von Österreich und Graf Heinrich von Schaunberg 1379/80 fielen zahlreiche Schaunberger Lehensleute — wahrscheinlich mehr oder weniger gezwungen — von ihrem bisherigen Landesherm ab und nahmen ihre Sitze und Burgen von Herzog Albrecht zu Lehen. Damit traten sie in Dienste der Herren von Walsee, der herzoglichen Landeshauptmänner im Lande ob der Enns®. Seit dem 14. Jahrhundert finden sich die meisten Schaunberger Lehensleute auch in landesfürst lichen Diensten, die ihnen wesentlich bessere Aufstiegsmöglichkeiten boten. Um eine räumliche Gliederung vorzunehmen, werden zuerst die um die Burg Schaunberg angesiedelten Dienstleute angeführt. Es folgen die auf der Weiser heide, im Trattnadital und in südlicher Richtung die bis zum Attersee wohnhaften Familien. Ober die im Gefolge der Schaunberger 1257—1292 aufscheinenden Lehensleute der großen Herrschaft Wachsenberg im Mühlviertel wird gesondert berichtet. Truchseß von Schaunberg — Oed (Gem. Hartkirchen, Bez. Eferding) Die Familie tritt 1195 mit „Liutoldus dapifer de Scawenperch" auf und nannte sich 1361—1381 auch nach Oed, vermutlich dem nördlich der Burg Stauf gelegenen Ort Oed, der heute Oed in Bergen heißt. Ein Sitz oder Wehrbau ist jedoch dort nicht bekannt. In ihrer Dienstfunktion als Truchsessen war die Familie sicherlich in der Burg Schaunberg selbst behaust. Noch 1364 wird urkundlich „Ulrich der Truchsess, Meinhards des Truchsessen von öd Sohn" erwähnt^. Aschach (Gem. Aschach a. d. D., Bez. Eferding) Der Sitz von Waltherus de Ascha 1269, Hertwicus de Aschach, Albertus und Heinrich de Aschach 1279, ist nicht mit Sicherheit im heutigen Markt Aschach an der Donau zu lokalisieren. Hanns von der Aschach, 1381—1414, der vielleicht dem Geschlecht der PerkheimWeidenholzer angehörte, war vermutlich zu Aschach bei Waizenkirchen oder zu Aschach bei Pötting oder auf einem der Burgställe am Laufe der Aschach angesessen®. Hambach (Gem. Hartkirchen, Bez. Eferding) 1269—1353 scheinen Schaunberger Dienst mannen von Haimpach, auch Heinpeck geschrieben, auf, die ihren Namen vermutlich nach dem Weiler Hainbach bei Hartkirchen führten®. Ströhen (Gem. Stroheim, Bez. Eferding) Im Dorfe Stroheim, heute noch mundartlich „Strahem" gesprochen, saßen 1250—1374 Dienstleute der Schaunberger des Namens Strahen, auch Strachen und Strachner genannt, die vermutlich stammverwandt mit den Truch sessen von Schaunberg und den Lichtenwinklern waren. Seit 1343 waren sie Leheninhaber der Feste Mistelbach. Im Ort Stroheim gründeten die Schaunberger, wahrscheinlich um die Mitte des 14. Jahrhunderts, eine Filialkomturei des Johanniterordens, die bis 1790 bestand^®. VJerde (Gem. Pupping, Bez. Eferding) Die 1161—1272 genannten Schaunberger Dienst leute „de Werde" führten ihren Namen wahr scheinlich nach dem Dorf Wörth bei Eferding. Die seit 1200 in den Urkunden der Herzoge von Österreich häufig genannten Herren „von Werde" waren jedoch eine andere Familie und angesehene Ministeriale in Niederösterreich^^. Lengau (Gem. St. Marienkirchen a. d. P., Bez. Eferding) Nach der Ortschaft Lengau nannten sich die Lengauer, die schon um 1100 mit „Reginoldus de Lengenauwe" aufscheinen, anfangs im Gefolge der Herren von Wilhering, dann der Schaunberger. Als letzter hatte 1385 Heinrich der Lengawer die Hub in der Lengaw als landes fürstliches Lehen irme^®. Lindberg — Loner (Gem. Hinzenbach, Bez. Eferding) Die Lindberger, auch Linberger und Limberger geschrieben, treten 1235—1414 auch unter dem ' Julius Strnadt, Peuerbadi, 312, 397; Oberösterreidüsches Urkimdenbudi (Oö. UB.), Bd. IX, 718, Nr. 585, 586. ' J. Siebmacher, Oö., 753; Jodok Stüh, Schaunberger Reges ten, 81 f. ' Strnadt, Peuerbach, 335; Siebmacher, Oö., 8. » Oö. UB. III, 367 f. Siebmacher, Oö., 184; Stüh, Schaunberger Regesten, 57 f. Oö. UB. II, 312 f.; Stüh, Schaunberger Regesten, 57 f. Oö. UB. I, 629 f.; Siebmacher, Oö., 184.
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