Oö., 697, Nö. II, 623. 22» Strnadt, Riedmark, 335 f.; Siebmacher, Oö., 403. 230 Oö. UB. III, 525 f.; Strnadt, Riedmark, 277 f.; Sieb macher, Oö., 774.
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