OÖ. Heimatblätter 1973, 27. Jahrgang, Heft 1/2

Ritzenwinkel — Hinterholz (Gem. Hargelsberg, Bez. Linz-Land) Die Ritzenwinkel, 1239 auftretend, führten ihren Namen nadi dem Hof Ritzenwinkler in der Ortsdiaft Niederthann, seit 1332 aber gleich zeitig audi den Namen Hinterholzer nach dem Sitz Hinterholz (Gem. Stephanshart, Bezirk Amstetten). Sie waren auch Bürger zu Steyr, besaßen Güter ob imd unter der Erms, narmten sich seit 1413 nadi dem Verkauf des Gutes Ritzenwinkel nur mehr Hinterholzer und starben 1524 ausi®L Jud — Wasen (Gem. Hofkirchen i. Tr., Bez. Linz-Land) Niclas der Jude war 1358—1369 Richter in der Wachau. Dessen vermuthcher Sohn Niclas der Jud erscheint ob der Enns seit 1365 als „erber man" in geachteter Stellung rmd als Pfleger zu Marsbach. Er war auf dem Sitz Wasen bei Hofkirchen angesessen, ebenso seine Nachkom men bis 1483. Die Jud, deren Name vom Personennamen Juto kommen soll, stammen vermutlich vom Hof Judenöd in der Ortschaft Oberrohr (Gem. Kremsmünster, Bez. Kirchdorf) oder vom Dorf Judendorf (Gem. Wolfern, Bez. Steyr). Möglicherweise waren sie ein Zweig der Kerschberger, die das gleiche Wappen führten^®®. Weyer (Gem. Kematen a. d. Kr., Bez. Linz-Land) Friedrich von Weyer wird 1289 und 1301 urkundlich erwähnt, saß wahrscheinlich auf dem Sitz Weyer, dem heutigen Wasserschloß Weyer bei Kematen und gehörte vermutlich der Familie der Raidt cm^®®. Kastner (Gem. Thalheim, Bez. Wels) Die Kastner werden 1335 erstmals mit „Eberhart dem Chastner" genannt. Sie waren auch Bürger zu Linz und saßen 1493—1526 zu Ottsdorf, doch ist nicht bekannt, von welchem herrschaftlichen Zehentkasten sie ihren Namen herbrachten^®^. Hayden — Dorf (Gem. Schlierbach, Bez. Kirchdorf) Das alte Schloß Dorf bei Schlierbach wird erst mals 1315 als bambergisches Lehen von der Burg Schlierbach erwähnt: „zu Dorf ain gut da des Haydens kind aufsizen"^®®. 1336 werden dann Ruger und Niclas die Haiden als Lehens träger des Herzogs von Österreich genannt. Die Herkunft des Namens der „Hayden zu Dorf" ist nicht bekannt. Die Familie war dann zu Inzersdorf und Lindach angesessen, erhielt 1888 den Freiherrenstand und hat bis jetzt ohne Unterbrechimg den Sitz Dorf in ihrem Besitz^®®. Inzersdorf (Gem. Inzersdorf, Bez. Kirchdorf) „Kunrad von Imcinesdorf" 1184 imd „Wälthichel von Yntzensdorf" 1388 sind die einzigen, die nach der Burg Inzersdorf im Kremstal benannt werden. Das Landgut wurde später zur Herrschaft Seisenburg gezogen und die kleine Feste verfiel und wurde abgebrochen. Gleichnamige Adelige lebten auch zu Inzersdorf bei Wien'®®. Lauterbach (Gem. Inzersdorf, Bez. Kirchdorf) Nach ihrem Sitz im Dorf Lauterbach nannte sich 1217—1455 ein Geschlecht, aus dem Alber von Lauterbach 1350 Vogt zu Wels und 1351 Pfleger im Ischlland war. Der Hof zu Lauterbach wurde 1753 Sitz des Wartberger Vizedom-Amtes'®'. Mölln (Gem. Mölln, Bez. Kirchdorf) Zu Mölln ist ein Kleinadelsgeschlecht 1241—1333 nachweisbar, das als Betreuer der landesfürst lichen Jagd auf der Hube bei der Kirche zu Mölln saß imd den Namen „Molna, Moln" führte'®®. Siebmadier, OÖ., 124, 744, Nö. 1,187. 1®' OÖ. UB. VII, 601 f.; Stmadt, Riedmark, 640; Siebmadter, OÖ., 748. "8 OÖ. UB. IV, 104, 381. OÖ. UB. VI, 172 f.; Siebmadier, OÖ., 21. strnadt, Traun, 495. — Die Jahreszahl 1351 bei Sefcker, Burgen und Schlösser, 43, ist ein Druckfehler. Siebmadier, OÖ., 110, Nö. I, 156; Strnadt, Traun, 603. ^88 Georg Crüll, Burgen und Schlösser im Salzkammer gut, 1963, S. 28. C81 OÖ. UB. II, 594 f.; Zauner, Urkunden d. Kl. Gleink, 77 f. '88 Franz Wilflingseder, Die ehemalige Burg Lonstorf bei Linz, 1955, S. 67; OÖ. Weistümer, II. T., 297.

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