OÖ. Heimatblätter 1973, 27. Jahrgang, Heft 1/2

Aistersheim (Gem. Aistersheim, Bez. Grieskirchen) Von den im Trattnachtal ansässigen Schaunberger Dienstleuten sind vor allem die Aistersheimer zu nennen, die 1146—1426 auf ihrer Burg Aistersheim hausten. Die Burg wurde später zu dem noch heute wohlerhaltenen Wasserschloß ausgebaut. Ein Zusammenhang mit dem Minne sänger Dietmar von Aist konnte bisher nicht nachgewiesen werden, doch war bei den Aistersheimem ebenfalls der Taufname Dietmar gebräuchlich. Die Aistersheimer trugen auch steirische und österreichische Lehen: Dietmar von Aistersheim scheint 1160 in angesehener Stellung unter Ministerialen des Markgrafen von Steier auf, rmd Wernhart von Aistersheim nahm 1375 die Feste Schönhering vom Herzog von Öster reich zu Lehen®^. Geymann — Gallspach (Gem. Gallspach, Bez. Grieskirchen) Die Erbauer der Burg Gallspach waren die Gallspacher, die Starhemberger Dienstleute waren. Von deren Besitznachfolgern, den Geymann, ist kein Ursprungsort bekannt, sie waren aber jedenfalls Oberösterreicher und sollen aus Schwanenstadt stammen. Ein 1208 zu Mauthausen genannter „Kunrat geuman" und ein 1247 unter Linzer Bürgern erwähnter „Conradus gener geumanni" sind als Mitglieder dieser Familie archt beweisbar. Erst seit 1305 ist Ortolf Gäuman als Schaunberger und Walseer Lehensträger und seit 1354 als Besitzer von Gallspach gesichert. Johann Geumann (siehe Abb. 2) war Hochmeister des St.-Georg-Ritterordens zu Millstatt und wurde 1513 von Kaiser Maximilian 1. zum Reichsfürsten erhoben. Die Geymann, wie die spätere Schreibweise lautete, wurden 1625 zu Freiherren zu Gallspach und Trattenegg erhoben. Im Zuge der Gegenrefor mation — Hanns Ortolph Geymann war einer der schärfsten Gegner Kaiser Ferdinands II. — mußten die Geymann die oberösterreichischen Besitzungen verkaufen und seither lebten sie in Niederösterreich. Ehe letzte Nachricht über die Familie verlautet über Johaim Jakob Freiherr von Geymann, der 1740 Oberst und Kommandant zu Stuhlweißenburg in Ungarn und dessen Sohn 1755 Zögling der Militärakademie in Wien war®®. Winzerer (Gem. Schlüßlberg, Bez. Grieskirchen) Die Winzerer waren 1465—1552 Gefolgsleute der Grafen von Schaunberg. Es ist lücht sicher, ob ihr Stammgut zu Winzerthal, das im heutigen Weiler Thal lag, wirklich ihr Stammsitz war oder ob der Sitz von ihnen den Namen Winzer thal erhalten hat. Wahrscheinlich stammen sie aus der Regensburger Patrizierfamilie Winzerer, die ihr Stammhaus Winzer bei Regensburg hatte und das gleiche Wappen führte®". Vatersheim (Gem. Taufkirchen a. d. Tr., Bez. Grieskirchen) Aus dem Weiler Vatersham stammten die Vatersheimer, die ab 1210 als Tegernbacher und Starhemberger Dienstmannen aufscheinen, daim in Dienste der Schaunberger traten und zuletzt bis 1493 zu Bruck an der Aschach angesessen waren*". Prunheim (Gem. Hofkirchen a. d. Tr., Bez. Grieskirchen) In der Ortschaft Brunham befand sich der Sitz von Schaunberger Dienstleuten, die 1307 mit Ulrich und Helmhart von Prurmhaime auftraten und die auch starhembergische und österreichi sche Lehen trugen. Der letzte der Familie war Melchior Brunheimer, der 1549 den Sitz Brunham verkaufte. Die Prunheimer führten drei Ringe im Wappen wie die wahrscheinlich stammverwandten Vatersheimer**. Panhruck (Gem. Hofkirchen a. d. Tr., Bez. Grieskirchen) Der in Niederösterreich 1254—1284 auftretende „Heinrich von Panprukke" stammte angeblich aus dem Weiler Panbruck, doch ist dessen Zuwei sung nicht sicher*". " Oö. UB. II, 222 f.; Siebmadier, Oö., 2. ^ Oö. UB. II, 514, III, 139, IV, 483 f.; Siebmacher, OD., 62; Alois Haberl, Gallspach, Rieder Heimatkunde, H. 6 (1913), 25; Heinrich Wurm, Die Geumann auf Gallspach, Oö. Heimatbl. 1950, H. 4, Siebmadier, Oö., 651, Bayern 1,193. Strnadt, Peuerbach, 236; Siebmacher, Oö., 528. Siebmacher, Oö., 276, 773; Martin Kurz, Festschrift Hofkirchen, 1928. Martin Kurz, Die adeligen Geschlechter in der Um gebung Hofkirchens (Festschrift Hofkirchen, 1928).

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