(Gem. Aistersheim, Bez. Crieskirchen) Die Lauer treten unvermittelt 1311 mit „Chunrat dem Lavwaer" auf, saßen auf dem Hofe Otnusdi bei Aistersheim und waren Schaunberger imd Starhemberger Dienstleute. Ihre Herkunft von einem Ort des Namens Lab oder ähnlich ist bis her nicht nachzuweisen, möglicherweise waren sie ein Zweig der Wasen wie die Hohenfelder. Eine Verbindung mit den Lau vom Laabmayrhof bei Reichersberg ist nicht feststellbar, zudem führten diese beiden Familien verschiedene Wappen. Zuletzt scheint 1372 Eysal die Lauerin als Priorin des Frauenklosters Pulgam auf^®. Anhang (Gem. Eberschwang, Bez. Ried) Seit 1250 scheinen die Anhänger aus dem Weiler Anhang im Innviertel auf, waren aber bald auch diesseits des Hausrucks in Schaunberger Dien sten anzutreffen. Vielleicht waren sie ein Zweig der Vatersheimer, der den Namen dieses Besitzes annahm. Sie waren über 200 Jahre im Besitz von Köppach und Roit im Hausruckviertel und ver erbten diese Güter nach 1460 an die Jörger. Im Innviertel standen die Anhänger in Diensten der Bischöfe von Passau, waren aber auch im Land gericht Ried begütert und Beisitzer der Land schrarme zu Ried. Erst nach ihrem Aussterben kam nach 1500 die Gründungssage von Ried mit den Heldentaten des Dietmar Anhänger auf^^. (Gem. Zell an der Pram, Bez. Schärding) Im Irmviertel nahe der alten Grenze zwischen Österreich und Bayern lag der Stammsitz der Zeller, die ihre Besitzungen sowohl im Hausruckals auch im Irmviertel hatten. Der Stammsitz lag nicht an der Stelle des heutigen Schlosses Zell, sondern am anderen Ufer der Pram, wo der Burgstall mit Wall und Graben noch erkennbar ist. Die Zeller waren ursprünglich Lehensleute der Waldecker und des Klosters Reichersberg, daim aber der Schaimberger. Sie traten um 1250 mit „Herbot de Celle" und dessen Söhnen auf imd waren außer zu Zell auch zu Riedau ange sessen. Die Zeller scheinen sehr ungebärdige Innviertier gewesen zu sein, ziehen sich doch durch die Familiengeschichte die Nachrichten über Streit- und Kampfhändel, Gefangenschaf ten, Verwundungen und Totschläge. Bernhard Zeller, der durch seine Mutter Schloß Schwert berg geerbt hatte, wurde 1521 als Straßenräuber zu Linz hingerichtet. Christoph Zeller zu Zell, dessen Sohn in Salzburg der Schule entlaufen und verschollen war, starb um 1550 als letzter der Familie und Zell kam durch seine Tochter an die Retschan^®. Perkheim (Gem. Gampern, Bez. Vöcklabruck) Mit „Adalram de percheimin" scheinen seit 1140 Perkheimer als Passauer, Wesner und Schaun berger Dienstleute auf, deren Zuweisung zu den vielen Orten namens Bergham unsicher ist. Die aus Bergham bei Vöcklabruck stammenden Perkheimer machten sich 1428 zu Würting und später zu Wolfsegg und Weidenholz seßhaft. Kaspar von Perkheim war 1489—1499 Vizedom in Österreich ob der Enns. Sein prächtiger Grabstein befindet sich in der Kirche zu Schön dorf (Gem. Vöcklabruck; siehe Abb. 3). Seine Söhne, Wolf und Jörg von Perkheim, mit denen 1559 die Familie ausstarb, waren eifrige Lutheraner und Gründer der adeligen Land schaftsschule in Enns, die später in das Land haus nach Linz verlegt wurde^®. Anwalting (Gem. Ungenach, Bez. Vöcklabruck) Der Sitz der Anwaltinger ist heute ein Gasthaus zu Ainwalding. Die Anwaltinger waren Schaun berger, dann Walseer und landesfürstliche Dienstleute. Zuerst wird 1355 „Gottschalch der Aboltinger" genannt. Gottfried der Aboltinger war 1363—1367 Burgvogt zu Wels. Später wandelte sich der Name in Anwaltinger. Die Familie machte sich dann in Niederösterreich ansässig, wo sie 1566 ausstarb^^. " Oö. UB. V, 56 f.; Siebmacher, Oö., 175. " Siehmacher, Oö., 6, 708; Stmadt, Innviertel, 767; Konrad Meindl, Gesch. d. Stadt Ried, 1899,151. " Siehmacher, Oö., 692, Nö. II, 623; Strnadt, Windedc, 34; Stüh, Schaunberger Regesten, 173 f. Oö. UB. I, 558 f.; Siehmacher, Oö., 241, 766; Alois Zauner, Vödclabrudc und der Attergau, 1971, 281 f. Oö. UB. VII, 624 f.; Siehmacher, Oö., 6, Nö. 1,11.
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