OÖ. Heimatblätter 1973, 27. Jahrgang, Heft 1/2

1383 Landrichter im Madiland und Wenzel der Schaler 1395 Stadtrichter und 1398 landesfürst licher Schaffer imd Amtmaim zu Freistadt. Die Schaller saßen auf dem Schallhof, doch ist nicht sicher, ob dieser ihr Stammsitz war oder erst von ihnen den Namen erhielt. 1448—1533 besaßen sie den Sitz Brandhof bei Gutau®^®. Lasberg (Gem. Lasberg, Bez. Freistadt) Seit 1170 werden Rodungsleute der Herren von Griesbach genarmt, die ihren Sitz an der Stelle des heutigen Pfarrhofes im Markt Lasberg hat ten und danach den Namen Lasberg (Lozberg) führten. Die Lasberger standen seit etwa 1300 in Diensten der Habsburger, verkauften um 1430 ihre Mühlviertler Besitzungen, darunter die von ihnen ausgebaute Burg Dornach bei Lasberg, und waren seither in Niederösterreich ange sessen. Sie erhielten 1664 den Freiherrenstand und leben heute noch in einer freiherrlichen Linie „Laßberg" in Bayern und einer seit 1705 gräflichen Linie „Lasberg" in Österreich. Josef Freiherr von Laßberg (1770—1855) ist als Be sitzer des Schlosses Meersburg am Bodensee, wo er seiner Schwägerin, der Dichterin Annette von Droste-Hülshoff, letzte schöpferische Jahre er möglichte, und als Germanist und Sammler alt deutscher Schriftgüter in die Literaturgeschichte eingegangen®^^. Frodnach (Gem. Lasberg, Bez. Freistadt) Die Frodnacher scißen auf dem landesfürstlichen Lehen „Hof ze Frodnach", heute Fronahof in der Ortschaft Punkenhof. Der Hof besitzt noch heute einen alten gemauerten Wehrturm®^®. Erstmals scheint die Familie 1254 mit „Walchun miles de Vrodna" auf. Ihre Mitglieder hatten Lehen in der Freistädter Gegend inne und waren bis 1508 als Pfleger und Söldnerführer tätig®^®. Wartherg (Gem. St. Oswald, Bez. Freistadt) Schon 1170 scheinen Ortwinus und Wezil von Wartberg in der Schenkung des Dietmar von Aist auf. Es ist nicht sicher, ob sie ihren Namen nach dem Sitz Wartberg bei St. Oswald oder — wohl eher — nach dem Ort Wartberg ob der Aist führten. Auch die Zuweisung des „Dominus Leo miles de Wartberg" und seines Sohnes Ortolf (1279—1342) zu einem der beiden Wartberg ist nicht mit Sicherheit festzustellen. Erst von den 1374—1553 auftretenden Wartbergem weiß man, daß sie zu Wartberg bei St. Oswald saßen. Der Sitz Wartberg war Liechtensteiner Lehen, wurde um 1600 zu einem Schloß ausgebaut und 1963 abgerissen®^*. Waldhurg — Waidenfels (Gem. Waldburg, Bez. Freistadt) Die Waldburger führten ihren Namen nach dem Ort Waldburg und haben wahrscheinlich die un weit gelegene Burg Waldenfels (Gem. Reichen thal, Bez. Urfahr) erbaut. Sie werden 1289 mit „Ortlieb de Waltpurch" erstmals genannt tmd noch 1380 hatte Ortwin der Waltpurger die Feste Waidenfels vom Herzog von Osterreich zu Lehen®*®. Weitenau (Gem. Kaltenberg, Bez. Freistadt) Aus dem Weiler Weidenau stammten die Weitenauer, die 1395—1492 als Lehensleute der Herrschaft Rutenstein urkundlich bezeugt sind®*®. Im oberen Mühlviertel: Walch (Gem. St. Johann a. W., Bez. Rohrbach) Die Walch treten seit 1258 auf, anfangs auch „latinus" genannt, doch ist ihre Verbindung zu einem Walchen-(Römer-)ort nicht festzustellen. Schon von Beginn an waren sie in zwei Linien geteilt: die eine Linie stand in Schaunberger Diensten und saß auf dem Walchshof bei Sankt 2»« Siebmacher, Oö., 320, 780, Nö. II, 38. 2" Oö. UB. II, 343, V, 25 f.; Strnadt, Peuerbadi, 435; Siebmacher, Oö., 173; Rudolf Ardelt, Beitrag zur Geschichte der Grafen und Freiherrn von Lasberg, Jb. d. Oö. Musealv., 107. Bd. (1962), 290. Hertha Awecker, Geschichte des Marktes Lasberg und seiner Umgebung, 1954, S. 172. Georg Crüll, Herrschaft Weinberg, Mitt. d. Oö. Lan desarchivs, Bd. 4 (1955), 52. Oö. UB. II, 343, III, 496 f.; Strnadt, Riedmark, 279 f.; Siebmacher, Oö., 605. "ä Oö. UB. VI, 205 f., X, 720. Friedrich Schober, Heimatbudi Unterweißenbach, 1948, S. 26; Anton Mitmansgruber, Liebenau, 1952.

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