sudtten Gemeinden des Südburgenlandes gesdiaffen. Nadi einer kurzen Darstellung von Inhalt und System der Volkszählungen im 19. Jahrhundert und einer Zu sammenfassung der Konskriptionsergebnisse werden die vielfältigen Ergebnisse der beiden Volkszählungen in zahlreichen tabellarischen Übersichten gebracht. Da die Ortsnamen in den Tabellen nach den Originalaufnah men in ungarischer Form aufscheinen, wurde ein ent sprechender „Ortsnamenführer" beigegeben. D. A. Karl Semmelweis: Der Buchdruck auf dem Gebiete des Burgenlandes bis zu Beginn des 19. Jahrhunderts (1582 bis 1823) (= Burgenl. Forschungen, hrsg. v. Bgld. Lan desarchiv, Sonderheft IV). Eisenstadt 1972, 98 Seiten und 68 Bildtafeln. Das auf dem Publikationswesen öffentlicher Stellen sehr rührige Burgenland gab diese Schrift als Festgabe zum 12. österreichischen Bibliothekartag (6. bis 9. September 1972) in Eisenstadt heraus. Der Verfasser beschäftigt sich darin mit der Entwicklung des Buchdruckwesens, beginnend von Johann Manlius, dem allein die Hälfte des Gesamtumfangs dieser Publikation gewidmet ist, bis Job. Leopold Stotz, der von 1801—1823 in Eisenstadt eine Druckerei betrieb. Da nicht nur die Drucker selbst, sondern auch ihre Erzeugnisse dargestellt werden, ist der vorliegende Band über das Burgenland hinaus bedeut sam. Ein Einblattdruck über die Wallfahrt von Kleinfrauenhaid (gedruckt 1699) befindet sich im Stift Lam bach, das im Register irrtümlich steirisch wurde. 68 Ab bildungen der Titelblätter aus von Manlius bis Streibig (1720/21) gedruckten Werken illustrieren den knappen, aber inhaltsreichen Text. D. A. Franz Maring: Architektonische Details von Alpenhäusem. Texte und Gestaltung von Irene Maring, Vor wort von Karl Ilg. Innsbruck 1972 (Pinguin-Verlag), 3 Seiten Text, 87 Bildseiten, S 198.—. Die Witwe des 1964 verstorbenen Innsbrucker Architek ten Franz Maring hat hier aus dessen reichem Schaffen einen Bildband gestaltet, der in vortrefflicher Weise Einblick in die dem Architekten gelungene Synthese von Alt und Neu im Bau- und Wohnstil vieler neu er richteter Wohnhäuser in Tirol und Vorarlberg gibt. Der Satz von I. Maring „Nicht im Kopieren, sondern im Nachempfinden der alten Formen mit ihren wohlausge wogenen Proportionen bei der Gestaltung neuer For men und deren Details und dem störungsfreien Einglie dern in die Landschaft und das Ortsbild liegt der Wert der modernen traditionsgebundenen Bauweise" (S. 7) bestätigt sich in fast allen gezeigten Beispielen. Diese reichen von Fassadenteilen wie Portalen, Fenstereinfas sungen, Baikonen usw. bis zu gelungenen Innenlösungen von Dielen, Stuben, Stiegenaufgängen, Türrahmen, Ka minen etc. und zeigen sich genauso einfühlend in Lam pen oder Türbeschlägen. Durch die Wiedergabe von Originalskizzen und -Zeichnungen des Architekten neben bestens aufgenommenen Photos wurde eine aufgelockerte Darstellung erreicht. In knapp drei Seiten Einleitung führt I. Maring in die wichtigsten Mauslandschaften Tirols ein und streift dabei auch Vorarlberg — in diesen Gebieten stehen auch die meisten Bauten Franz Marings; trotz der knappen Aus führungen konnte sie dabei sogar etwas von der Ent wicklung des Hauses einflechten und schaffte damit eine notwendige Grundlage zum Verständnis der Bilddoku mentation. Leider wurde auf die ursprünglich geplante Kapiteleinteilung verzichtet und damit auch auf eine jeweilige kurze Einführung und Zusammenschau der ein zelnen Bildthemen. Es bleibt also völlig dem Betrachter überlassen, sich das Positive an den verschiedenen Lö sungen herauszusuchen — für manche eine sicherlich nicht ganz leichte Aufgabe. Auch fehlt bei einigen Abbil dungen die Ortsangabe. Denkmalschutz, Meimatpflege u. ä. haben, wie die gut arrangierte Bildauswahl hinlänglich beweist, hier eine Tiefenwirkung erfahren, die auch in vielen Bauten an derer Architekten in Tirol zum Ausdruck kommt, in unse rem Bundeslande aber leider noch vielerorts fehlt; die Grundvoraussetzungen wären allerdings auch bei uns, wenn auch nicht überall in dem gleichen Ausmaße, vor handen. D. Assmann Kristian Sotriffer: Istrien und der Karst. Geschichte, Kultur und Landschaft. Linz 1972 (OO. Landesverlag), 64 Seiten Text, 10 Färb- und 84 Schwarzweißbilder. S 248.—. Mit diesem Werk hat der Verlag den Versuch unter nommen, seine Reihe der Landschaftsbücher, die bis her nur oberösterreichische Gebiete darstellten, in glei cher Aufmachung auf ausländische Regionen auszudeh nen. Mit K. Sotriffer wurde dafür ein Autor gewonnen, der sich in diesem Metier bereits bestens eingeführt hat. Die Halbinsel Istrien und das nördlich anschließende Karstgebiet, seit Jahrhunderten Grenzsaum zwischen öst lichen und westlichen Kultureinflüssen, sind von vorn herein ein dankbares Objekt für ein wirkungsvolles Buch. Und der Österreicher denkt darüber hinaus immer noch ein wenig an die alte Monarchie und z. B. bei Triest an die nicht selten anzutreffenden Spuren, die an die mehr als fünf Jahrhunderte währende Funktion die ser Stadt als Maupthafen des alten Osterreich erinnern. (Unsere Kremstalbahn wurde übrigens als „zweite Bahnverbindung mit Triest" 1902 zu einer Mauptlinie umgebaut.) Sotriffer, der auch einen Teil der Bilder selbst bei steuerte, verstand es ausgezeichnet, die verschiedenen Schattierungen einzufangen. Bekanntes und Unbekann tes, großartige Kunstwerke und urtümliche Bauweisen (etwa die trulloartigen „Casite"), Natur- und Kultur landschaften usw. sind nicht nur in zumeist hervorra genden Abbildungen hingeworfen, sondern auch in aus führlichen Bildbeschreibungen erläutert. Dazu kommen noch mehrere Textkapitel, in denen neben einem kurz gefaßten historischen Querschnitt spezielle Eigenheiten des Landes vorgeführt werden. Die „Geheimnisse des Karst" (das Fremdwort für Höhlenkunde heißt richtig „Speläologie"!) fehlen dabei ebensowenig wie das „Erbe
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