Marschall zu Peuerhadi — Kammerer (Gem. Peuerbadi, Bez. Grieskirdien) Die Marsdiall oder Marschalk zu Peuerbach waren auch Bürger zu Peuerbach und scheinen 1356—1432 als Landrichter und Pfleger in Diensten der Schaunberger auf. Ein eigener Sitz ist lücht bekannt, sie hatten wohl ihren Amtssitz im Schloß zu Peuerbach. Vermutlich gehörten dieser Familie auch die Kammerer (Chamrer) 1361—1378 an, die Kämmerer der Schaunberger waren. Möglicherweise waren die Marschall mit den Truchsessen von Schaunberg eine Familie, die sich nach den jeweiligen Dienstämtern benannte^®. Nordernbach (Gem. Natternbach, Bez. Grieskirchen) Aus der Familie der Struben auf der Burg Struben bei Straubing in Bayern stammten die Nordembacher, die 1161 erstmals mit „Otto de Nordelenbach" urkundlich aufscheinen. Sie traten bis 1300 als „miles" und Dienstleute der Bischöfe von Passau und der Herren von Schaimberg auf, waren aber auch Burgmannen der Grafen von Wasserburg zu Vichtenstein. Zu Natternbach, wie der Name später lautete, ist weder eine Burg noch ein Sitz bekannt^®. Schifer — Sdiiferhuh (Gem. Bruck-Waasen, Bez. Grieskirchen) Die Schifer traten ab 1249 in angesehener Stellung imter dem Schaunberger Dienstadel auf und waren ein Zweig der Nordembacher. Sie führten deren Wappen und waren deren Besitz nachfolger. Rudolf Schifer stiftete um 1325 das Spital zu Eferding (Familiengrab in der Spitals kirche; siehe Abb. 1). Anfangs auf der Schiferhub angesessen, erwarben die Schifer 1375 die Herrschaft Freiling und später noch eine ganze Anzahl weiterer Güter und Schlösser in Oberimd Niederösterreich. Seit der Schaunberger Fehde kamen sie auch in Walseer und landes fürstlichen Diensten empor cmd wurden 1605 zu „Freiherren von und zu Freiling auf Daxberg" erhoben. Die Familie starb 1756 in Niederöster reich aus^^. Michaelnhadi (Gem. Michaelnbach, Bez. Grieskirchen) Nach dem Dorf Michaelnbach werden 1150 bis 1200 mehrmals „Michelenbach" genannte Ge folgsleute erwähnt, die wahrscheinlich aus der Familie der Nordembach-Straben stammten. Ein Sitz oder Wehrbau ist im Ort nicht bekannt®®. Hugenherg — Ried (Gem. Natternbach, Bez. Grieskirchen) Die Hugenberger hießen ursprünglich nach dem Sitz Ried, von dem sich nur noch der Flumame „Burgstalland" in der Ortschaft Teucht (Ge meinde Peuerbach) erhalten hat. Erstmals treten sie 1130 mit „Ekkerich de Riede" auf. Seit 1180 führten sie den Namen nach ihrem Sitz im heutigen Weiler Hungberg. Sie waren anfangs Dienstleute der Grafen von Wasserburg zu Vichtenstein, dann der Schaunberger und der Bischöfe von Passau. Seit 1293 besaßen sie auch die Feste Lichtenau bei Haslach im Mühlviertel als Rosenberger Lehen. Dort starb die Familie nach 1371 aus®®. Wasen — Kammer (Gem. Bruck-Waasen, Bez. Grieskirchen) Die Wasen, später Wasner geschrieben, waren seit 1249 Dienstleute der Schaunberger imd deren Burggrafen auf der Burg Kammer am Attersee. Als solche nannten sie sich 1251—1303 auch „de Chamer". Von ihrer Burg Wasen auf einem von der Aschach umflossenen Hügel zu Waasen bei Peuerbach ist nichts mehr erhalten. Christoph Wasner, Landrichter zu Peuerbach, starb 1508 als letzter der Familie®^. Hohenfeld (Gem. Schörfling, Bez. Vöcklabruck) Die Hohenfeld waren ein Zweig der Wasen. Ulrich und Otto von Wasen und von Chamer nannten sich ab 1291 „von Hohenvelden", vielleicht nach dem Weiler Hehenfeld bei Schörf ling am Attersee. Um die Herkimft des Namens Hohenfeld zu klären, wären auch die Beziehun- ^ Strnadt, Peuerbadi, 407; Siebmadier, OD., 21,198. Oö. UB. II, 312 f.; Strnadt, Peuerbach, 175; Sieb madier, Oö., 331. Strnadt, Peuerbach, 316; Siebmadier, Oö., 331, Nö., II, 48; Karl Crienberger, Das landesfürstliche Baron Schifersche Erbstift oder das Spital in Eferding, 1897. ^ Oö. UB. I, 569, 312 f.; Strnadt, Peuerbach, 454. Strnadt, Velden, 129, Peuerbach, 191 f.; Siebmadier, Oö., 138. " Oö. UB. III, 157, 158 f.; Strnadt, Peuerbach, 140, 295 f.; Strnadt, Hausruck, 38; Siebmadier, Oö., 606.
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