'A PS oder mit geringem Kraftaufwand eines Menschen dort geöffnet werden kann, wo Archi valien entnommen werden sollen. Durch dieses Compactussystem wird ein Ramngewinn von 100 Prozent erzielt. Voraussetzung für eine der artige Einrichtung ist allerdings eine entspre chend hohe Belastbarkeit des Bauwerkes. Da diese für den ganzen Speicher gegeben ist, wäre es jederzeit möglich, auch die übrigen Geschosse auf dieses System umzustellen. Der Speicher ist mit seiner südöstlichen Schmal seite im rechten Winkel rückwärts an den Mit telteil des Verwaltungstraktes angebaut. Diese Lösung erwies sich als sehr wirtschaftlich, weil dadurch mit einem durchgehenden Stiegenhaus und einem Aufzug in der Kontaktzone beider Bauteile das Auslangen gefunden werden koimte. Außerdem ergeben sich auf diese Weise inner halb des ganzen Hauses sehr kurze Wege von den Kanzleien in den Speicher. Diese Art der Verbindung war aber nur sinnvoll, wenn beide Bauteile niveaugleich gehalten werden konnten. Damit das Ausheben aus den Regalen ohne Lei tern möglich ist, wurde generell eine Raumhöhe von 2,60 m gewählt. Mit Hilfe kleiner Wägen und des Aufzuges für Personen und Lasten ist es auch möglich, die Archivalien rasch und mühe los in alle Teile des Hauses zu transportieren. So hat das Oö. Landesarchiv nun eine Unter kunft erhalten, die allen modernen Anforderun gen entspricht und eine gedeihliche Weiterent wicklung sicherstellt. Vor allem aber sind jetzt alle Voraussetzungen für ein rationelles Arbei ten geschaffen worden, und dies kommt nicht nur dem Landesarchiv selbst zugute, sondern auch allen denen, die sich auf dem weiten Gebiet der historischen Landeskunde Oberösterreichs betä tigen wollen. AloisZauner Hofrat Dr. Hans Wopelka 60 Jahre Der Leiter der Kulturabteilung des Amtes der oö. Landesregierung, Wirklicher Hofrat Dr. Hans Wopelka, vollendete am 3. März d. J. sein 60. Lebensjahr. Sein langjähriges und vielsei tiges Wirken in der öffentlichen Kulturarbeit fin det zwar mit seinem Übertritt in den dauernden Ruhestand einen gewissen Abschluß, seine Lei stungen in der kulturellen Wiederaufbauarbeit nach dem Zweiten Weltkrieg werden aber auch weiterhin zum Nutzen unseres Landes weiter wirken. Hans Wopelka wurde 1913 in Linz geboren. Nach Ablegung der Reifeprüfung mit Auszeich nung am Gymnasium in seiner Heimatstadt stu dierte er von 1933 bis 1937 an der Philosophi schen Fakultät der Universität Wien Geschichte, Kunstgeschichte, Germanistik und nebenbei auch Musik; 1938 promovierte er mit seiner Disser tation „Oberösterreich in der Franzosenzeit" zum Dr. phil. Nach Rückkehr aus dem Krieg trat er in den wissenschaftlichen Dienst des Landes Oberösterreich ein und wurde am 1. Oktober 1946 mit der Leitung der Abteilung Kultur, zwei Jahre später zusätzlich mit der Presseabteilung betraut, welche er bis Ende 1967 leitete. 1952 wurde er zum Landesregierungsrat, vier Jahre darauf zum Oberrat des wissenschaftlichen Dien stes und 1964 zum Wirklichen Hofrat befördert. Im Vorjahr fanden seine Leistungen die gebüh rende Anerkennung durch die Verleihung des „Großen Ehrenzeichens für Verdienste um die Republik Österreich", nachdem er schon 1959 das „Goldene" erhalten hatte. Gut ein Vierteljahrhundert lang wirkte also Hof rat Dr. Wopelka als Leiter der Kulturabteilung des Amtes der oö. Landesregierung. Der Beginn seiner kulturpolitischen Arbeit erfolgte zu einer Zeit, die nicht gerade günstig schien für kul turelle Zielsetzungen. Andererseits war es ihm jedoch vergönnt, echte Aufbauarbeit zu leisten, neue Maßstäbe zu setzen und leistungsfähige kulturelle Gremien zu schaffen. Dazu bedarf es allerdings einer Persönlichkeit, die stets nur der Sache an sich verpflichtet ist und dabei vorurteils los und stets eigene Interessen zurückstellend das Ganze in den Vordergrund rückt, Prioritäten
RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2