Die Wappen der Städte, Märkte und Gemeinden Oberösterreichs (3, Nachtrag) Von Herbert Erich Baumert Mit 45 Wappenbildem auf 5 Farbtafeln So wie in den meisten anderen Bundesländern hielt auch in Oberösterreich in den vergangenen Jahren der Trend zur Erlangung von Gemeinde wappen unvermindert an^. Während in den er sten vier Jahren nach Inkrafttreten der Cemeindeordnung 1965 die oö. Landesregierung 35 Gemeindewappen verlieh®, bekamen in den folgenden drei Jahren weitere 45 Gemeinden ein neues Wappen; damit führten in Oberösterreich zu Ende des Jahres 1972 fast die Hälfte der 445 Gemeinden, nämlich 190 (d. s. 42,8 Prozent), ein Wappen. Von den Bezirken hält Freistadt mit 85 Prozent wappenführenden Gemeinden nach wie vor mit Abstand die Spitze vor UrfahrUmgebung mit 59,3 Prozent und Perg mit 57,7 Prozent. Der Bezirk Wels-Land weist mit 20,8 Prozent die wenigsten Gemeinden mit eigenen Wappen auf. In der Berichtszeit 1970 bis 1972 hat die ober österreichische Landesregierung außerdem die Gemeindefarben für fünf alte Marktgemeinden genehmigt; der Marktgemeinde Schwertberg wurde darüber hinaus die schon seit über 400 Jahren geübte de-facto-Wappenführung nun mehr durch Verleihung de jure sanktioniert®. Erfreulich ist es, daß wieder zwei Gemeinden (Traun und Weyregg) die Bevölkerung einluden, im Rahmen eines öffentlich ausgeschriebenen Ideen-Wettbewerbes^ bei der Gestaltung ihres Wappens mitzuarbeiten und entsprechende Vor schläge einzubringen. 'Vgl. z.B. Reiner Puschnig, Neue sieirische Gemeinde wappen. Mitt.d.Stmk.LA. Folge 18 (1968) S.129—140; Folge 19/20 (1970) 5.48—51; Folge 21 (1971) 5.23—27 und Folge 22 (1972) 5.25—28. ^H.E.Baumert, Die Wappen der 5tädte, Märkte und Ge meinden Oberösterreichs. 2.Nachtrag 1963—1969 (1970); auch OÖ.Heimatblätter Jg.24 (1970) H.1/2 5.43—67. '46 Gemeinden (5 5tädte und 41 [meist Mühlviertler] Märkte) Oberösterreichs führen derzeit ihr Wappen ohne effektive urkundlich belegte Verleihung, begründet bzw. berechtigt meist lediglich durch nachgewiesenen frühen 5iegelgebrauch. — Wiederholt sei hier die Anregung, diese Gemeinden zu veranlassen, bei der oö. Landes regierung die formelle Bestätigung bzw. Neuverleihung ihres bisher nur nach dem Gewohnheitsrecht geführten Wappens zu beantragen. Als Positivum könnten bei die ser Gelegenheit auch heraldisch wünschenswerte Verbes serungen oder Vereinfachungen durchgeführt werden. '1966/67 auch Lanzing und Vorchdorf. Bezirksweise Verteilung der wappenführenden Gemeinden (Stand 31. Dezember 1972): Davon Zahl der Wappen- in Gemeinden führend Prozent Statutarstädte Linz 1 1 Steyr 1 1 Wels 1 1 Politische Bezirke Braunau a. 1. 46 17 36,9 Eferding 12 3 25,0 Freistadt 27 23 85,2 Gmunden 20 10 50,0 Grieskirchen 34 15 44,2 Kirchdorf a. d. Kr. 23 7 30,4 Linz-Land 22 6 27,3 Perg 26 15 57,7 Ried i. 1. 36 12 33,3 Rohrbach 42 18 42,8 Schärding 30 9 30,0 Steyr-Land 21 13 61,9 Urfahr-Umgebung 27 16 59,3 Vöcklabruck 52 18 34,6 Wels-Land 24 5 20,8 Oberösterreich 445 190 42,8 Von den 45 während der letzten drei Jahre ver liehenen neuen Gemeindewappen zeigen 23 einen ungeteilten Schild; die restlichen 22 wei sen verschiedene Teilungen auf, und zwar sind fünf gespalten (davon eines durch einen Wellen pfahl), sieben geteilt (davon eines durch einen Zinnenbalken), zwei Wappen sind schräggeteilt (davon eines durch einen Ast), ein Wappen zeigt eine Spitze, vier Wappen besitzen ein Schild haupt, zwei haben Flanken und ein Wappen ist geviert. An „gemeinen" Schildfiguren kommen vor: Aus dem Bereiche der unbelebten Natur: viermal ein Dreiberg, zweimal ein Hügel, je einmal Fel sen und Steine, zehnmal Bäche (in Form von Wellenbalken und -leisten); Flammen, Blitze und Schneekristall; je einmal Sonne und Mondsichel, dreimal Sterne. Die Pflanzenwelt ist vertreten durch Nadel bäume in drei Wappen (in einem davon stilisiert als Spitze), ferner durch Tannenzweige, einen Palmzweig, Weißpappelblätter, ein Efeublatt, eine Narzissenblüte, in zwei Wappen durch eine
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