OÖ. Heimatblätter 1973, 27. Jahrgang, Heft 1/2

gesunken ist. Verglidien mit 1954 bedeutete dies eine Verminderung von 7 auf 2 Prozent! Zusammenfassend läßt sidi also für die Rassen erhebung von 1959 feststellen, daß sich der An teil des Fleckviehs noch weiter vergrößert hat (vor allem bedingt durch eine große Zunahme im Be zirk Braimau). Bei allen anderen Rassen, auch dem Braunvieh, mußten jedoch mehr oder min der große Abnahmen verzeichnet werden. Als dominierende Rassen sind nur noch das Fleck vieh (in allen drei Innviertier Bezirken), das Braunvieh (im Bezirk Ried) und die Pinzgauer (im Bezirk Braunau) zu nennen; alle anderen Rassen haben in den einzelnen Bezirken keine Bedeutung mehr. Bezüglich der sonstigen Rassen und Kreuzungen muß festgestellt werden, daß auch hier wieder ein großer Erfolg erzielt wer den konnte und der Innviertier Anteil bereits weit unter den österreichischen Durchschnitts wert von 1959 gefallen ist. Wie die allgemeine Viehzählung und Rinderras senerhebung vom Jahre 1964 angibt, hat sich der Gesamtrinderbestand im Innviertel auf 181.643 Tiere erhöht, was einer Zunahme von fast 12 Prozent entspricht, während im gleichen Zeit raum der Rinderbestand in ganz Österreich nur um etwa 2 Prozent zugenommen hat. In Öster reich konnte 1964 erstmals das Fleckvieh mit 1,267.383 Tieren mehr als die Hälfte (54,2 Pro zent) des Gesamtrinderbestandes eirmehmen. Hierin ist wieder einmal die enorme Bedeutung dieser Rasse zu erkennen, die nicht nur regional in einzelnen Bundesländern bedeutungsvoll ist, sondern nun in ganz Österreich unter allen Ras sen den Spitzenplatz einnimmt. Im Innviertel konnte nun die Fleckviehrasse mit 154.442 Tieren ihren Anteil auf 85 Prozent ver größern, was einer Zunahme zwischen 1959 und 1964 von 13 Prozent entspricht und zeigt, daß der Fleckviehanteil mehr stieg als der Ge samtrinderbestand. Betrachtet man aber die Zu nahme des Fleckviehs in ganz Österreich, so liegt sie mit fast 20 Prozent erheblich über jener im Innviertel. Als einzige Rinderrasse konnte in Österreich zwischen 1959 und 1964 nur noch das Braunvieh seinen Bestand vergrößern und er reichte 15 Prozent des Gesamtrinderbestandes. Damit behielt diese Rasse auch 1964 unter den verschiedenen Rassen den zweiten Platz. Im Inn viertel mußte aber auch wieder zwischen 1959 und 1964 das Braunvieh eine kleine Abnahme hinnehmen, wie schon zuvor zwischen 1954 imd 1959. Der Bestand an Braunvieh hat sich im Inn viertel in diesem Zeitraum von 17.402 Tieren auf 15.191 Tiere vermindert, also auf 9 Prozent. Da die Zahl der Pinzgauer noch viel stärker abnahm, konnte die Braunviehrasse auch noch 1964 unter den verschiedenen Rinderrassen im Innviertel den zweiten Platz einnehmen. Bei der Pinzgauer Rasse ist also der frühere Treng gleichgeblieben. Mit 304.053 Rindern er reichte diese Rasse in Österreich nur noch einen Anteil von 12,8 Prozent und belegte damit unter den verschiedenen Rassen hinter dem Gelbvieh (das allerdings im Innviertel völlig bedeuttmgslos ist) nur noch den vierten Platz. Die Abnahme der Pinzgauer im österreichischen Durchschnitt betrug etwa 10 Prozent, im Innviertel war sie jedoch erheblich höher. Mit 7817 Pinzgauern konnte im Innviertel 1964 nur noch ein Anteil von 4,3 Prozent erreicht werden. Mit 2018 Tieren (= 1,1 Prozent) ist die Anzahl der sonstigen Rassen und Kreuzungen weiterhin zurückgegangen. Betrachtet man aber die Ergeb nisse in den einzelnen Bezirken, so stellt man fest, daß im Bezirk Braunau die sonstigen Ras sen und Kreuzungen nicht abgenommen, sondern sogar wieder zugenommen haben. Die Anzahl dieser Rinder ist in diesem Bezirk von 1199 auf 1388 gestiegen, was einen Zuwachs von fast 16 Prozent bedeutete. Nur durch den Rückgang der Kreuzungen in den anderen Bezirken des Innviertels konnte für das gesamte Innviertel eine rückläufige Entwicklung verhindert werden. Der erwähnte Zuwachs der Fleckviehrasse war wiederum in Braunau am höchsten, wo er fast 33 Prozent betrug. In diesem Bezirk stieg der Anteil der Fleckviehrasse von 74 Prozent auf 85 Prozent. Auch die anderen Bezirke konnten eine weitere Zunahme des Fleckviehs verzeich nen. Im Bezirk Ried stieg mit nunmehr 43.743 Fleckviehrindern ihr Anteil auf 77 Prozent, im Bezirk Schärding betrug er 1964 mit 46.980 Tie ren bereits 96 Prozent! Wie nicht anders zu erwarten, wurde die große Abnahme der Pinzgauer wieder durch die Ab nahme dieser Rasse im Bezirk Braunau ver-

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2